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DER HERR KARL

Kellertheater

Vor Jahren hatte ich von dem Stück „Der Herr Karl“ einmal gelesen, es wieder vergessen und nun war es mir wieder begegnet, als ich nach einer Veranstaltung Ausschau hielt, die ich bei meinem Innsbruckaufenthalt besuchen könnte.

Der Herr Karl im Kellertheater

Der Herr Karl im Kellertheater

Der Herr Karl ist ein zwischen Theaterstück und Kabarett angesiedelter  Monolog, der 1961 von Helmut Qualtinger geschrieben wurde. Das Ein-Personen-Stück, das zunächst mit Qualtinger als Darsteller für das österreichische Fernsehen verfilmt und anschließend auf zahlreichen Bühnen aufgeführt wurde, sorgte in Österreich für heftige Kontroversen.

Elmar Drexel im Kellertheater

Elmar Drexel im Kellertheater

Der Herr Karl im Kellertheater Innsbruck

Der Herr Karl erzählt dem Zuschauer seine Lebensgeschichte, während er bei der Arbeit im Lager eines Feinkostgeschäftes sitzt. Dabei entpuppt sich der Erzähler zunehmend als opportunistischer Mitläufer aus dem kleinbürgerlichen Milieu, der sich in der wechselhaften österreichischen Geschichte immer auf die für ihn nutzbringende Seite schlägt, gemäß dem Motto „Man muss es sich halt ein bissl richten“.

Kellertheater

Kellertheater

Böse Zungen behaupten, Helmut Qualtinger hätte der österreichischen Seele einen Namen gegeben: Herr Karl – und man könne Österreich nur verstehen, wenn man einmal in seinem Leben „Der Herr Karl“ gesehen hat.

Nirgendwo besser könnte „Der Herr Karl“ in Innsbruck besser aufgeführt werden, als im Kellertheater, das seit mehr als 30 Jahre eine feste Institution im Innsbrucker Kulturleben darstellt und dessen Zuschauerraum nur 75 Sitzplätze bietet.  Der Spielplan konzentriert sich auf zeitgenössische Theaterliteratur, bisweilen mischt sich auch die eine oder andere Bearbeitung eines Klassikers darunter. Der Herr Karl wird sehr glaubhaft von Elmar Drexel dargestellt. Drexel ist nicht nur Schauspieler, Regisseur und Autor, sondern war 1979 auch Mitbegründer  des Kellertheaters und leitete dieses von 1981 bis 1987.

Ein kurzweiliger Abend ist das in Gesellschaft vom Herrn Karl, bei dem einem manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt und man nicht umhin kommt, darüber nachzudenken, wie viel Herr Karl denn in einem selbst steckt.

www.kellertheater.at

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