Alle Artikel in: Österreich

BREGENZER FESTSPIELE

  Rigoletto auf der Seebühne in Bregenz – Die Vorschusslorbeeren waren gigantisch, vor allem nach der Premiere und der ersten Fernsehübertragung. Das Bühnenbild und das Spektakel auf der Bühne wurde als phänomenal angekündigt.     Und das war es auch. Leider in unserem Fall in der Anfangsphase ziemlich verregnet, was zunächst den Genuss ein wenig reduzierte. Aber das war bald vergessen und eine tolle Inszenierung mit großartigen Stimmen erwartete uns auf der Bühne.     Auf Grund der Witterung gibt es hier jetzt nur ein paar vereinzelte Fotos, aber Rigoletto findet natürlich auch wieder im kommenden Jahr in Bregenz statt und wer es dieses Jahr aufgrund der großen Nachfrage nicht geschafft hat, an Karten zu kommen, kann es im nächsten Jahr versuchen.        

MENTAL-SPA HOTEL FRITSCH AM BERG

Das MentalSpa Hotel Fritsch am Berg in Lochau / Vorarlberg am Bodensee ist ein Wellnesshotel einer ganz anderen Art. Ich möchte mit diesem Post gar nicht allzuviel darüber schreiben, denn man kann das alles sehr viel besser auf der Hompage des Hotels nachlesen.       Aber so viel sei gesagt, im Hotel Fritsch am Berg geht man neue Wege auf eine sehr konsequente und gefällige Art. Neben dem Körper, der sich hier in einem wunderbar reduzierten Wellnessbereich entspannen kann, unterstützt von einer ausgezeichneten Küche, findet hier auch der Geist Erholung. Nicht zu vergessen auch das Auge, das sich bei einem fantastischen Blick auf den Bodensee und die Halbinsel Lindau ausruhen kann.       In einer Vielzahl von Packages wird der Gast an eine völlig andere Art von Entspannung herangeführt, die ihm helfen soll, seinen Alltag besser zu bewältigen und leichter zu leben.       Das Konzept überzeugt, zumal es nicht nur glaubwürdig bezüglich der Treatments praktiziert wird, sondern sich auch durch das gesamte Haus inklusive Design, Materialien und gelebter Gastfreundschaft wie ein …

BREGENZER FESTSPIELE

Carmen, inszeniert von Kasper Holten, steht heuer auf dem Spielplan der Bregenzer Festspiele. Und nachdem es schon im zweiten Jahr aufgeführt wird, dachte ich mir, dass es ja wohl nicht so schwer sein kann, an Karten zu kommen. Zumal ja auch das Geheimnis um das spektakuläre Bühnenbild bereits gelüftet war und die übergroßen Hände, die Spielkarten halten, schon für ausgesprochen großes Lob in der Opernwelt gesorgt hatten.     Jedenfalls versuchte ich ungefähr sechs Wochen vorher an Karten zu kommen und es gestaltete sich ausgesprochen schwierig, was für die zweite Spielsaison eher ungewöhnlich ist. Aber letztendlich gelang es mir noch Karten in der 4. Kategorie für 80 Euro zu ergattern.     Es wurde ein fantastischer Abend! Ich kann mich nicht erinnern, dass mich eine Aufführung bei den Bregenzer Festspielen mal nicht begeistert hätte, aber Carmen toppte wirklich alles. Man kann wohl kaum noch von einer Opernaufführung sprechen, sondern eher von einem grandiosen Opernspektakel. Neben hervorragenden Sängern, allen voran mit Gaëlle Arquez eine auch optisch bestechend gut besetzte Carmen, beeindruckten das Bühnenbild von Es Devlin und …

GRAZ

Bei der Überlegung, was denn ein schönes Reiseziel für ein verlängertes Wochenende sein könnte, fiel mir meine Begeisterung für Graz wieder ein, das ich erstmals im Jahr 2003, als es Kulturhauptstadt wurde, kennenlernen durfte. Was sind die Motive, die Graz eine Reise wert machen? Auf Anhieb fällt es schwer, diese Frage in aller Kürze zu beantworten. Vermutlich ist es das Gesamtbild der zweitgrößten Stadt Österreichs, die mit einer ganz besonderen Atmosphäre aufwartet. Graz besitzt eine der schönsten Altstädte in Europa, noch dazu mit mediterranem Flair. Aber der altehrwürdige Schein trügt, denn Graz ist auch eine pulsierende Studentenstadt mit einer kreativen und schnelllebigen Kulturszene. Der restliche Reiz resultiert aus den osteuropäischen Einflüssen, die aufgrund der Grenznähe mal mehr, mal weniger subtil ins Auge fallen. Und wenn man so gar nichts von Kultur, Architektur und Geschichte hält, dann ist es die steirische Kulinarik, die einen in der Stadt an der Muhr in Begeisterung versetzen wird. Es ist also schier unmöglich, sich nicht für Graz zu begeistern. Altstadt von Graz Enge malerische Gassen und Straßen in der Grazer …

LEOPOLD MUSEUM WIEN

Nachdem 2001 das Leopold Museum in Wien im Museumsquartier eröffnet worden war, hatte ich es bereits zwei Mal besucht. Aber so richtig aktuell wurde das Bedürfnis, die größte Sammlung von Egon Schiele erneut mal anzusehen erst, als ich kürzlich den Film über Egon Schieles Leben bei uns im Programmkino gesehen hatte. Ein sehr beeindruckender Film, nicht zuletzt aufgrund seines herausragenden Hauptdarstellers Noah Saavedra. Und nachdem eh ein Städtetrip nach Wien auf meiner kurzfristigen Reiseliste stand, erhielt das Leopold Museum eine der obersten Prioritäten. Unter den 50 besten Museen der Welt Und es hat sich wieder einmal bestätigt, dass das Museum diese Aufmerksamkeit verdient. 2013 hat die Londoner „The Times“ das Museum unter den 50 besten Museen der Welt aufgelistet, was vor allem der Schiele-Sammlung und deren Präsentation zu verdanken ist. Der Sammler und Museumsstifter Rudolf Leopold hatte die Werke des damals fast in Vergessenheit geratenen Künstlers über viele Jahrzehnte hinweg gesucht und gesammelt. Mit dem Bau des Leopold Museums fanden sie hier eine dauerhafte Bleibe und mit einigen Werken von Gustav Klimt und Oskar Kokoschkas …

NALA / INNSBRUCK

Die Kriterien, die ein Hotel für meinen Innsbruck-Aufenthalt erfüllen musste, waren überschaubar: Zentral, erschwinglich, keine Kette, kein Gruppenhotel, eher Boutique-Style. Es hatte sich in den letzten Jahren in der Hotelszene Innsbrucks einiges getan und so sollte es doch nicht so schwer sein, meinen Anforderungen gerecht zu werden und etwas Passendes zu finden. Tatsächlich musste ich nicht lange suchen und stieß auf das Boutique-Hotel nala individuell Hotel. Ich hatte über booking.com gebucht, aber nur, weil die hoteleigene Buchungsmaske über mein Tablet nicht funktionierte. Der Vorteil daran war, dass ich eine Mini-Single-Suite reserviert hatte und vor Ort letztendlich – aufgrund meines Booking-Status – in eine Lodge einquartiert wurde. Aber ich bin überzeugt, in diesem Hotel hätte ich mich auch in der Mini-Single-Suite sehr wohl gefühlt. Man fühlt sich willkommen, wenn man eincheckt. Klar, mit Hoteltesterblick hätte es Optimierungspotential gegeben, aber man muss ja nicht immer so streng sein und Hauptsache ist doch, dass man sich wohlfühlt. Die Hotellerie in Innsbruck wird individuell Alles am nala ist individuell. Daher ist der Namenszusatz mehr als gerechtfertigt.  Die öffentlichen Bereiche …

GLASMALEREI

Was ich an Österreich so liebe ist, dass man selten überlegen muss, ob das nun eine Bar oder ein Restaurant ist und ob man einfach nur was trinken kann oder was essen muss. Bei uns das manchmal kompliziert, wenn man sich nicht gerade in einer Kneipe mit Speisenangebot befindet. In Österreich ist das nie kompliziert. Ein Restaurant in Innsbruck zu finden, sollte daher auch nicht schwer sein, aber die Qualität muss ja auch stimmen. Gemütliches Restaurant in Innsbruck mit guter Küche So ein Lokal ist auch die Glasmalerei in Innsbruck. Das Restaurant wurde in der ehemaligen Glasmalerei Manufaktur eröffnet, daher auch der Name. Das Ambiente ist ungewöhnlich mit  einer Mischung zwischen alten Gewölbedecken, dunklen Möbeln und einer modernen Bar, die durch eine Glastür vom Restaurantbereich abgetrennt ist. Der Service ist wunderbar aufmerksam, das Essen ausgesprochen geschmackvoll, die Preise sehr angemessen und das Ambiente ist so richtig zum wohlfühlen. Österreichische Küche, mit saisonalen und internationalen Besonderheiten bietet für jeden Geschmack etwas – so ist es also nicht verwunderlich, dass sich viele Einheimische dort auf ein Feierabendbier, …

Kellertheater

DER HERR KARL

Vor Jahren hatte ich von dem Stück „Der Herr Karl“ einmal gelesen, es wieder vergessen und nun war es mir wieder begegnet, als ich nach einer Veranstaltung Ausschau hielt, die ich bei meinem Innsbruckaufenthalt besuchen könnte. Der Herr Karl ist ein zwischen Theaterstück und Kabarett angesiedelter  Monolog, der 1961 von Helmut Qualtinger geschrieben wurde. Das Ein-Personen-Stück, das zunächst mit Qualtinger als Darsteller für das österreichische Fernsehen verfilmt und anschließend auf zahlreichen Bühnen aufgeführt wurde, sorgte in Österreich für heftige Kontroversen. Der Herr Karl im Kellertheater Innsbruck Der Herr Karl erzählt dem Zuschauer seine Lebensgeschichte, während er bei der Arbeit im Lager eines Feinkostgeschäftes sitzt. Dabei entpuppt sich der Erzähler zunehmend als opportunistischer Mitläufer aus dem kleinbürgerlichen Milieu, der sich in der wechselhaften österreichischen Geschichte immer auf die für ihn nutzbringende Seite schlägt, gemäß dem Motto „Man muss es sich halt ein bissl richten“. Böse Zungen behaupten, Helmut Qualtinger hätte der österreichischen Seele einen Namen gegeben: Herr Karl – und man könne Österreich nur verstehen, wenn man einmal in seinem Leben „Der Herr Karl“ gesehen hat. …