Alle Artikel mit dem Schlagwort: featured

VENEDIG

Es fällt tatsächlich in diesen Tagen schwer von einer Reise zu schreiben, ohne allzu viel Wehmütigkeit zu verspüren. Aber es wird die Zeit wieder kommen, erst in Deutschland, dann in Europa und später auch wieder in der weiten Welt, in der wir unser Fernweh stillen können. Zwischenzeitlich möchte ich euch von meinem Kurztrip nach Venedig erzählen, die ich im letzten Jahr mit Freunden unternommen habe.   Eigentlich bin ich kein großer Venedig-Fan, wenngleich ein riesiger Italien-Liebhaber. Venedig war in meinen Augen immer stark geprägt von viel zu vielen Touristen, viel zu viel Abzocke und viel zu wenig wirklichem Italien. Selbst frühere Reisen in den stillen Monaten wie November und Januar in die Lagunenstadt konnten mich nicht vom Gegenteil überzeugen.     Aber dann erreichten mich im letzten Sommer immer wieder Fotos via WhatsApp von Freunden, die einen fast menschenleeren Markusplatz zeigten. Berichte in den Medien, dass sich sogar wieder Delfine in der Lagune tummeln würden, machten auch neugierig. Und da es im Sommer 2020 eh wenig Möglichkeiten zu Auslandsreisen gab, war ich von meinen Freunden, …

SAUDI-ARABIEN

Vision 2030 – das ist das Schlagwort für den Tourismus in Saudi-Arabien. Wenn es nach dem saudischen Kronprinzen geht, zählt das Land bis 2030 zu den führenden Tourismusdestinationen der Welt. Im Rahmen dieser ambitionierten Zielsetzung führte mich ein berufliches Projekt in eines der abgeschottetsten Länder der Welt, das sich jedoch jetzt im Aufbruch rüstet und im schnellen Wandel befindet.     Saudi-Arabien zählt sicherlich zu den wenigen Ländern auf unserem Planeten, über die im Rest der Welt kaum Informationen vorliegen, meist nur negative Schlagzeilen nach außen dringen und sich Mythen von unermesslichem Reichtum und Menschrenrechtsverletzungen ranken. Auch bringt man rechtlose voll verschleierte Frauen, poltischen Radikalismus und striktes Alkoholverbot mit dem Golfstaat in Verbindung. Nicht gerade die optimalen Voraussetzungen für eine blühende Tourismusdestination – aber wie immer lohnt es sich, genauer hinzusehen und dann darf man sich auf Überraschungen freuen.     Die erste Überraschung war schon, dass es seit einigen Monaten total einfach ist, in das Königreich Saudi-Arabien einzureisen mittels eines E-Visums. Das Ausfüllen geht in wenigen Minuten und die Genehmigung erfolgte in meinem Fall …

AYURVEDA IN SÜDINDIEN

Eine Ayurveda-Kur? Warum nicht, dachte ich mir schon vor längerer Zeit. Aber halte ich das aus? Drei Wochen an einem Ort nur mit Yoga, Meditation und Massagen, kein Sightseeing, kein Alkohol, keine Abwechslung?     Da mir aber noch nie jemand, der eine Kur in Indien oder Sri Lanka gemacht hat, erzählt hat, dass sie ihm nicht gefallen oder gar gutgetan hat, wage ich mich dann tatsächlich an das Abenteuer. Unterstützung hole ich mir bei meiner Freundin Kerstin, die mit ihrem Unternehmen Comtour auf Indien und Sri Lanka und unter anderem auch auf Ayurveda spezialisiert ist. Sie legt mir das Ayurvedaresort Meiveda in Kerala, ca. zweieinhalb Autostunden von Cochin entfernt ans Herz. Abgesehen davon, dass sie es selbst kennt, waren auch schon einige meiner Freunde und Bekannte dort und bestärken mich in meiner Entscheidung. Als ich mich schließlich Ende Februar dazu entschließe, Weihnachten und den Jahreswechsel dort zu verbringen, ist es nur noch den guten Beziehungen von Kerstin zu verdanken, dass ich in dem kleinen Resort überhaupt noch eine Unterkunft bekomme. Aber nach diesem Vitamin-B-Stoß …

KANADA DER OSTEN

Vor mehr als 20 Jahren war ich zum letzten Mal in Kanada. Damals im Westen. Wie es bei mir so oft ist, übt eine Stadt oder eine Region schon seit meiner Kindheit eine Faszination auf mich aus, ohne dass ich mehr mit dem Ort verbinde. Dennoch ist eine Sehnsucht da, für die es keine Erklärung gibt. So ist es auch mit Halifax. Ohne, dass ich mir mehr Gedanken dazu gemacht hatte, wusste ich schon seit Jahrzehnten, dass ich da einfach hin muss.     Nun waren die Pläne konkreter geworden und nicht nur Halifax, sondern auch Montreal, Quebec und die Landschaft am St. Lorenz Strom, New Brunswick und Nova Scotia lockten. Als geeignete Reisezeit stand schnell der August fest, da die Sommer trocken und angenehm warm sind und ich beruflich zu der noch attraktiveren Reisezeit, dem Indian Summer, nicht abkömmlich bin. Die Flugpreise sind natürlich kein Schnäppchen im Hochsommer, aber von einem Freund hatte ich den Tipp erhalten, doch über den Reiseveranstalter Canusa zu buchen. Und tatsächlich sparten wir uns für die Flugtickets und den …

ZÜRICH

Nachdem ich Zürich von beruflichen Einsätzen bisher nur entweder bei Nebel im Winter oder bei Regen im Herbst kennenlernen durfte, fand ich, dass die Stadt nun endlich einmal einen Besuch im Sommer wert war. Dass es nun ein Besuch bei Gluthitze im Sommer werden sollte, konnte ich noch nicht ahnen, als wir das letzte Juni-Wochenende für den Städtetrip nach Zürich ausgewählt hatten. Trotz 37 Grad wurde es dennoch ein interessanter und auch sehr schöner Aufenthalt.     Mit dem Auto nach Zürich zu fahren, lohnt nur bedingt. Denn die Zug- und Flixbusverbindungen sind gut und vor Ort braucht man das Auto nicht. Im Gegenteil. Parkplätze in der Innenstadt sind Mangelware und falls man einen ergattert, auch nicht gerade preiswert. Aber ich hatte mir für dieses Jahr eine Vignette gekauft und das Auto „entsorgte“ eine Freundin, die mit uns kam und das Wochenende nutzte, ihren Freund zu besuchen, der kostenlose Parkplätze vor der Haustür hatte.     Als Unterkunft hatten wir uns mal wieder für ein Motel One entschieden, das brandneu in der Innenstadt, nur etwa …

LJUBLJANA

Sympathisch, bezaubernd, entspannt – diese Adjektive fallen einem spontan ein, wenn man Ljubljana adhoc beschreiben soll.     Jedenfalls ist es sicherlich eine der gechilltesten Hauptstädte, die es auf der Welt gibt. Gerade mal 280.000 Einwohner hat die Kapitale von Slowenien und 60.000 davon sind Studenten, die das Stadtbild erheblich mitprägen. Vor allem die überwältigende Vielfalt an Gastronomie begeistert einen erstmaligen Besucher und lässt Ljubljana weltstädtisch erscheinen.     Urban und dann an vielen Stellen auch wieder fast ländlich, so präsentiert sich die Stadt, die slawische, italienische und aber auch sehr viel österreichische Einflüsse zu verzeichnen hat.     Wir haben uns über Airbnb bei Miro, einem sympathischen Ljubljancano einquartiert. Die Wohnung liegt optimal nur ca. 15 Gehminuten vom zentralsten Punkt der Stadt und nur ein paar Schritte vom Ufer der Lubljanica entfernt. Die Unterkunft ist ein Glückstreffer: Großzügig, bestens und gemütlich ausgestattet, sauber und mit einer großen Dachterrasse sowie einem Parkplatz. Besser geht es nicht für unsere Zwecke.     An unserem ersten Tag in Ljubljana lassen wir uns einfach so treiben und begeistern. …

LIVERPOOL

Liverpool ist auf jeden Fall einen eigenen Städtetrip wert. In unserem Fall musste ein Tagesausflug von Manchester aus genügen, aber die Stadt hat auf jeden Fall ausreichend zu bieten, um auch einen Mehrtagesaufenthalt zu rechtfertigen.       Den meisten Menschen fallen beim Stichwort Liverpool sicherlich zunächst die Beatles ein, die berühmtesten Söhne der Stadt. Jürgen Klopp, der dort inzwischen ähnlich verehrt wird, arbeitet daran, als Trainer vom FC Liverpool einen annähernden Legendenstatus zu erreichen. Zu einer Statue hat es dort noch nicht gereicht, aber beeindruckende Wandmalereien in unübersehbarer Größe sind schon geziert mit seinem Konterfei.     „Heruntergekommene Hafenstadt“ – das ist das Image aus vergangenen Tagen, mit dem sich die Stadt zum Teil heute noch herumschlagen muss. Aber dem ist überhaupt nicht mehr so. Natürlich gibt es noch Randbezirke, in denen man ungern wohnen möchte, aber die Innenstadt hat sich sehr ansehnlich gemausert.     Allen voran sind es die alten Hafenbecken, die die Besucher anziehen und mit Shops, Cafés und gelungener Architektur begeistern. Das Hafenviertel von Liverpool galt zur Bauzeit als einer …

MANCHESTER

Eigentlich wollte ich ja eher nach Liverpool und nicht nach Manchester. Warum, weiß ich nicht so genau. Jedenfalls nicht wegen der Beatles, beziehungsweise nicht nur. Aber nachdem mir dann Freunde erzählt hatten, dass Manchester sich so klasse in den letzten Jahren entwickelt hat, machte Manchester das Rennen. Die Stadt ist unglaublich!       Mit dem Zug geht es günstig vom Flughafen in 20 Minuten direkt in die Stadt für ca. 4 Pfund pro Person – davon abhängig, wann und womit man fährt. Der Nahverkehr ist in England häufig ein Buch mit sieben Siegeln aufgrund des Tarif- und Transportfirmendschungels, aber nachdem überall hilfsbereites Personal zur Stelle ist, ist diese Hürde leicht zu bewältigen. Wir hatten uns beim Übernachtungsquartier für das Motel One Royal Exchange entschieden – eine perfekte Wahl: Gerade mal zwei Jahre alt, sehr guter Preis und Bestlage. Nicht sehr britisch zugegeben, aber dafür für uns optimal.     Der erste Tag in Manchester war wettertechnisch eine Herausforderung, aber es gibt in der Stadt unglaublich viel Interessantes und Besuchenswertes – und vieles davon wettergeschützt …

MAILAND

Es war bestimmt 20 Jahre her, dass ich das letzte Mal in Mailand war. Ich hatte die Stadt als elegant, ein wenig versnobt und eher unitalienisch in Erinnerung. So war es also höchste Zeit mal wieder nachzusehen, welche Veränderungen die Zeit in der als Hochburg von Moderne und Wirtschaft geltenden Metropole mit sich gebracht hat. Und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber nicht eine so aufgeschlossene, internationale Stadt, zu der sich Mailand inzwischen entwickelt hat. Und offensichtlich haben sie inzwischen auch die Touristen für sich entdeckt, die sich früher immer lieber den historisch bedeutenderen Städten in Italien zugewandet haben.     Wir hatten unglaubliches Glück für unseren Kurztripp Ende Febaschte uns das mediterrane Klima, das man in Mailand eher selten spürt, mit 21 Grad. Ich hatte mich dafür entschieden mit dem Auto anzureisen. Von Augsburg aus ist das kürzer als erst nach München zu fahren, Puffer einzubauen, Wartezeit am Flughafen, Flug und dann den Weg von Malpensa mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt. Nein, …

SRI LANKA

Als wir uns im Juli dafür entschieden, Weihnachten und den Jahreswechsel diesmal auf Sri Lanka zu verbringen, war das Flugangebot schon relativ reduziert, wenn der Preis noch erschwinglich sein sollte. Unsere Wahl fiel auf Kuwait Airways. Im Internet nicht gerade hochgelobt, aber wenn der einzige große Makel bleibt, dass während des Flugs kein Alkohol ausgeschenkt wird, dann würde es wohl nicht so schlimm werden. Ein Online-Check-In ist im Vorfeld ab München nicht möglich, die Dame vom Bodenpersonal des Dienstleisters etwas überfordert und letztendlich hat die Maschine in München auch ein technisches Problem, was einen zwei Stunden verspäteten Abflug verursacht – aber doch alles kein Grund zur Klage. Die erste Flugetappe geht über 4.45 Stunden und verläuft äußerst angenehm in einer kleinen Maschine, die kaum halb voll ist, ausreichende Beinfreiheit gewährt und angenehm temperiert ist. Das Essen könnte besser sein – na ja, bei welcher Airline nicht?     In Kuwait City landen wir in einem gerade erst fertig gestellten neuen Terminal 4, wo die Kuwaitis uns recht freundlich empfangen. Die dortige Wartezeit hat sich durch …