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SRI LANKA

Als wir uns im Juli dafür entschieden, Weihnachten und den Jahreswechsel diesmal auf Sri Lanka zu verbringen, war das Flugangebot schon relativ reduziert, wenn der Preis noch erschwinglich sein sollte. Unsere Wahl fiel auf Kuwait Airways. Im Internet nicht gerade hochgelobt, aber wenn der einzige große Makel bleibt, dass während des Flugs kein Alkohol ausgeschenkt wird, dann würde es wohl nicht so schlimm werden. Ein Online-Check-In ist im Vorfeld ab München nicht möglich, die Dame vom Bodenpersonal des Dienstleisters etwas überfordert und letztendlich hat die Maschine in München auch ein technisches Problem, was einen zwei Stunden verspäteten Abflug verursacht – aber doch alles kein Grund zur Klage. Die erste Flugetappe geht über 4.45 Stunden und verläuft äußerst angenehm in einer kleinen Maschine, die kaum halb voll ist, ausreichende Beinfreiheit gewährt und angenehm temperiert ist. Das Essen könnte besser sein – na ja, bei welcher Airline nicht?

 

 

In Kuwait City landen wir in einem gerade erst fertig gestellten neuen Terminal 4, wo die Kuwaitis uns recht freundlich empfangen. Die dortige Wartezeit hat sich durch die Verspätung auf vier Stunden reduziert, die lange werden würden, da wenig vor Ort geboten wird. Eine sympathische Sri Lankin, die seit 20 Jahren in Mailand lebt und mit ihrer Tochter auf Heimaturlaub reist, verkürzt uns das Warten mit einer geselligen Unterhaltung und erstem Hintergrundwissen zur Situation auf Sri Lanka. Der zweite Flugabschnitt wird weniger angenehm: Die Bestuhlung ist wesentlich enger, der Flieger ist knallvoll und das Raumklima und das Essen könnten deutlich verbessert werden. Aber knapp sechs Stunden gehen auch vorbei und die Landung erfolgt diesmal pünktlich.

 

 

Das Visum haben wir im Vorfeld elektronisch beantragt. Ging total schnell, die Bezahlung erfolgt online per Kreditkarte und nach einer halben Stunde war bereits die Bestätigung per Mail im Account eingetroffen. Es ist sicherlich sinnvoll, einen Ausdruck der EFTA-Bestätigung dabei zu haben, aber nicht zwingend nötig. Allerdings gibt es am Flughafen und auch in keinem Reiseführer einen Hinweis darauf, dass auch noch zusätzlich eine Arrival-Card ausgefüllt werden muss, die vor Ort ausliegt. Die Schlange bei der Immigration ist lange, aber nach 30 Minuten Wartezeit haben wir auch diese passiert und immerhin brauchen wir nun auf das Gepäck nicht mehr lange zu warten.

 

 

Jetzt noch schnell Geldwechseln. In der Ankunftshalle findet sich aber kein einziger ATM, sondern nur Wechselstuben. Auch gut für den Anfang, weil wir auch noch Euros dabei haben. Der Kurs ist sicherlich nicht berauschend, aber ein paar Cent hin oder her spielen ja keine große Rolle. Für den Transfer in die Stadt wollen wir uns ein Uber-Taxi rufen. Das WLAN im Flughafen ist kostenlos zu nutzen, daher ist die Kontaktaufnahme über die Uber-App problemlos und kaum haben wir die Ankunftshalle verlassen, schon steht das angekündigte Fahrzeug zur Stelle. 2.300 Rupien soll der Transfer kosten, gerade mal 11 Euro. Gar keine Frage, dass wir uns für diese Variante entscheiden, um zügig in die Stadt zu kommen. Der nette Fahrer frägt uns, ob es ok ist, noch kurz zu tanken. Natürlich auch kein Problem, allerdings haben wir nicht mitbekommen, dass es sich um ein Elektrofahrzeug handelt. Und leider ist der Adapter defekt. Nach mehreren vergeblichen Ladeversuchen rufen wir mit seiner Hilfe einen Kollegen, der uns übernimmt und nun reibungslos zu unserem Hotel bringt. Mit dem unfreiwilligen Zwischenstop beträgt die Transferzeit gerade mal eine gute Stunde. Die Abrechnung über Uber erfolgt sehr präzise auf die beiden Fahrer aufgeteilt – der Service von Uber ist einfach unschlagbar, wie sich auch auf weiteren Fahrten in Sri Lanka immer wieder bestätigen wird.

 

 

Colombo – die Metropole, die sich neu erfindet

Das Hotel Fairway, das wir für unseren Hauptstadt-Aufenthalt ausgewählt haben,  liegt super zentral im Stadtteil Fort, den man sozusagen als „Altstadt“ von Colombo bezeichnen kann. Fast alle Sehenswürdigkeiten der Stadt erreicht man leicht zu Fuß oder mit einer kurzen Fahrt mit dem Tuc-Tuc, den allgegenwärtigen Drei-Rädern, die zu den Hauptverkehrsmitteln von Colombo zählen. Das Hotel kann man gerne als 4-Sterne Hotel in unserer Bewertungsskala einschätzen: supernettes Personal, neu und sauber gestaltete Zimmer, schöne geräumige Bäder. Ideal, um sich während des Tages mal wieder für eine halbe Stunde zurückzuziehen, abzukühlen und ein wenig durchzuatmen. Direkt gegenüber liegt das Old Dutch Hospital, das älteste Gebäude der Stadt, das heute Treffpunkt für Touristen und gut betuchte Einheimische ist. Nach der totalen Zerstörung in den 90er Jahren bei einem Anschlag auf die benachbarte Zentralbank wurde es als modernes Zentrum für schicke Geschäfte, trendige Restaurants und coole Bars wieder aufgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – für unseren Geschmack ein bisschen zu international.

 

 

Am Ankunftstag ist nach einer kleinen Ruhepause im Hotel einfach Treibenlassen durch die Stadt angesagt. Die Orientierung fällt am Anfang wie immer nicht sehr leicht und man muss sich an die Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit und die Betriebsamkeit erst einmal wieder gewöhnen. Erste Großstadt-Impressionen, erstes köstliches Essen, dann noch ein abschließender Drink in der stylishen Rooftopbar des Fairway Hotels, von der man einen tollen Blick auf die – zu unserer Überraschung – sehr weihnachtlich beleuchteten Innenstadt hat, so sieht unser erster entspannter Urlaubstag aus.

 

 

Eigentlich wollten wir Weihnachten ja durch diese Reise entkommen, aber das schlägt fehl, wenigstens in Colombo, denn direkt vor dem Hotel und in den angrenzenden Gassen erleben wir Weihnachtsrummel pur.  Gut, das hier hat wenig mit der von uns in Deutschland oft so ersehnten Besinnlichkeit und staden Zeit zu tun, aber bei nur 7% anteiligen Christen in der Bevölkerung Sri Lankas, kann es schon zu einer leichten Abwandlung des eigentlichen Sinns von Weihnachten kommen. Von Glühwein und Bratwürsten werden wir verschont, statt dessen werden bunte Luftballons und Zuckerwatte verkauft, während eine Liveband zu aufgeregt blinkender Weihnachtsbeleuchtung aufspielt. Aber von all dem bekommen wir erst am zweiten Abend so richtig etwas mit, denn den ersten Abend genießen wir in der gechillten Atmosphäre der Dachterrasse des Fairway Hotels.

 

 

Am zweiten Tag in Colombo ist es bewölkt. Gott sei Dank nur das, denn meine Wetterapp prognostiziert Regen. Genau das Gegenteil passiert – im Laufe des Tages kommt die Sonne hinter den Wolken hervor und bietet noch bestes Fotografierwetter. Am Vormittag bummeln wir zunächst ein bisschen durch den Stadtteil Fort mit seinen eleganten zum Teil noch kolonialen Häusern. Die Besatzer der letzten Jahrhunderte haben alle ihre Spuren hinterlassen: Die Portugiesen, die Holländer und natürlich die Engländer.  Schon nach wenigen Minuten erfahren wir, dass heute Feiertag ist, weil nämlich Vollmond ist. Die Buddhisten besuchen zu diesem Anlass gerne den Tempel, die Geschäfte bleiben geschlossen und es gibt weder Fleisch noch Alkohol an diesem monatlich wiederkehrenden Feiertag. Wir entscheiden uns aber zunächst für einen Spaziergang ans Meer zum Galle Face Green, dem „Salon“ der Hauptstadt. In dieser kleinen Parkanlage treffen sich an den Wochenenden und am Abend die Einheimischen, um zu flanieren, zu baden oder einfach nur auf einem der zahlreichen Bänkchen zu sitzen und dem oder der Liebsten oder die Hand zu halten. Zwischen Fort und dem Galle Face Green entsteht derzeit die sogenannte Hafen City, ein neues Finanz- und Geschäftszentrum der Stadt. Derzeit sieht der Besucher jedoch nur ein stark bewachtes Gelände, Kräne und die Bautafeln, die hier in den nächsten Jahren Gewaltiges prophezeien. Ein modernes, mit der Welt konkurrierendes Viertel soll hier entstehen, das internationale Investoren anzieht. Ein erstes Zeichen ist bereits durch den Lotus Tower gesetzt, der sich zwar nicht in der Hafen City, aber dennoch sehr innenstadtnah angesiedelt hat. Der 350 m hohe Turm, der einer Lotusblüte, der Nationalblume Sri Lankas nachempfunden ist, wurde erst 2018 fertiggestellt und bildet den Anfang eines neuen Zeitalters in der Stadt.

 

 

Nicht nur die Buddhisten wollen an dem Feiertag in den Tempel. Auch wir. Man empfiehlt uns, zum Seema Malaka Tempel am Beirasee und dann weiter zum Gangamaraya-Tempel zu gehen. Während der erste wirklich nur ein Schau-Tempel ist, ist in dem wesentlich größeren Nachbartempel am Feiertag wirklich einiges los. Eine schöne erste Einstimmung auf den Buddhismus in Sri Lanka erwartet uns hier, während wir Gläubigen beim Beten, Meditieren, Opfern und Plaudern Gesellschaft leisten. Der Eintritt kostet in einem Kombiticket für beide Betstätten 300 Rupien. Im Gangamaraya gibt es noch ein Extra-Trinkgeld für den Wächter, der die Aufgabe hat, auf die Touristenschuhe aufzupassen.

 

 

 

Danach schlendern wir weiter zur grünen Lunge der Stadt, dem Viharamahadevi Park. Hier ist heute auch einiges los. Familien picknicken im Gras, es wird gespielt und an dem kleinen See hat die Tretbootverleihung Hochkonjunktur. Auch für uns ein willkommener Anlass, uns ins Gras zu setzen und dem lustigen Treiben zuzusehen. Danach schnappen wir uns ein Tuc-Tuc – natürlich nur eins, das auch seinen Taxameter einschaltet – und fahren am „Weißen Haus“, dem neuen Rathaus der Stadt, vorbei, zurück durch die Innenstadt zu unserem Hotel. Bevor es jedoch am Abend schnell dunkel wird, wollen wir noch einen kurzen Abstecher in den Stadtteil Pettah machen, der auch wieder leicht von unserem Standort aus erreichbar ist. Hier scheint die Welt seit Jahrzehnten nahezu still zu stehen. Händler bieten in den Märkten und Gassen ihre Ware an. Gut das Angebot hat sich wohl mit den Jahren gewandelt, aber es ist immer noch vielfältig und bunt. Am meisten begeistert uns die extrem geschmacklose Weihnachtsdekoration. Unser Ziel ist die Jami-Ul-Aifar Moschee. Natürlich dürfen wir sie als Frauen nur von außen sehen, aber auch die Fassade ist diesen Abstecher auf jeden Fall wert. Später, wenn es ganz dunkel ist, wollen wir nochmal zum Galle Face Green, wo am Abend ein Lichterfest stattfinden soll. Das fällt etwas kleiner aus als erwartet, aber dennoch ist es interessant zu sehen, wie sich die Hauptstadtbewohner am Feiertag gemeinsam entspannen.

 

 

Dambulla – Ausgangspunkt zum kulturellen Zentrum des Landes

Am Sonntag, den 23.12. geht es nun mit dem Uber-Taxi nach Dambulla. Etwa 60 Euro kostet uns diese knapp vierstündige Transfer in dem geräumigen, klimatisierten Mazda. Unser Fahrer zeigt sich etwas verwundert, als er uns am Nachmittag in Sandras Guesthouse in Dambulla absetzt. Vermutlich kann er nicht fassen, dass es Menschen gibt, die mehr Geld für eine Taxifahrt ausgeben als für drei Übernachtungen. Ich bin über den Blog  www.22places.de auf Sandras Guesthouse gestoßen. Es wird aber auch auf allen Bewertungsportalen hochgelobt: Sehr einfach, aber fantastisches Essen und außerdem chauffiert der Sohn des Hauses einen mit seinem Tuc-Tuc zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung.

 

 

Für uns passt es optimal. Das Guesthouse verfügt nur über drei Zimmer. Es ist einfach, nur mit Ventilator, aber sehr sauber und absolut ausreichend, denn das Leben spielt sich auf der Veranda ab. Hier wird auch das Essen serviert, das die Gastgeberin für ihre Besucher zubereitet: Acht Curryschälchen mit jeder Menge Reis, Hühnchen und eingelegtem Gemüse werden uns am ersten Abend serviert. Das Internet hat in dieser Beziehung nicht zu viel versprochen. Es schmeckt absolut köstlich!

 

 

Am nächsten Morgen nach einem ebenfalls köstlichen Sri-lankischen Frühstück machen wir uns mit Krishan, dem Sohn der Gastgeberin,  und seinem Tuc-Tuc auf den Weg nach Pidarangala. Er empfiehlt uns dies als Alternative für Sigiriya, denn dort wäre es übervoll und außerdem werden einem dort pro Person 30 Dollar abgenommen. Der nur 500 m entfernte Pidarangala bietet nicht nur einen viel schöneren Blick auf Sigiriya, den Löwenfelsen, sondern ist zudem noch ein Geheimtipp. Zumindest scheint er das zu sein, als wir gegen halb zehn dort eintreffen. Nur 500 Rupien kostet hier der Zugang und um diese Uhrzeit sind auch nur wenige Menschen darin begriffen diesen Berg zu erklimmen.

 

 

 

Zunächst heißt es aber Schuhe runter und Tuch um die Hüften, denn wir durchqueren ein Kloster bevor der schweißtreibende Aufstieg beginnt. Er dauert insgesamt nur 30 Minuten, aber er hat es in sich. Laut Broschüre, die man am Ticketschalter erhält, sollen das erste Stück auch nur Menschen gehen, die fit sind und das zweite dann die, die besonders fit sind. Dadurch, dass es geregnet hat, sind die Felsen rutschig und erfordern die volle Aufmerksamkeit. Nach etwa 20 Minuten erreicht man eine mehr als zwölf Meter lange liegende Buddhastatue, die in den Fels gehauen ist. Gegenüber tut sich ein wunderbarer Blick in die grüne, im Dunst badende Landschaft auf. Man wundert sich, wer sich alles an den Aufstieg wagt: Alte, Barfüßige, Mütter mit Babys in Flip-Flops. So schwer kann das dann doch nicht sein. Aber weit gefehlt. Das letzte Stück ist eine Herausforderung. Mancher kapituliert und manch einer schafft es nur mit der vereinten Kraft seiner Begleiter, die an allen Ecken und Enden ziehen und zerren. Der Ausblick auf den Felsen von Sigiriya und die umliegende Ebene ist fantastisch und lohnt die Mühe. In dem Gefühl gerade mindestens 2 Liter Schweiß verloren zu haben, treffen wir nach ca. zwei Stunden wieder auf Krishan und sein Tuc-Tuc. Die Entscheidung gegen Sigiriya war für uns die Richtige. Am nächsten Tag erfahren wir von anderen Touristen, dass sie dort zweieinhalb Stunden am Berg festhingen, weil es weder vorwärts noch rückwärts ging und die Menschenmassen immer wieder von Besuchern, die sich zuviel zugemutet hatten, blockiert wurden.

 

 

Nach dem erfrischenden Genuss einer frisch „geschlachteten“ Kokosnuss wollen wir nun im Wasgamuva-Nationalpark auf Safari gehen. Einziges Hindernis ist zunächst: Unser Jeep für die Safari braucht Diesel und den scheint es am heutigen Tag nur beim  Gemischtwarenhändler  und nicht in der Tankstelle zu geben. Beim fünften Dorfladen werden wir fündig und schon geht es los. Gott sei Dank machen es uns die Elefanten nicht ganz so schwer, wie der Diesel.

 

 

Kaum sind wir in den Park eingefahren, treffen wir auf die erste Herde. Und unzählige folgten noch, sogar ein Tusker, ein Elefant, der noch seine Stoßzähne hat, ist mit dabei. Es ist einfach großartig, diese majestätischen Tiere zu beobachten und ihnen beim Fressen, Stillen oder Dahintraben zuzusehen. Ein paar Adler und Pfauen, die aufgeregt ihr Rad vor uns schlagen, laufen uns ganz nebenbei auch noch vor die Linse.

 

 

 

 

Der Heilige Abend verläuft ziemlich unspektakulär. Aber das bin ich auf Reisen schon gewohnt. In unserem Guesthouse sind inzwischen auch zwei weitere deutsche Paare eingetroffen und so scheint es unseren Herbergsleuten eine gute Idee für die sechs Deutschen eine gemeinsame Tafel zu stellen, um heimatliche Gefühle aufkommen zu lassen.

 

 

Am nächsten Morgen starten wir zur gewohnt frühen Zeit gegen halb neun. Pollonaruwa, die alte Königsstadt ist heute unser Ziel. Eineinhalb Stunden sind wir dorthin mit dem Tuc-Tuc unterwegs. Zwischendurch versperrt uns einmal ein sehr unentschlossen wirkender Elefant den Weg, der sich nicht entscheiden kann, ob er nun queren will oder nicht. Die Straßenszenerie ist bunt und grün. Frischer gekochter Mais wird genauso am Straßenrand angeboten, wie Kokosnüsse, Mango und Bananen. Das Repertoire ist vielseitig und vor allem unglaublich bunt und appetitlich aufgebaut.

 

 

 

Krishan erzählt uns, dass uns, kaum in Pollonaruwa angekommen, gleich allerlei Menschen „überfallen“ werden, die uns ihre Dienste anbieten wollen: Fahrradverleiher, die den Drahtesel für das Erkunden des weitläufigen Gebiets zur Verfügung stellen möchten; Guides, die uns die alte Königsstadt näher erläutern wollen und selbstverständlich Verkäufer mit einem Angebot, das von einem holzgeschnitzten Buddha bis zu blütenweißen Tempelsocken reicht. Der Eintrittspreis ist nicht ohne für das UNESCO-Weltkulturerbe. 25 Dollar zahlen Touristen, die Einheimischen werden mit weit Weniger zur Kasse gebeten. Wie bei allen UNESCO-Weltkulturstätten in der Dritten Welt ist dies berechtigt. Krishan rät uns, das hinter dem Ticketshop liegende Museum schnell zu passieren und zu seinem Tuc-Tuc zurückzukehren, damit wir die Besichtigung starten können. Wir halten uns an seinen Vorschlag. In vier Teilen gruppiert sich die weitläufige Anlage. Dazwischen kehren wir immer wieder zu unserem Fahrzeug zurück.

 

 

Bei sengender Hitze nehmen wir uns drei Stunden Zeit, um nur eine kleine Ahnung davon zu erhalten, welche Hochburg Polonaruwa in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gewesen sein muss. Zunächst besuchen wir die innere und äußere Königstadt, danach geht es zur Terrasse des Heiligen Zahns. Hier soll ein Zahn Buddhas aufbewahrt worden sein, aber wie alle die Sagen, die sich um Buddha und seine Gefährten drehen, ist die Geschichte kurios und eher wenig glaubwürdig. Danach geht es in den Tempel- und Klosterbezirk, wo unsere Besichtigung bei Gal Vihara endet. Die dort zu betrachtenden vier imposanten Buddhastatuen zählen zu den filigransten Steinarbeiten auf Sri Lanka. Der Andrang ist groß. Denn auch die Sri Lanker haben an unserem ersten Weihnachtsfeiertag einen Feiertag.

 

 

Gegen 15.30 Uhr sind wir wieder zurück in unserem Guesthouse in Dambulla. Unsere Terrasse einschließlich unseres Sofas auf der Veranda ist von jungen Sri Lankern besetzt. Nach einem kleinen Gespräch mit ihnen, erfahren wir, dass es sich um die Verwandtschaft unserer Herbergsleute aus Colombo handelt: Cousinen, Cousins und Großcousinen und -Cousins. Sie blieben ein paar Tage auf Besuch. Unser Sofa geben sie aber netterweise wieder frei.

 

 

Wir wollen am Abend noch ein paar Schritte in die Stadt laufen. Allerdings ist das Zentrum zu weit entfernt. Aber es reicht alle Mal, um beim Goldenen Buddha vorbeizuschauen, dem Wahrzeichen der Stadt, der an dem Feiertag auch Anlaufstelle der Einheimischen ist. Auf unserem Besichtigungsprogramm steht er erst am nächsten Tag. Ein kleiner Markt, aber auch das Beobachten von normalem Dorfleben, runden unseren vollen Tag ab, der wie die beiden letzten Tage mit einem sehr köstlichen Abendessen auf unserer Terrasse endet.

 

 

 

 

 

Heute geht es für uns weiter nach Kandy. Zuvor möchten wir aber noch die Höhlentempel von Dambulla besichtigen, die seit 1991 UNESCO-Weltkulturerbe sind. Krishan bietet uns an, uns zum Ticketschalter zu fahren. Das erscheint uns zunächst völlig unsinnig, da es nur etwa 10 Minuten zu Fuß zum Eingang des Klosters sind. Aber er belehrt uns eines besseren: Der Ticketschalter liegt nämlich nicht beim offensichtlichen Eingang, sondern an einem rückwärtigen Zugang, den nur Einheimische kennen können. Erklimmt man nun den Berg von der falschen Seite, muss man rückwärtig wieder absteigen, ein Ticket erwerben und erneut hinauf. Bei der bereits um kurz vor neun herrschenden Schwüle kann man sich Erquicklicheres vorstellen und so nehmen wir sein Angebot gerne an, uns zum Ausgangspunkt zu bringen. Der Aufstieg dauert über in den Fels gehauene Stufen etwa 15 Minuten und bietet einen spektakulären Blick auf das Umland von Dambulla. Allein das Panorama wäre schon den Eintritt von 1.500 Rp wert. Aber auch das Ziel ist sehenswert. Über Jahrhunderte hinweg wurden die Höhlentempel immer prächtiger ausgestattet. Fünf der Höhlen können besichtigt werden und sind mit Buddha-Statuen, Stupas und beeindruckenden Deckengemälden ausgestattet. Den Rückweg treten wir in Richtung Haupteingang an, wo schon bald der riesige goldene Buddha in unserem Blickfeld auftaucht.

 

 

Bei den Einheimischen ist diese Statue umstritten, wir finden sie originell. Zu verdanken hat das Kloster dieses moderne Wahrzeichen einem äußerst geschäftstüchtigen Mönch, der die Geschicke der Anlage leitet und sogar den ersten buddhistischen Radiosender gegründet hat. Kommerzielles Denken haben offensichtlich nicht nur die katholischen Äbte für sich entdeckt…

Kandy – Quirliges Zentrum und Pilgerstätte im Hochland von Sri Lanka

Nun heißt es noch kurz alles zusammenpacken in Sandras Guesthouse und ab geht es mit dem Tuc-Tuc nach Kandy. 65 km sind es bis dorthin und wir brauchen etwas mehr als zweieinhalb Stunden. Aber auch deswegen, weil wir noch zwischendurch an einem Hindu-Tempel Halt machen, der sich bunt neben der Hauptstraße präsentiert.

 

 

Die Straße nach Kandy ist kurvig und bergig. Das Tuc-Tuc plagt sich manchmal mit uns drei Insassen und dem Gepäck ganz ordentlich. Für schwache Nerven und asienunerfahrene Sonntagsfahrer ist der Straßenverkehr so überhaupt nichts. Die zwei Spuren werden grundsätzlich von vier bis fünf Fahrzeugen nebeneinander genutzt. Dabei ist nicht genau geregelt, in welcher Richtung die fahren müssen. Wir genießen jede Fahrt mit dem Tuc-Tuc ungemein. Nimmt  man doch so viel mehr wahr als mit einem Taxi und langsamer ist man auch nicht unbedingt.

In Kandy haben wir uns für das Sweet Lanka Kandy Hotel entschieden, das bei Booking.com hervorragend bewertet war. Es liegt über dem Zentrum von Kandy, der zweitgrößten Stadt von Sri Lanka, auf einem Hügel mit Blick auf die Stadt. Wir haben uns für ein Zimmer mit Bergblick entschieden und sind damit hochzufrieden: Gute Betten, genügend Ablagefläche, Ventilator und AC, ein schönes Bad und ein Balkon mit Blick ins Tal. Mehr braucht man nicht. Wir werden von den Jungs, die sich um die Unterkunft kümmern, sehr nett empfangen mit sehr vielen Infos zum Aufenthalt und fühlen uns von Anfang an wohl.

 

 

Als wir in Kandy ankommen, regnet es in Strömen. Das ist nicht ungewöhnlich für die Stadt, die auf etwa 500 m Höhe liegt. Die Luft ist angenehm, solange wir noch in unserer Unterkunft auf dem Berg sind. Das ändert sich schlagartig, als wir den kleinen Fußmarsch von 15 Minuten hinunter in die Stadt absolviert haben. Zwar ist der Spazierweg am Stausee von Kandy entlang hübsch angelegt, aber die stinkende und hupende Fahrzeugmasse, die sich durch die Straßen der Stadt schiebt, trübt den Eindruck ein wenig. Es ist laut, voll und riecht nach Abgasen. Wir lassen uns zunächst einfach so treiben, erst am See entlang und dann durch die Gassen der Stadt.

 

 

Irgendwann landen wir in einem alten Kolonialhotel, dem Royal Bar & Hotel, wo wir eigentlich zunächst nur einen Drink nehmen wollten. Aber man sitzt sehr nett mit einem guten Blick auf die Straße und die Karte liest sich gut. Endlich gibt es auch mal wieder ein Bier zum Abendessen – das hatten wir seit unserem Ankunftstag nicht mehr.

Als wir gegen 18 Uhr das Lokal verlassen, ist es stockdunkel und kommt uns viel später vor. Das kann sicherlich auch daran liegen, dass wir wieder so viel erlebt und den Tag früh begonnen haben. Ein gesprächiger Tuc-Tuc-Fahrer bringt uns den Berg hinauf zurück zu unserer Unterkunft. 300 Rp will er dafür und die geben wir ihm gerne, denn inzwischen hat es wieder zu regnen begonnen und die Blechlawine bewegt sich ungemindert schleichend durch die Stadt.

 

 

Am Morgen scheint es sehr dunstig, aber bis zur Frühstückszeit um 8 Uhr finden wir strahlend blauen Himmel vor und wir nehmen unser Frühstück vor einer atemberaubenden Kulisse ein. Schöner geht es nicht: Kandy liegt uns zu Füßen, ein paar Wolken hängen fotogen auf den gegenüberliegenden Hügeln und selbst eine kleine Ecke des Sees ist mit etwas gutem Willen von unserer Frühstücksterrasse sichtbar. So eine Morgenmahlzeit vergisst man wohl lange nicht, zumal sie auch noch kulinarisch äußerst gefällig ist mit viel frischem Obst und diversen weiteren Leckerbissen.

 

 

Die Hauptattraktion der Stadt ist der Zahntempel, zum dem vor allem im August Hunderttausende von Pilgerer nach Kandy kommen, um den oberen linken Eckzahn von Buddha in Augenschein zu nehmen. Aber auch während des Jahres – gerade zur Ferienzeit – erfreut sich die Stadt eines großen Zulaufs durch Einheimische und Touristen. Wir wollen nicht zu spät am Tempel sein, um den größten Besucheransturm zu umgehen. Aber dafür hätten wir wohl ein paar Stunden früher aufstehen müssen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hoch. Zweimal werden die Taschen durchsucht und zwei Mal wird man durch einen Detektor geschleust. Die Vorsichtsmaßnahmen sind verständlich, da während des Bürgerkriegs ein Attentat auf das größte buddhistische Heiligtum der Sri Lanker verübt wurde. Wir Ausländer müssen ein Ticket an einem hochmodernen Ticketautomat lösen. Der Eintritt kostet 1.500 Rp. Auch ein eigenes Schuhregal steht für ausländische Besucher zur Verfügung. Beides sorgt bei dem einen oder anderen Besucher für Verwirrung, aber wenn man den Schildern folgt, ist das Prozedere eigentlich ganz logisch. Nun beginnt der wesentlich schwierigere Teil des Tempelbesuchs: Nämlich sich in die einheimischen Pilger einzureihen, die mit Lotosblüten und anderen Opfergaben ausgestattet, das Heiligtum erreichen wollen. Es wird gedrängelt und geschwitzt. Ersteres mehr durch die Einheimischen, Zweiteres mehr durch uns. Die letzte Schlange, die dann direkt am Heiligen Zahn vorbeiführt, schenken wir uns und betrachten die Pilger und die Reliquie lieber aus der zweiten Reihe.

 

 

 

Der gesamte Tempelkomplex ist jedoch ein sehr weitläufiges Areal mit diversen profanen und weiteren sakralen Bauten. Man kann sich in den verschiedenen Museen lange aufhalten. Wen wundert es daher, dass es auf dem Tempelgelände sogar freies WLAN gibt…

Wir verlassen den heiligen Bereich, vorbei an unzähligen Verkaufsständen, die wunderschöne Lotusblüten den Pilgern anbieten und umrunden den See. Die Uferpromenade ist normalerweise einen entspannten Spaziergang wert, allerdings wird sie derzeit komplett erneuert und die Arbeiten sind im Gange, was der Umrundung erschwert.

 

 

Obwohl Kandy ein so umtriebiges Städtchen ist, ist es nicht ganz einfach ein Restaurant zu finden, in dem man einheimisches Essen angeboten bekommt. In vielen Fällen hat man sich auch hier bereits auf Fast Food konzentriert. Die Empfehlung Balaji Dosai hatten wir sowohl von unserer Unterkunft, wie auch aus dem Reiseführer. Das etwas nüchterne Lokal, in dem man sich zunächst an der Kasse anstellen und bezahlen muss und dann eine Nummer erhält, mit der man sich dann einen Tisch suchen darf, ist vor allem auch bei Einheimischen beliebt. Zurecht. Die Dosas dort sind der Hammer.

Nachdem wir uns den Bauch voll geschlagen haben, regnet es mal wieder heftig in Kandy. Der „Local“ ist dafür gerüstet. Man sieht ihn eigentlich immer mit einem Regenschirm an der Hand, allerdings nutzt der relativ wenig bei der Stärke der Regenfälle. Aber unter den Arkaden des alten Queen´s Hotel lässt es sich gut unterstehen. In dem ehrwürdigen alten Gemäuer befindet sich heute auch ein nettes Café im Kolonialstil, das einem die Wartezeit zusätzlich verkürzt.

Von Kandy nach Ella – eine der schönsten Zugstrecken der Welt

Am Abend wird es nochmal spannend. Da die Züge zwischen Kandy und Ella zwischen Weihnachten und Neujahr seit langem ausgebucht sind, bzw. die Kapazitäten an reservierten Plätzen von großen Reiseveranstaltern für ihre Gruppen aufgekauft wurden, habe ich meine Freundin Kerstin Knuth, Eigentümerin von Comtour eingeschaltet. Obwohl wir die Reise ja auf eigene Faust organisiert hatten, bat ich sie als Indien- und Sri Lanka-Expertin um Hilfe, woraufhin sie ihre Agentur in Sri Lanka eingeschaltet hat. Und tatsächlich ist es ihnen gelungen, obwohl es fast aussichtslos schien, uns für den Vormittag des 28.12. noch zwei reservierte Plätze in der 3. Klasse zu sichern. Ich hatte so meine Bedenken, da ich Zugfahren ja aus Indien kannte und dort die 3. Klasse nicht gerade zu meiner Wunsch-Reise-Möglichkeit zählt. Aber da hatte ich doch tatsächlich mal wieder unterschätzt, dass in Sri Lanka die Uhren auch diesbezüglich ganz anders gehen als bei der „großen Schwester“.

 

 

Das Tuc-Tuc bringt uns pünktlich zum Bahnhof, wo wir bereits von einem freundlichen Mitarbeiter in den Wartebereich eingewiesen wurden. Alles ist gepflegt, nett bepflanzt und ausgesprochen angenehm. Der Zug fährt fast pünktlich auf dem Bahnhof ein. Und auch jetzt versucht ein adrett gekleideter Bahnmitarbeiter der hereinstürmenden Meute Herr zu werden. Bei den reservierten Plätzen am Ende des Zuges handelt es sich dabei vorwiegend um aufgeregte Touristen, die auf der Suche nach dem richtigen Wagon und den richtigen Plätzen sind. Mit stoischer Ruhe lenkt er alle in die richtige Bahn.

 

 

Die 3. Klasse ist richtiger Luxus – wir sind erstaunt. Mit drei weiteren Gästen aus Deutschland sitzen wir an einem 6-er Platz, wenige Schritte vom Eingang entfernt. Keine Spur von Überfüllung. Die findet eher im Zugteil mit den nicht nummerierten Plätzen statt, wo sich die Reisenden dicht drängen und auch auf jedem freien Zentimeter stehen. Wir danken während dieser 6-stündigen Reise immer wieder Kerstin von Comtour für ihre Hartnäckigkeit. Normalerweise ist der Ticketkauf eigentlich ganz einfach. An jedem beliebigen Bahnschalter in Sri Lanka kann man Tickets für die verschiedenen Bahnstrecken ein paar Tage vor der Fahrt kaufen. Aber das funktioniert halt nicht, wenn Hauptsaison sowohl bei den Einheimischen wie auch bei den Touristen ist.

 

 

Die Strecke ist überwältigend und zählt nicht umsonst zu den schönsten Bahnstrecken der Welt. Während es zunächst noch mit relativ rasanter Fahrt durch kleinere Ortschaften, später dann durch Wälder und tropischen Landschaften geht, müht sich der Zug im Laufe der Fahrt bis auf fast 2.000 Meter hinauf. Auf dem Weg dorthin tun sich riesige Teeplantagen auf und gewähren einen ersten Eindruck in das harte Leben der Teepflückerinnen. Bei Nanu Oya hat der Zug wohl seine höchste Erhebung geschafft. Hier verlassen auch viele Mitreisende das Transportmittel. Inzwischen kann man auch gut eine Jacke gebrauchen, denn natürlich sind Fenster und Zugtüren offen, um weiterhin einen optimalen Blick zu bieten. Besonders beliebt sind für Fotografen die Plätze an der offenen Tür, was den einen oder anderen auch zu einem waghalsigen Selfie verleitet. Verhungern kann man auf der Fahrt übrigens auch nicht: Immer wieder durchstreifen fliegende Händler den Zug und bieten Samosas, Obst, Nüsse und Getränke an.

 

 

 

Gegen 17.45 Uhr treffen wir mit nur 10 minütiger Verspätung in Ella ein. Auch damit hatten wir nicht gerechnet, sind wir doch von unserer Bundesbahn etwas anderes gewöhnt. Jetzt erst merken wir, wie viele Reisende sich in dem Zug tatsächlich aufgehalten haben. Der Bahnsteig ist überfüllt. Wir schlängeln uns bis zum Ausgang und machen uns durch das kleine Ella auf zu unserer Unterkunft Eden View, die eigentlich nur 900 m vom Bahnhof entfernt ist. Der letzte Anstieg wird mit Gepäck beschwerlich. Als wir oben ankommen ist es dunkel und nur eine alte Dame erwartet uns. Sie lächelt, spricht kein Wort Englisch, aber sperrt uns die Tür zu unserem einfachen, aber sauberen Zimmer auf.  Mehr Gäste hat man wohl an dem Abend nicht mehr erwartet.

 

 

Den herrlichen Blick, der sich von unserer Terrasse auftut,  können wir momentan nur erahnen. Und wir haben auch diesmal wieder gut gewählt, da wir außerhalb vom Trubel in Ella wohnen, das sich wohl in den letzten Jahren zum Hotspot der Travellerszene entwickelt hat. Die Wahl des Restaurants ist ein Griff daneben, denn im 360° Ella scheint zwar alles hipp, aber das Essen hat nichts mit Sri Lanker Küche zu tun. Also kaufen wir uns noch zwei Bier und beschließen, den Abend auf unserer Terrasse zu genießen. Als wir zu unserer Unterkunft zurückkehren, sind unsere Gastgeber da und bitten uns in ihre gute Stube. Man plaudert über dieses und jenes und sie erzählen von der Entwicklung in Ella, die wohl in den letzten drei Jahren explosionsartig fortgeschritten ist. Es geht nicht unbedingt in die richtige Richtung für einen Ort, der sich rühmt, inmitten der schönsten Landschaft in Sri Lanka zu liegen.

 

 

 

Nach dem netten Geplauder ist es inzwischen zu kalt geworden für das Bier auf der Terrasse. Gut, dass wir mal wieder früh schlafen gehen, denn um halb sechs wecken uns die Gesänge und Gebete aus dem benachbarten buddhistischen Tempel. Das Frühstück wird uns an dem Morgen auf unserer Terrasse serviert – welch ein Service. Wir genießen es bei dem wohl schönsten Blick, den man in Ella haben kann, nämlich auf den Ella Rock, der sich direkt vor unserer Nase zeigt. Ungewöhnlich ist für mich, dass unser Gastgeber, der immer für ein Schwätzchen Zeit und Laune hat, mal nicht meine Expertise als Hotelberater in Anspruch nimmt, sondern sich Tipps von Lisa als Physiotherpeutin einholt, weil ihn seit einem Arbeitsunfall heftige Rückenschmerzen plagen. So gibt es auf unserem Balkon eine Art Morgengymnastik mit ein paar Lektionen zur Stärkung der Muskulatur. Ganz scheint er jedoch nicht überzeugt, dass dies seine Schmerzen lindern soll, aber immerhin trägt er stolz das pinkfarbene Kinesiotape, das Lisa ihm anlegt.

Danach wollen wir uns auf den Weg zum Little Adams Peek machen, dem meistbesuchten Aussichtsberg von Ella. Von unserer Unterkunft sind es gerade mal 20 Minuten Fußmarsch, aber als wir dort ankommen, laufen wir geradewegs der Reisegruppe in die Arme, die am Vortag mit uns den Wagon geteilt hat. Zu viel Vertrautheit muss jetzt wirklich nicht sein. Also disponieren wir um, verschieben den Peek auf den Nachmittag und machen uns jetzt auf zur 9-Arch-Bridge, der legendären Eisenbahnbrücke, die sogar den 50 Rupien-Schein von Sri Lanka ziert. Es macht ein bisschen Klettern, sowie Auf- und Abstieg erforderlich, um endlich eine malerische Aussicht zu genießen, die ein bisschen an die Jugendjahre erinnert, wo wir noch mit Märklin-Eisenbahnen gespielt haben. Die Fotomotive sind pittoresk. Auf den Gleisen laufen wir zurück nach Ella, in der Hoffnung den Zug frühzeitig zu hören, wenn er auf der Strecke Colombo – Badulla oder umgekehrt unterwegs ist. Unsere Befürchtungen sind umsonst, da er wohl heute einige Verspätung hat.

 

 

 

Ein kleiner Bummel durch Ella ist eher nervig, da in dem kleinen Ort überall gebaut wird und heute Guesthouses und Restaurants, Kneipen und Bars wie Pilze aus dem Boden schießen. Schade, dass sich ein Ort in so kurzer Zeit so negativ verändern kann.

Wir nehmen uns ein Tuc-Tuc und machen uns auf den Weg zur etwa fünf Kilometer außerhalb gelegenen Tea Factory Uva Halpewatta. Dort werden mit sehr kompetenten Erklärungen regelmäßig Führungen durch den Produktionsbetrieb angeboten. Unser Guide ist fachlich extrem versiert und führt uns durch die verschiedenen Produktionsstätten der Fabrik. Am Ende gibt es noch eine kleine Verkostung und wir wissen nun endlich, was für eine schlechte Qualität in den Teebeuteln steckt, die bei uns bei den Discountern landen.

 

 

Unser Tuc-Tuc-Fahrer konnte an der Factory nicht warten, hat uns aber zuverlässig einen Kollegen zur Abholung geschickt. Wir vereinbaren mit ihm, dass er uns zum Eingangstor des Little Peak Adam bringt, damit wir uns nun an den nachmittäglichen Aufstieg machen können. Jetzt sind bedeutend weniger Menschen unterwegs und das Licht fällt auch schöner als am Morgen auf die begrünten Hügel. Durch sattgrüne Teeplantagen geht es zunächst gemächlich bergauf. Erst die letzten 20 Minuten werden dann steiler, sind aber durch Naturtreppen gut begehbar. Der Ausblick ist nicht ganz klar, aber dennoch überwältigend, als wir oben angekommen sind. Erneut liegt uns eine gewaltige Landschaft im Sri Lanker Hochland zu Füßen. Schon auf dem Rückweg wird es kühl und bis zum Abend hat es soweit abgekühlt, dass wir auf der Reise zum ersten Mal eine Jacke brauchen.

 

 

Wir schenken uns Ella by Night, das vorwiegend von jungen Travellern dominiert wird, sondern suchen uns ein nettes Lokal in der Nähe unserer Unterkunft. Mit der Tea Factory werden wir fündig. Sie gehört zum Uva Halpewatta Unternehmen. Die Küche ist zwar nicht ganz authentisch sri-lankisch, aber besser als am Vorabend. Und außerdem sitzt man in einer netten Atmosphäre, die wie eine Teefabrik gestaltet ist.

Auch am kommenden Morgen werden wir früh geweckt durch die Gebete im nahen Tempel, aber schlafen aufgrund des meditativen Gesangs auch schnell wieder ein. Noch eine Nacht und wir würden uns vermutlich in unserer Nachtruhe nicht mehr stören lassen. Abgesehen davon muss man in dieser Unterkunft einfach früh aufstehen. Den Blick, der sich einem an frühen Morgen auf den Ella Rock auftut darf man ganz einfach nicht verschlafen. Unser Gastgeber hat einen Van und hat uns schon am ersten Abend angeboten, dass er uns nach Tissamaharama bringt. Da über Uber eh kein Auto zur Verfügung steht und sein Preis dem dort angegebenen entspricht, sind wir nur zu gerne bereit, auf sein Angebot einzugehen, zumal er unterwegs noch einige Stopps verspricht.

Tissa – das Tor zum Yala-Nationalpark und weiteren Parks

Zunächst halten wir an einem Wasserfall. Das ist zwar nicht der bekannte Diyaluma-Wasserfall, aber ähnlich eindrucksvoll und er liegt direkt an der Straße in den Süden. Die Landschaft von Ella dorthin ist spektakulär und obwohl wir es von den letzten Tagen schon gewohnt sind, können wir uns einfach nicht satt sehen.

 

 

Danach geht es weiter nach Buduruwagala, zu den geheimnisvollen Steinreliefs, die insgesamt sieben Figuren darstellen. In der Mitte dominiert ein fast 17 Meter hoher Buddha die Szene. Das Areal wirkt so unglaublich friedlich. Nur wenige Besucher statten dem Granitfelsrücken einen Besuch ab. Das macht einen Abstecher dorthin noch reizvoller.

 

 

Mit diesen durchaus reizvollen Unterbrechungen dauert unsere Fahrt Richtung Süden nach Tissa, wie es von allen Einheimischen genannt wird, dreieinhalb Stunden. Wer den direkten Weg mit dem Taxi nimmt, kann es in guten zwei Stunden schaffen. Unser Transfer kostet 8.000 Rp und ist den Preis auf jeden Fall wert, zumal wir auch noch durch ein nettes Geplauder mit unserem Gastgeber unterhalten werden, der uns interessanterweise die Welt aus seiner Sicht erläutert und uns mit launigen Geschichten über seine Gäste amüsiert.

Als wir gegen 13 Uhr in Tissa im The Rain Tree Hotel ankommen, ist die Überraschung bezüglich der Unterkunft groß. Das erst zwei Jahre alte Hotel, das von dem gebildeten Sir Lanker Sudu gebaut wurde, bietet jeglichen Komfort, den man auf einer Reise erwarten kann. Die Zimmer sind geschmackvoll, geräumig und gut klimatisiert und das Personal ist reizend und ausgesprochen hilfsbereit.

 

 

Noch während wir auf unser Zimmer warten, machen wir bereits unsere Safari für den kommenden Morgen klar. Tissa gilt als optimaler Ausgangspunkt für Safaris in die umliegenden Nationalparks. Wir haben uns für den Yala-Park entschieden. Dort herrscht zwar die größte Betriebsamkeit, aber dort besteht auch die höchste Wahrscheinlichkeit, Elefanten, Lippenbären und vielleicht sogar einen Leoparden zu sehen.

Aber zunächst wollen wir Tissa selbst erkunden. Ein von unserer Unterkunft vorgeschlagener Weg führt direkt vom Hotel entlang des Tissa Wewa, des größten Sees in diesem Areal. Dieser wunderbare Spaziergang an dem luftigen Ufer gewährt auch zugleich einen Einblick in die Gewohnheiten der Einheimischen. Während einige den See als Ausflugsziel nutzen, dort picknicken, baden oder eine Bootsfahrt machen, kümmern sich andere dort auch um ihre Körperhygiene. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung und es macht Spaß zuzusehen, sodass wir uns auch mit frischem Obst und Samosas versorgen und uns an den Treppen des Sees niederlassen.

 

 

 

Etwas später halten wir auch nach einem geeigneten Restaurant für unser Abendessen Ausschau, werden aber nicht fündig, da die wenigen Restaurants eher alle internationale Küche querbeet anbieten von Pasta über Pizza bis hin zu chinesischen Gerichten. Wir entscheiden uns für das Hotelrestaurant und liegen damit definitiv richtig. Das Buffetessen ist köstlich; Verschiedenste Curry-Gerichte, Gemüse aus eigenem Anbau und weitere Sri Lanker Spezialitäten, dazu ein kühles Bier – was will man mehr?

 

 

Zuvor ist aber noch ein ganz besonderes Spektakel angesagt: Rund um das Hotel hängen ca. 10.000 Flying Foxes, Flughunde, in den Bäumen, die, wenn die Dämmerung einsetzt, sich auf den Weg machen und als nachtaktive Tierchen auf Nahrungssuche gehen bzw. fliegen. Ihre Leibspeise sind Mango, Papayas und Melonen. Von der Rooftop-Terrasse des Hotels kann man diese Show ganz besonders gut beobachten. Bei der Gelegenheit lernen wir auch Sudu kennen, unseren Gastgeber für die nächsten beiden Nächte. Ein ausgesprochen rühriger, gastorientierter und beflissener Hotelier, wie er uns auch die nächste Zeit immer wieder unter Beweis stellen wird. Er, der aus einer angesehenen Familie in Tissa stammt, war zunächst auf der Hotelfachschule in Colombo und hat dann in England Jura studiert. Vor zwei Jahren hat er sich mit seinem Bruder zusammen, der wie er auch als Reiseleiter agierte, den Traum von diesem Hotel erfüllt. Und das macht er richtig gut. Man hat zwar den Eindruck, dass er ständig unter Strom steht, aber das Wohl seiner Gäste liegt ihm wirklich am Herzen. Darüber hinaus ist es aber auch sein Anliegen die Sri Lankischen Traditionen und Speisen zu wahren und den Besuchern näher zu bringen.

 

 

Am Silvestertag heißt es früh aufstehen. Wir brechen um 5 Uhr bereits mit unserem Jeep in den Yala-Nationalpark auf. Wir haben über das Hotel gebucht, was preislich keinen Unterschied macht, jedoch eine gewisse Zuverlässigkeit garantiert. Safaris will in Tissa jeder verkaufen. So wie man anderorts gefragt wird, ob man ein Tuc-Tuc haben möchte, so werden einem in Tissa Safaris angepriesen. Und es wird richtig voll auf der Straße am frühen Morgen. Aus allen möglichen Gassen und Wegen tauchen Jeeps auf. Wir fahren fast schon im Konvoi etwa 40 Minuten bis zum Ticketschalter. Es ist am Morgen noch empfindlich frisch in dem offenen Jeep. Für den Parkeintritt  bezahlen wir 8.300 Rp für uns und den Jeep. Der Fahrer kostet dann noch 5.500 Rp für fast sechs Stunden. Wir müssen am Parkeingang noch warten bis um 6 Uhr die Tore geöffnet werden, dann fallen die Jeeps in den Park ein. Man hat zunächst wirklich Schwierigkeiten, sich vorzustellen, wie man bei diesem Massenauflauf auch nur ein einziges Tier sehen soll, aber nach geraumer Zeit verlaufen sich die vielen Geländewagen in dem großen Areal. Unser Fahrer erzählt uns, dass derzeit nur einer von sechs Teilen des Yalas für die Safaris geöffnet ist. Und erneut geht einem durch den Kopf, dass die Tiere schön doof wären, wenn sich sie dann genau in diesem Teil aufhalten würden, wo Hunderte von Besuchern für Ungemach sorgen. Aber es sollte besser kommen als anfangs befürchtet. Dank der guten Augen unseres Fahrers haben wir dann doch einige Tiere gesehen: Wasserbüffel, Affen, Krokodile, Elefanten, Pfauen, Wildschweine, Vögel und als schon niemand mehr darauf hoffen wollte, letztendlich zur Krönung noch einen Leoparden. Ein anderer Jeepfahrer hatte ihn entdeckt – wie auch immer – denn ich hatte schon mit dem Fernglas ein Problem, ihn zu orten. Aber er lag auf einer Felsplatte und sonnte sich. Wie klasse! Im Yala gibt es noch eine Population von ca. 45 Tieren – und einen davon zu sehen, auch wenn nur aus der Entfernung, ist schon ein besonderes Glück.

 

 

Gegen 11 Uhr sind wir wieder zurück im Rain Tree Hotel. Nun ist erst einmal ein kleines Nickerchen angesagt und dann noch eine Wanderung rund ums Hotel durch die Reisfelder, Seen und Seerosenteiche. Dabei lassen wir auch die Warnungen von Sudu nicht außer acht, auf die gefräßigen Krokodile aufzupassen. Am Abend steht die Silvester-Party im Hotel auf dem Programm, die schon Wochen zuvor bei allen Gästen per Mail angekündigt worden war. Sudu ist in seinem Element und versucht alle Gäste zum Durchhalten bis Mitternacht zu animieren, ist aber wenig erfolgreich, da ja alle in irgendeiner Weise am Morgen auf Safari waren und dementsprechend erschöpft sind. Dabei hat er sich wirklich mit einem Spezialitätenbüfett, Live-Cooking und einer Riesenmusikanlage ziemlich ins Zeug gelegt.

Tangalle – herrliche Sandstrände an der Südküste von Sri Lanka

Auch für unseren nächsten Transfer am Neujahrstag steht kein Uber-Fahrzeug zur Verfügung. Macht aber nichts, da Sudu noch in der Silvesternacht einen Fahrer für uns zu einem günstigeren Preis von 6.000 Rp organisiert hat. Beim köstlichen und vielseitigen Frühstücksbuffet wird im Hotel eine traditionelle Neujahrszeremonie abgehalten. Auf einem Holzfeuerchen, das mitten auf dem Restaurantfußboden entzündet wurde, steht ein kunstvoller Kerzenständer, auf dem kleine Kerzen angebracht sind. Die Gäste und Mitarbeiter müssen nun mit einer großen Kerze, die in eine Lotusblüte gehüllt ist, diese kleinen Kerzen entzünden. Wichtig ist dabei, dass aus jedem Bereich des Hotels und von jedem Gästepaar jemand eine Kerze anzündet und somit das Licht in die Welt und alle Bereiche des Lebens trägt.

Ein Taxi bringt uns am Mittag nach Tangalle. Jetzt ist für den Rest des Urlaubs Strand angesagt. Das Sole & Luna Hotel liegt etwas außerhalb des Ortes, der aber selbst nicht unbedingt Sehenswertes für seine Besucher bereithält. Allerdings erstreckt er sich mit unzähligen Guesthouses und Hotels über einige Kilometer hinweg. Unser Hotel hat einen kleinen Pool mit ein paar Liegen, aber keinen eigenen Hotelstrand. Über diesen Luxus verfügen nur ein paar teure Ressorts. Aber die Strände von Tangalle sind legendär und gelten mit als eine der schönsten der Insel. Wir machen uns zu dem etwa 1.300 m von unserem Hotel entfernten Goyambocca-Strand auf, der auf diversen Plattformen als besonders schön beschrieben wird. Tatsächlich ist dem auch so. Hier sind einige Strandbars, die einem bei Verzehr von einem Seafood-Mittagessen gerne kostenlos Liegen mit einer bequemen Auflage und Sonnenschirm zur Verfügung stellen. Wir halten uns an den zweitrechtesten Barbetrieb, weil das Essen lecker und die Mitarbeiter total freundlich sind. Der Strand ist klasse, das Meer mit einer ansprechenden Brandung angenehm warm. Hier kann man es ohne Wenn und Aber wunderbar aushalten!

 

 

 

 

Von unserem Hotel sind wir nicht ganz so begeistert. Mit 45 Euro pro Person und Nacht ist es das teuerste auf unserer Reise. Die Bewertungen im Internet versprachen auch einiges. Aber vielleicht sind wir nach den gastfreundlichen Begegnungen während unserer Reise durch die Insel auch etwas verwöhnt. Die Zimmer sind zwar sehr schön und wir haben auch einen Balkon mit seitlichem Meerblick, aber ansonsten ist die Atmosphäre eher nüchtern.

 

 

 

Auch die Gäste unterscheiden sich gravierend von den Reisenden, die wir während unseres Trips über die Insel kennengelernt haben. Von der familiären Gastfreundschaft, die einige im Internet loben, können wir wenig spüren. Dafür finden wir aber in der unmittelbaren Nachbarschaft ein kleines Restaurant, in dem wir es uns an den Abenden gemütlich machen. Im „Chanika“ wird Hausmannskost gekocht und ausgesprochen leckerer fangfrischer Fisch auf den Tisch gebracht. Das Kottu ist erstklassig, der Fisch saftig und die gebackenen Bananen als Dessert ein Gaumenschmaus.

Ahangama – und noch mehr Traumstrände an der Südküste

Unsere letzte Station am Strand ist Ahangama, das Guesthouse Wadiya on the Beach. Leider stellt sich kurz nach unserer Ankunft mit dem Taxi heraus, dass es auch das mit Abstand schlechteste Quartier unserer Reise sein wird. Einmal mehr ist völlig unklar, wie ein Haus zu so guten Bewertungen bei Booking.com und TripAdvisor kommt. In unserem Bungalow, der immerhin pro Nacht fast 60 Euro kostet, herrschen aufgrund eines völlig unprofessionell angebrachten Wellpappendachs etwa 50 Grad. Der darin installierte Ventilator wirbelt die heiße Luft nur herum, aber kann nicht kühlen. Die russische Gastgeberin ist völlig verplant und wir fragen uns während des gesamten Aufenthalts, warum jemand der weder Gäste mag, noch mit der Organisation eines Guesthouses vertraut ist, noch dazu sich aufgrund nur sehr reduzierter Englischkenntnisse mit den Gästen unterhalten kann, sich veranlasst sieht, diese Profession auszuüben. Dem Sri-Lanker Housekeeper ist das alles ziemlich peinlich, weil er wirklich sein bestes gibt, aber bei so einer Chefin ist er mit dem besten Willen auf verlorenem Posten. Nach ersten Gedanken spontan die Unterkunft zu wechseln, beschließen wir aufgrund der wirklich traumhaften Lage, uns nicht mehr zu ärgern und zu genießen, zumal uns auch zugesagt wird, dass wir am zweiten Tag in einen Bungalow mit AC umziehen können.

 

 

 

Wir nehmen uns nach dem Frühstück ein Tuc-Tuc zum Togalle-Strand. Ein Traumstrand, an dem fast keine Menschenseele ist. Man kann kilometerweit laufen – nur Sand, Sonne, Meer und Palmen. So haben wir uns die Traumstrände vorgestellt. Zwischen unserer Unterkunft und Togalle Beach findet man die legendären Stelzen-Fischer, die heute leider nur noch für touristische Motive auf ihren sehr unbequem aussehenden Astgabeln posieren, auf denen sie balancieren.

 

 

 

 

Nach einem Stopp in unserem Guesthouse, wo wir mit Glück die beiden einzigen schattigen Liegen ergattern, geht es mit dem Tuc-Tuc in die andere Richtung nach Mirissa, dem Hot-Spot für Surfer. Wir bummeln ein bisschen durch den Ort, essen in einem netten Restaurant zu Abend und fahren an der belebten Küste wieder zurück zu unserer Unterkunft.

 

 

Am vorletzten Tag unserer wollen wir am Vormittag ins nahe Galle. Gerade mal 20 Kilometer sind es von Ahangama. Die einfache Fahrt kostet ca. 1000 Rp mit dem Tuc-Tuc. Die Altstadt von Galle ist nicht nur wunderschön gelegen, sondern gleicht fast einem Museum, da in den autofreien Gassen koloniale Gebäude liebevoll restauriert und in hübsche Geschäfte, innovative Bars und kreative Restaurants umgestaltet wurden. Auf der Stadtmauer kann man in luftiger Höhe die gesamte Altstadt umwandern und dann in einem der attraktiven Cafés einkehren. Galle unterscheidet sich gravierend von den bisher erlebten Sri Lankischen Orten, aber es tut gut, auch einmal ein modernes Idyll zu erkunden, auch wenn es nicht ganz reell scheint.

 

 

 

Nach ausgiebigem Nichtstun für den Rest der Zeit machen wir uns Gedanken, wie wir unsere Abreise am besten planen. Unser Flug geht um 2.55 Uhr in der Nacht. Offiziell auschecken sollen wir bereits gegen Mittag. Wir beschließen daher uns mit Uber am Nachmittag in die Nähe des Flughafens bringen zu lassen und uns dort für diese halbe Nacht noch ein Zimmer zu nehmen. Eine ausgezeichnete Entscheidung. Das Hotel Thilon, nur zwei Kilometer vom Flughafen entfernt, ist dafür die allerbeste Wahl. Wir treffen dort gegen 18 Uhr ein, essen noch ein letztes Mal ein köstliches Kottu und legen dann die Füße nochmal hoch, bis uns dann um 0.30 Uhr das Tuc-Tuc zum Flughafen bringt. Immerhin können wir noch ein paar Stunden Schlaf finden, bevor uns Kuwait Air wieder zurückbringt. Obwohl wir einen Online-Check-In machen konnten, stehen wir dennoch fast eine Stunde in der Schlange beim Check-In und von den 2 ½ Stunden, die uns dringend angeraten wurden, vor Abflug da zu sein, brauchen wir wirklich jede Minute.

 

Sri Lanka hat mich überrascht. Es war perfekt für uns, da wir auch dringend Erholung brauchten. Es ist leicht zu bereisen, es ist landschaftlich ein Traum, das Essen ist köstlich und die Menschen sind unglaublich nett. Könnte ein Urlaub perfekter sein?

 

Hotel Fairway Colombo:

Lage: perfekt, mitten in dem Stadtteil Fort, direkt am Old Dutch Hospital.

Kategorie: ca. 4 Sterne

Preis: ca. 88 Euro / Zimmer / Nacht (Stand 12/2018)

Allgemeines: Sehr sauber, fast neu, Zimmer mit AC, nettes Personal

Verpflegung: Frühstück möglich für ca. 10 Dollar, Restaurant im 8. Stock (internationale 
Küche), tolle Rooftopbar im 8. Stock mit Blick auf die Altstadt
Sandra Guesthouse Dambulla

Lage: ca. 2 km außerhalb von Dambulla, etwa 400 m von den Dambulla Höhlentempeln 
entfernt

Kategorie: sehr einfach

Preis: ca. 16 Euro / Zimmer / Nacht (Stand 12/2018)

Allgemeines: sauber, sehr nette Familie, die auch Ausflüge mit dem Tuc-Tuc anbietet (ca. 
6.000 Rp pro Tag)

Verpflegung: Frühstück 500 Rp, Abendessen 900 Rp, sehr gute Küche – kein Alkohol zum 
Abendessen
Sweet Lanka Kandy Hotel

Lage: außerhalb des Zentrums, auf einem Hügel mit Blick auf die Stadt

Kategorie: ca. 2 Sterne

Preis: ca. 44 Euro / Zimmer / Nacht (Stand 12/2018)

Allgemeines: Sehr sauber, Zimmer mit AC und Van, nettes Personal, Balkon

Verpflegung: sehr köstliches Frühstück möglich für ca. 5 Dollar
Eden View Ella Guest House

Lage: außerhalb des Zentrums, auf einem Hügel mit Blick auf die Stadt, ca. 900 m vom 
Bahnhof entfernt

Kategorie: ca. 1 Stern

Preis: ca. 35 Euro / Zimmer / Nacht (Stand 12/2018)

Allgemeines: Sehr sauber, Zimmer Van, nette Besitzer, Balkon mit tollem Blick

Verpflegung: sehr köstliches Frühstück im Preis inkludiert
The Rain Tree Hotel

Lage:  direkt am Tissa Wewa, etwas außerhalb vom Ort, aber sehr schöne Lage direkt bei 
den Flying Foxes

Kategorie: ca. 3 bis 4 Sterne

Preis: ca. 80 Euro / Zimmer / Nacht (Stand 12/2018)

Allgemeines: Sehr sauber, Zimmer mit AC, großes Zimmer und Bad,  nettes Personal und 
sehr rühriger Eigentümer, Balkon

Verpflegung:  Frühstücksbüffet im Preis inkludiert, Abendbüffet sehr gut
Sole & Luna Hotel Tangalle

Lage:  ca. zwei Kilometer vom Zentrum Tangalle entfernt, ca. 1 km vom Goyambocca-Strand 
entfernt

Kategorie: ca. 3 bis 4 Sterne

Preis: ca. 90 Euro / Zimmer / Nacht (Stand 12/2018)

Allgemeines: Sehr sauber, Zimmer mit AC, großes Zimmer und Bad,  Balkon mit seitlichem 
Meerblick, Personal freundlich, aber distanziert, von familiärer Atmosphäre keine Spur

Verpflegung:  Frühstück 5 $, ok, aber nicht sehr landestypisch: Obsteller, Eierspeise, 
Saft, Pancakes. Alle Verpflegungsleistungen sind in US-Dollar angegeben, das lässt das 
Hotel noch touristischer erscheinen.
Wadiya on the Beach, Ahangama

Lage:  direkt am Meer, sehr schöne Lage, etwas außerhalb vom Ortszentrum

Kategorie: Bungalows nicht einmal ein Stern

Preis: ca. 55 Euro / Zimmer / Nacht (Stand 12/2018)

Allgemeines: völlig überhitzter Bungalow, nichts ist so, wie es im Internet dargestellt 
wird. Dazu kommt eine völlig verplante, überforderte Gastgeberin, die nicht einmal das 
kleine 1 x 1 des Gastgebens beherrscht. Schade um die Location, die hätte wirklich 
bessere Betreiber verdient.

Verpflegung:  Frühstück ist im Preis inkludiert, aber die Gastgeberin legt keinen Wert 
darauf, dass es den Gästen auch serviert wird.
Hotel Thilon Katunayaka / Airport:

Lage: perfekt, nur fünf Minuten vom Flughafen entfernt

Kategorie: ca. 2 Sterne

Preis: ca. 28 Euro / Zimmer / Nacht (Stand 12/2018) inkl. Transfer zum Flughafen mit 
Tuc-Tuc

Allgemeines: Sehr sauber, Zimmer mit AC, nettes Personal

Verpflegung: Abendessen möglich, gute Küche
Weitere Kosten:

Uber-Taxi Flughafen – Hotel Fairway Colombo: 2.300 Rp

Uber-Taxi Colombo – Dambulla: 12.500 Rp

Tuc-Tuc Dambulla – Kandy: ca. 5.000 Rp

Bahnfahrt Kandy – Ella: 400 Rp pro Person

Transfer Ella – Tissa mit Abstecher: 8.000 Rp

Transfer Tissa – Tangalle: 6.000 Rp

Transfer Tangalle – Ahagahama: 6.000 Rp

Uber Taxi Ahangama – Flughafen: 9.200 Rp

Eintritt:

Pituralagara Rock: 500 Rp

Safari: 6.000 Rp

Polonnaruwa: 4.550 Rp

Höhlentempel Dambulla: 1.500 Rp

Hindu-Tempel zw. Dambulla und Kandy: 300 Rp

Zahntempel in Kandy: 1.500 Rp

Tea-Factory: 850 Rp

Tempel Buduruwagala: 350 Rp

Safari Yala: ca.7.000 Rp pro Person


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