Alle Artikel in: Asien

SAUDI-ARABIEN

Vision 2030 – das ist das Schlagwort für den Tourismus in Saudi-Arabien. Wenn es nach dem saudischen Kronprinzen geht, zählt das Land bis 2030 zu den führenden Tourismusdestinationen der Welt. Im Rahmen dieser ambitionierten Zielsetzung führte mich ein berufliches Projekt in eines der abgeschottetsten Länder der Welt, das sich jedoch jetzt im Aufbruch rüstet und im schnellen Wandel befindet.     Saudi-Arabien zählt sicherlich zu den wenigen Ländern auf unserem Planeten, über die im Rest der Welt kaum Informationen vorliegen, meist nur negative Schlagzeilen nach außen dringen und sich Mythen von unermesslichem Reichtum und Menschrenrechtsverletzungen ranken. Auch bringt man rechtlose voll verschleierte Frauen, poltischen Radikalismus und striktes Alkoholverbot mit dem Golfstaat in Verbindung. Nicht gerade die optimalen Voraussetzungen für eine blühende Tourismusdestination – aber wie immer lohnt es sich, genauer hinzusehen und dann darf man sich auf Überraschungen freuen.     Die erste Überraschung war schon, dass es seit einigen Monaten total einfach ist, in das Königreich Saudi-Arabien einzureisen mittels eines E-Visums. Das Ausfüllen geht in wenigen Minuten und die Genehmigung erfolgte in meinem Fall …

AYURVEDA IN SÜDINDIEN

Eine Ayurveda-Kur? Warum nicht, dachte ich mir schon vor längerer Zeit. Aber halte ich das aus? Drei Wochen an einem Ort nur mit Yoga, Meditation und Massagen, kein Sightseeing, kein Alkohol, keine Abwechslung?     Da mir aber noch nie jemand, der eine Kur in Indien oder Sri Lanka gemacht hat, erzählt hat, dass sie ihm nicht gefallen oder gar gutgetan hat, wage ich mich dann tatsächlich an das Abenteuer. Unterstützung hole ich mir bei meiner Freundin Kerstin, die mit ihrem Unternehmen Comtour auf Indien und Sri Lanka und unter anderem auch auf Ayurveda spezialisiert ist. Sie legt mir das Ayurvedaresort Meiveda in Kerala, ca. zweieinhalb Autostunden von Cochin entfernt ans Herz. Abgesehen davon, dass sie es selbst kennt, waren auch schon einige meiner Freunde und Bekannte dort und bestärken mich in meiner Entscheidung. Als ich mich schließlich Ende Februar dazu entschließe, Weihnachten und den Jahreswechsel dort zu verbringen, ist es nur noch den guten Beziehungen von Kerstin zu verdanken, dass ich in dem kleinen Resort überhaupt noch eine Unterkunft bekomme. Aber nach diesem Vitamin-B-Stoß …

SRI LANKA

Als wir uns im Juli dafür entschieden, Weihnachten und den Jahreswechsel diesmal auf Sri Lanka zu verbringen, war das Flugangebot schon relativ reduziert, wenn der Preis noch erschwinglich sein sollte. Unsere Wahl fiel auf Kuwait Airways. Im Internet nicht gerade hochgelobt, aber wenn der einzige große Makel bleibt, dass während des Flugs kein Alkohol ausgeschenkt wird, dann würde es wohl nicht so schlimm werden. Ein Online-Check-In ist im Vorfeld ab München nicht möglich, die Dame vom Bodenpersonal des Dienstleisters etwas überfordert und letztendlich hat die Maschine in München auch ein technisches Problem, was einen zwei Stunden verspäteten Abflug verursacht – aber doch alles kein Grund zur Klage. Die erste Flugetappe geht über 4.45 Stunden und verläuft äußerst angenehm in einer kleinen Maschine, die kaum halb voll ist, ausreichende Beinfreiheit gewährt und angenehm temperiert ist. Das Essen könnte besser sein – na ja, bei welcher Airline nicht?     In Kuwait City landen wir in einem gerade erst fertig gestellten neuen Terminal 4, wo die Kuwaitis uns recht freundlich empfangen. Die dortige Wartezeit hat sich durch …

MYANMAR

Fünf Jahre ist meine Reise nach Myanmar nun her. Damals hatte ich noch keinen Blog geschrieben. Aber da ich die gewaltigen Eindrücke dieser Reise dennoch keinem meiner Leser vorenthalten möchte, möchte ich wenigstens mit Fotos ein bisschen was von der Faszination des Landes widerspiegeln. Viele Jahre geisterte die Idee, dieses fast völlig von der Außenwelt isolierte Land zu besuchen,  schon durch meinen Kopf. Aber aufgrund der internationalen Sanktionen gegen das Land gestaltete sich das nicht so einfach, da es kaum möglich war, einen Flug nach Yangon zu bekommen. Als wir es in einer kleinen 4er-Gruppe schließlich 2012 angingen eine Reise zu planen, hatten sich die Restriktionen schon deutlich reduziert. Dennoch schien es viel zu zeitaufwändig – sowohl im Vorfeld, wie auch vor Ort – die Reise auf eigene Faust durchzuführen. Denn inzwischen boomte Myanmar – es gab aber viel zu wenig Unterkünfte und vor allem keine Möglichkeit, mit diesen im Vorfeld in Kontakt zu treten. So entschlossen wir uns, die Reise über meine Freundin Kerstin Knuth zu buchen, Miteigentümerin von Comtour, die Myanmar kurz zuvor …

JAPAN

Japan? Du meine Güte, was willst du denn da? Oder: Japan? Wow! Wie klasse! Wie schon häufig erlebt, polarisierte mein Reiseziel. Aber diesmal war es dann doch die überwiegende Mehrheit meiner Freunde, die sich begeistert oder wenigstens fasziniert zeigte, als ich meine Entscheidung, nach Japan zu reisen, kund tat. Wenn einmal der Entschluss gefasst ist, dann verläuft es ja oft sehr ähnlich: Man lauscht den Erzählungen von Freunden, die schon dort waren, liest erste Literatur, um die Reiseroute grob zu planen und bemerkt plötzlich, dass es unglaublich viele Berichterstattungen zum Land des Lächelns gibt. Und je mehr man sich einliest und vertraut macht, umso mehr bemerkt man, wie fremd einem Japan und seine Einwohner doch sind. Es scheint fast, dass sie uns mit ihren Traditionen und Gebräuchen kaum je begreifbar werden. Und je skurriler die Schilderungen aus Nippon, desto größer wurde meine Sehnsucht, das jetzt alles vor Ort selbst zu erleben. Vor der Reise 17 Tage sind nicht besonders viel, um ein Land kennenzulernen. Diesmal war es aber nicht nur die begrenzte Urlaubszeit, sondern auch …

Israel auf eigene Faust

ISRAEL

Die Idee, endlich nach Israel auf eigene Faust zu reisen, entstand eigentlich eher dadurch, dass meine Freundin Elisabeth und ich nach einem Reiseziel suchten, das wir beide noch nicht kannten. Da es gar nicht so einfach war, eine Schnittmenge zu finden, die sich für eine 8-Tages-Reise rentierte, fiel die Wahl auf Israel, das bei uns beiden längst auf der To-Do-Liste stand. Eine gute Wahl, auf die wir uns unglaublich freuten. Wären da nicht diese ständigen Unruhen im nahen Osten gewesen… Nicht nur einmal wurden wir gefragt, ob das wirklich unser Ernst ist. Und in der Tat wollten wir erst einmal die Entwicklungen abwarten. Aber je länger wir warteten, umso mehr wurde uns klar, dass es derzeit wenig Orte auf der Welt gab, die sicherer sind als Israel. Der Nahost-Konflikt zwischen Israeli und Palästinenser wird sich in absehbarer Zeit nicht lösen lassen, vielleicht sogar nie – aber dieser Konflikt ist ein anderer, als der, der sich zwischen der Islamischen und Christlichen Welt andernorts entwickelt hatte. Israel auf eigene Faust ganz individuell Als wir geschäftlich an einem …

Landschaft in Armenien

ARMENIEN

Wenn ich im Vorfeld Freunden und Geschäftspartnern von dem Vorhaben nach Armenien zu reisen, erzählte, dann gab es recht unterschiedliche Reaktionen. Die einen gaben freimütig zu, keine Ahnung zu haben, wo das Land eigentlich auf der Weltkarte lag, die anderen googelten wohl heimlich im Internet, aber ein erstaunlich großer Anteil konnte es sofort einordnen, was vermutlich mitunter auch an der Medienpräsenz des kleinen Landes in diesem Jahr lag. Geographisch gesehen ist Armenien klein, aber groß, was Geschichte, Kirchengeschichte, Archäologie, Botanik und viele andere Disziplinen betrifft. Warum fährt man denn um Himmels Willen nach Armenien? Armenien und ich – das war keine Liebe auf den ersten Blick, aber eine langsame, intensive Annäherung, geprägt von einer gewissen Schwermut, die zu dem schicksalsgebeutelten Land passt. Und wenn man wieder zu Hause ist, dann stellt man sich die Frage, was es jetzt genau war, was diese subtile Faszination ausgemacht hat, die einen letztendlich dann doch sehr fesselt und nicht mehr loslässt. Gemeinsam mit Dr. Birgit Bornemeier und Jens Hausmann vom Studienreiseveranstalter Reisekultouren mache ich mich auf den Weg nach …

Kloster Ananuri in Georgien

GEORGIEN

Vor vielen Jahren hatte ich „Durch den wilden Kaukasus“ von Fritz Pleitgen gelesen und seither hatten mich seine Geschichten über die grandiosen Landschaften und Kulturen, die uralten Traditionen und die Menschen mit ihrer Gastfreundschaft nicht mehr losgelassen. Aber es sollten noch Jahre vergehen, bis ich den Plan in diese Region und nach Georgien zu reisen, in die Realität umsetzen konnte. Mit Reisekultouren nach Georgien So kam die Anfrage von Dr. Birgit Bornemeier vom Studienreiseveranstalter Reisekultouren mehr als gelegen, sie in den Kaukasus zu begleiten, da sie ein neues Reiseziel in ihr Programm aufnehmen wollte und schon lange über Georgien nachgedacht hatte. Wie bei allen anderen Reisen auch, wollte sie sich selbst vor Ort erst ein Bild von der Situation machen, um dann die für ihre Gäste geeignete Route zusammenzustellen. Mich bat sie um meine fachliche Unterstützung bei der Reiseplanung und in Bezug auf die Beurteilung der Qualität der Unterkünfte vor Ort. In Zusammenarbeit mit der Agentur Arcus Tours Georgien hatte Frau Bornemeier ein ambitioniertes Programm für die nächsten Tage ausgearbeitet. Natürlich galt es, alle möglichen …

Imam Platz in Isfahan / Iran

IRAN

Der Iran – seit ich denken kann, übte dieses Land eine unerklärbare Faszination auf mich aus. Im Frühjahr 2015 wurde der Traum, dieses Land zu bereisen, Wirklichkeit. Und nicht nur die Kultur, Architektur und Natur waren es, die die Reise zu einem einzigartigen Erlebnis werden ließen, sondern vor allem die offene Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Iraner beeindruckten tief und hinterließen nachhaltige Spuren.

Eisfestival von Harbin

EISFESTIVAL HARBIN

Wo fliegen wir nach Weihnachten hin? Zum Eisfestival in Harbin? Etwas ungläubig musste ich nochmal nachfragen, vielleicht lag es ja auch nur an meiner schlechten Skype-Verbindung, die ich gerade mit meiner Nichte Anna-Lena unterhielt, die für ein Jahr zu einem Studienaufenthalt in Shanghai weilte. Harbin? Wo ist das denn? In der Nähe der russischen Grenze? Und da wollen wir Ende Dezember hin? Na klasse! Warum nicht? Die Metropolen und touristischen Highlights Chinas kannte ich ja schon von vorhergehenden Besuchen. Außerdem hatte ich vor, Anna-Lena an Weihnachten zu besuchen. Zuvor wollte ich aber allein, auf eigene Faust, ein paar Regionen Chinas erforschen, in denen der Tourismus noch nicht so verbreitet war, wenigstens der nicht-chinesische Tourismus. Wie sich im Nachhinein herausstellte, wäre ich meiner Nichte vermutlich auch an den Nordpol gefolgt. So froh war ich, dass ich nach drei Wochen Südchina, in denen ich quasi kommunikationsfrei lebte, mangels irgendwelchen Menschen, die sich auch nur annähernd über „Hello“ hinaus, mit mir auf Englisch hätten unterhalten können, wieder einen lieben Menschen in meiner Gesellschaft hatte. Das Eisfestival von Harbin …