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BODENSEE

Stein am Rhein im Osten des Bodensees

Eigentlich war ich nicht so sehr begeistert, als meine Freundin Claudia den Osten des Bodensees als unser Reiseziel für ein gemeinsames langes Wochenende vorschlug. Na gut, eigentlich ist es ja sehr schön dort – und immerhin sollte es nicht schon wieder Lindau und Bregenz sein. Wenn schon Bodensee, dann doch endlich einmal wieder den Osten des Bodensees mit Ausgangsort Konstanz. Über Airbnb war relativ schnell eine Unterkunft gefunden, wenngleich die Auswahl zwei Monate vorher  nur noch gering war und ein Schnäppchen war es mit Sicherheit nicht…

Hafen in Meersburg

Hafen in Meersburg

Mediterrane Stimmung in Meersburg

Der Plan war, sich in Ravensburg zu treffen und im malerischen Meersburg die Besichtigung zu beginnen. Leider machte uns die Bundesbahn einen Strich durch die Rechnung und ich erkundete Meersburg allein. Wenn ich an diese kleine Stadterkundung zurückdenke, fällt mir nur immer wieder ein: Wie schön ist es doch bei uns in Deutschland – und dieses von mir neu entdeckte Idyll liegt nur etwa 90 Autominuten von zu Hause entfernt. Das Auto muss in Meersburg Gott sei Dank außerhalb der Stadtmauer bleiben. Von der Aussichtsterrasse des Neuen Schlosses hat man einen herrlichen Ausblick auf den See. Schmale Gässchen, wunderschöne Plätze, einladende Cafés – Mittelalter, Barock, Weinberge und Museen. All das lockt die Touristen in nicht gerade geringer Zahl nach Meersburg.

Blick vom Neuen Schloss in Meersburg

Blick vom Neuen Schloss in Meersburg

Insel Mainau – das Blumenparadies

Ab dem Nachmittag konnten wir dann unsere Bodenseeerkundungen gemeinsam fortsetzen, nachdem auch Claudia mit Bahn/Bus/Schiff endlich in Konstanz, im Osten des Bodensees, angekommen war. Zunächst stand der Besuch der Insel Mainau an. Hier war ich seit meiner frühsten Kindheit nicht mehr gewesen. Wir hatten Konzertkarten für die Konzertreihe „Jazz unter Palmen“ – mit der Eintrittskarte konnte man die Insel Mainau ab 17.00 Uhr kostenlos besuchen. Außerdem kamen wir dadurch noch in den Genuss, der an diesem Tag eröffneten Dahlien-Schau, über die ich in dem Beitrag „Jazz unter Palmen“ schon geschrieben habe.

Blütenpracht auf der Insel Mainau

Blütenpracht auf der Insel Mainau

Aber was wollten wir uns im Osten des Bodensees noch alles ansehen? Natürlich Konstanz mit seiner hübschen Altstadt und dem Hafen, wo die weithin sichtbare „Imperia“ das Wahrzeichen der Stadt darstellt. Natürlich ist auch das Konstanzer Münster besonders sehenswert, wo im 15. Jh. das Konstanzer Konzil abgehalten wurde.

Hafen von Konstanz

Hafen von Konstanz am östlichen Bodensee

Die Insel Reichenau – UNESCO Welterbe

Auf die Insel Reichenau wollte ich unbedingt. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals dort gewesen zu sein und schließlich ist sie ja UNSECO-Welterbe. Der Besuch war eher ein bisschen enttäuschend, was aber sicherlich auch am Wetter lag. So blieb nur ein Spaziergang entlang des Seeufers mit Blick auf die im Wind hin und her schaukelnden Boote und die in ihrer vollen Blüte stehenden Sonnenblumenfelder. Klar, Reichenau ist als Gemüseinsel bekannt und davon gabs in Treibhäusern genug zu sehen. Außerdem ist die ehemalige Klosterinsel auch sehr kirchenlastig – aber zu deren Besichtigung hatten wir irgendwie an dem Nachmittag keine große Lust. Wir zogen dann eine kleine Strandkneipe für eine nachmittägliche Einkehr vor.

Sonnenblumen auf der Insel Reichenau

Sonnenblumen auf der Insel Reichenau

Der Schweizer Osten des Bodensees

Am nächsten Tag wollten wir uns auf Schweizer Territorium begeben. War in unserem Fall auch ziemlich einfach, da unsere Wohnung nur etwa 20 m vom Grenzübergang nach Kreuzlingen entfernt war. Zunächst gings nach Stein am Rhein. Stein am Rhein wird oft als lebendiges Bilderbuch bezeichnet, was vor allem den prächtigen Fassaden am Rathausplatz geschuldet ist.

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Marktplatz von Stein am Rhein

Das Städtchen rühmt sich allerdings auch noch seiner gastronomischen Genüsse, auf die man aber gerne verzichtet, wenn man mal die Speisekarten in den Lokalen studiert. Die Schweiz, auch im Osten des Bodensees, muss man sich einfach leisten können, bzw. wollen und der Wille ist bei uns ganz schnell abhanden gekommen. Es macht einfach keinen Spaß, einen einfachen Espresso in einem schlichten Straßencafé für 5,90€ zu trinken. Nichtsdestotrotz ist das Städtchen in eine paradiesische Landschaft eingebettet, dort wo der Bodensee wieder zum Rhein wird und das hat schließlich seinen Preis.

Nachdem das Studieren des Schifffahrtsplans selbst mich, die das Lesen von Fahrplänen normalerweise mit großer Leidenschaft betreibt, völlig überforderte, beschlossen wir von Schaffhausen aus mit einem kleinen Touristenzug zum Rheinfall zu fahren. Das dauerte 20 Minuten, führte an ein paar Sehenswürdigkeiten vorbei und war mit 9 SFR für die Hin- und Rückfahrt direkt ein Schnäppchen. Am Rheinfall sollte man unbedingt einmal gewesen sein – das hatte ich jedoch in meinem bisherigen Leben als Touristikerin noch nie geschafft. Fast schon beschämend. Und wenn man sich dann mal durch all die Massen von Asiaten, die hier wohl ein „Muss“ auf ihrer Europa-Abhak-Liste gesetzt haben, durchgekämpft hat und ein paar Meter abseits läuft, dann hat man absolut spektakuläre Ausblicke auf den größten Wasserfall Europas. Auf dessen Internetseite steht, dass pro Sekunde derzeit etwa 266.000 Liter Durchflussmenge Wasser den Wasserfall herunter stürzt.

Rheinfall bei Schaffhausen

Rheinfall bei Schaffhausen

Schaffhausen selbst, aber auch St. Gallen, das wir am nächsten Tag besuchten, bieten eine wunderschöne Altstadt. Vor allem die Erker in den alten Bürgerhäusern, teilweise auch die bemalten Fassaden ringen dem Besucher Bewunderung ab.

Fassade in Schaffhausen

Fassade in Schaffhausen

Abstecher nach St. Gallen

Beide Male blieb es aber bei einem kleinen Bummel durch die Altstadt, ohne weitere intensivere Besichtigungen. Natürlich wäre die Klosterbibliothek in St. Gallen einen Besuch wert gewesen, aber uns drängte die Zeit, zumal ich diese einzigartige Bibliothek schon vor einigen Jahren bei einer Führung erleben durfte.

Stiftskirche St. Gallen

Stiftskirche St. Gallen

Statt dessen entschieden wir uns, noch einen Abstecher nach Bregenz zu machen und dort das verlängerte Wochenende in einem Restaurant bei strahlendem Sonnenschein direkt am See ausklingen zu lassen. Dabei konnten auch die Abbauarbeiten der Seebühne nach dem diesjährigen Opernspektakel „Turandot“ beobachtet werden.

Seebühne Bregenz im Abbau

Seebühne Bregenz im Abbau

Ach ja, zwei Tipps bezüglich Gastronomie in Konstanz gibts dann am Schluss auch noch:

Café Zeitlos – eine sehr nette zentrale Location zum Frühstücken. Bei schönem Wetter sitzt man total ruhig in einem hübschen Innenhof. Eine Besonderheit vom Zeitlos ist das Frühstück zum Ankreuzen.

Tamaras Weinstube – Ein Treffpunkt für Einheimische, Studenten und Touristen zugleich. Abgesehen von dem breiten Weinangebot passt hier auch die Atmosphäre und die Stimmung.

 

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