Martin Parr hat in München ausgestellt. Leider muss ich sagen „hat“, denn die Ausstellung endet am 28.1. und mir ist es leider auch erst heute gelungen, sie zu besuchen. Aber sie ist grandios. Im Kunstfoyer in München wurden eine Vielzahl der fast grotesk anmutenden Werke des britischen Fotografen seit Mitte Oktober der Öffentlichkeit präsentiert.
Freizeit, Konsum und Kommunikation sind die Themen mit denen sich Martin Parr hauptsächlich beschäftigt, dabei werden auch nationale Eigenheiten in den Vordergrund gestellt und uns bewusst gemacht. Scheinbar Alltägliches und „Normales“ wird uns humorvoll und unterhaltsam in seiner Besonderheit zugänglich gemacht.
Am besten hat mir die schwarz-weiß Serie „Non-Conformists“ gefallen, die erst 20 Jahre nach ihrer Entstehung einem Publikum präsentiert wurde. Über fünf Jahre hinweg dokumentierte Parr Menschen in einer englischen Kleinstadt in den 70ern.
„Knokke le Zoute“ nennt er einen Teil seiner Strandaufnahmen. Die Szenerie in verschiedenen Badeorten Europas hat es ihm als Motiv immer wieder angetan.
Sehr interessant war auch die Rubrik „Bored Couples“ in denen Zweisamkeit auf eine ganz besondere Art dargestellt wird. Die Bilder entstanden in einer Zeit, in der es noch keine Handys gab, die mehr faszinierten als das Gegenüber.
Selbstportraits, die Parr überall auf der Welt in Fotostudios aufnehmen ließ, lange bevor es Selfies gab; Eine Fotowand mit Bildern, die sich alle mit unserem Konsumverhalten befassen; Eindrücke von Mexiko, von Luxus oder „Think of England“, eine liebevolle Betrachtung der Identität Englands. Diese bunte Vielfalt spiegelt sich in der grandiosen Ausstellung „Martin Parr. Souvenir. A Photographic Journey“.