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BRETAGNE

Zunächst war die Reise in die Bretagne eher eine Notlösung, weil wir für die ursprünglich geplante USA-Reise kurzfristig kein Visum bekommen hatten. Im Nachhinein waren wir den Amerikanern rundum dankbar, dass sie uns aufgrund einer zurückliegenden Iran-Reise die Einreise so erschwert hatten, dass es mich nach so vielen Jahren Abstinenz endlich wieder auf bretonischen Boden verschlug.

Ile de St. Cado

Ile de St. Cado

Futtersuche

Futtersuche

Ortseingang von Belz

Ortseingang von Belz

Blühende Bretagne

Blühende Bretagne

Über Airbnb hatten wir uns ein Häuschen in Belz, direkt am Fluß Etel im Departement Morbihan gemietet. Allein die Fotos von dem typisch bretonischen Fischerhäuschen, von dem aus man einen Blick aufs Wasser hatte, erhöhten die Vorfreude auf die Tage enorm. Ruhe und Erholung brauchten wir ganz dringend! Den ganzen Tag aufs Wasser schauen, lesen, Austern schlürfen, Muscheln essen, Cremant trinken und hin und wieder einen entspannten Ausflug in die Umgebung machen – so hatten wir uns die Tage am Atlantik vorgestellt und genau so machten wir es auch.

Bretonische Gallettes

Muscheln in allen Varianten

Muscheln live

Austern

Artischocken

Die Bretagne – das Ende der Welt?

Die Bretagne – das Ende der Welt für die Einen, der Anfang von Allem für die Anderen. Kaum ein anderes Volk ist so stolz auf eine Geschichte, auf seine Traditionen und seine Natur, wie die Bretonen. In den Köpfen der Einheimischen reihen sich Superlative aneinander, wenn sie an ihre Heimat denken und sie preisen. Und das sicherlich mit Recht. Einer, der in den letzten Jahren viel dazu beigetragen hat, dass die Bretagne die Bewunderung erhält, die ihr zusteht, ist der deutsche Schriftsteller Jörg Bong, der unter dem französischen Pseudonym Jean-Luc Bannalec Bretonische Kriminalromane veröffentlich. Auf ausgesprochen liebenwerte Weise schildert der Neu-Bretone Kommissar Dupin den Charakter der Bretonen und ihrer über alles geliebten Heimat Bretagne. Spätestens nach der Lektüre dieser Kriminalgeschichten ist es unaufschiebbar, dass man sich persönlich von dem Zauber dieser Region überzeugt.

Belz und Ile de Saint Cado

Unsere Unterkunft lag im Ortsteil Sant Cado, unmittelbar an der Brücke zur malerischen Ile de Saint Cado, direkt am Ufer des Etel, der ein Küstenfluss ist und bereits den Gezeiten ausgesetzt ist. Bei Flut bedeckt Meerwasser den Boden und bei Ebbe kann man sich zu Fuß auf den Weg auf die kleine, dem Ufer gegenüberliegende Insel machen, wo sich eines der meistfotografierten Motive der Bretagne befindet, ein kleines Fischerhaus. Zur ebenfalls idyllisch gelegenen Ile de Saint Cado führt eine Fußgängerbrücke. Pittoresker hätten wir unsere Bleibe wohl nicht wählen können, denn mit dem unmittelbar in der Nachbarschaft gelegenen Restaurant Les Algues Marines, wo man köstlich Muscheln und Austern essen konnte, hatten wir ein weiteres Ziel des Urlaubs gesichert.

Unser Häuschen

Ile de St. Cado

auf der kleinen Insel

Ile de St. Cado

Sonnenuntergang in Belz

Auray

20 Minuten von Belz entfernt, am Ufer des Fluß Loc’h liegt das bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebte Auray, wo man am Hafen bis zum Abend herrlich in der Sonne sitzen und französische Lebensart und Kulinarik genießen kann. Bars, Restaurants und Brasserien mit einladenden Korb- und Liegestühlen säumen den Place St. Sauveur. Neben dem Hafenviertel St. Goustan ist aber auch die Oberstadt von Auray sehenswert mit ihren engen Treppengassen und beschaulichen Fachwerkhäusern, teilweise aus dem 15. Jahrhundert. Vor allem am Montagvormittag ist dieser Teil des Ortes besonders belebt, denn dann findet der Wochenmarkt statt, der vor allem für Liebhaber des guten französischen Essens ein Paradies ist.

Blick auf Auray

Oberstadt von Auray

Pont Aven

Pont Aven verdankt seine Berühmtheit vor allem Paul Gauguin, dem Aussteiger par excellence, der in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts mit einigen Freunden viel Zeit in Pont Aven verbracht hat und sich von der verträumten Szenerie des Ortes inspirieren ließ. Der Ort schmiegt sich an der Flußmündung des Avens entlang und man kann sich gut vorstellen, dass auch die rund ein Dutzend ursprünglich dort vorhandenen Wassermühlen ausgezeichnete Inspiration für die Künstler boten. Das 2016 wiedereröffnete renovierte Museum der Schönen Künste von Pont-Aven beherbergt heute eine Sammlung mit über 1000 Werken, wobei die Maler der Schule von Pont-Aven stark vertreten sind, leider ohne Werke von Paul Gauguin, obwohl er in seiner bretonischen Zeit ausgesprochen aktiv war. Heute profitieren unzählige Galerien, die das Stadtbild mit prägen, von der Berühmtheit des Ortes durch den exzentrischen Maler.

malerisches Pont Aven

Pont Aven und sein bekanntester Tourist

Vannes

Auch in wenigen Autominuten kann man von Belz aus das lebendige Vannes erreichen. Da der Yachthafen direkt am Stadttor endet, vermitteln Segelboote und Staßencafés nahezu südländisches Urlaubsflair, da die Stadt unmittelbar am Golf von Morbihan liegt. Vannes ist optimal für einen Stadtbummel mit seinen kleinen Boutiquen, Geschäften mit attraktiv gestalteten Auslagen und Crêperien. Außerdem kommt einen ein Fotomotiv nach dem anderen vor die Linse – mal sind es die mittelalterlischen Fachwerkhäuser, mal ist es die Burg, mal der Hafen und in jedem Fall auch das windschiefe Waschhaus in der Befestigungsanlage der Stadt. Von Vannes aus kann man mit dem Schiff Ausflüge auf den Golf von Morbihan machen und zum Beispiel eine der Inseln im Golf wie zum Beispiel die Île aux Moines.

Waschhaus in Vannes

Waschhaus in Vannes

Stadtgraben

Stadtgraben

Friedhof auf der Ile aux Moines

Schiffe im Golf von Morbihan

Altstadt von Vannes

malerische Shops

Herr Vannes und seine Frau

Stadttor von Vannes

Hafen von Vannes

auf der Ile aux Moines

Friedhof auf der Ile aux Moines

Schiffe im Golf von Morbihan

Fanggerät auf der Ile aux Moines

Halbinsel Quiberon

Einmalig schön schiebt sich die schmale Landzunge der Halbinsel Quiberon 14 km in den Atlantik. Und obwohl so schmal, ist die Halbinsel unglaublich kontrastreich. Nicht umsonst zählt sie zu den beliebtesten Urlaubszielen der Franzosen am Atlantik. Während man im Westen an der Côte Sauvage wilde Klippen und tosende Brandung findet, überraschen an der Ostseite geschützte weiße Sandstrände. Und natürlich dürfen in diesem Abschnitt der Bretagne auch nicht die Menhire fehlen, die zum kulturellen Erbe der Bretagne gehören und spätestens als Obelix Hinkelsteine auch in anderen Teilen Europas ein Begriff geworden sind.

St. Pierre-Quiberon

Strand von St. Pierre

Côte Sauvage

Côte Sauvage

Côte Sauvage

Côte Sauvage

Concarneau

Concarneau – das ist in erster Linie eine lebendige Hafenstadt mit aktiver Küsten- und Hochseefischerei. Klar, dass frischer Fisch hier ein Markenzeichen ist. Noch bekannter ist die Stadt wohl durch ihre „Ville close„, die von dicken Festungsmauern umgebene Altstadt auf der Insel im Hafen, die wie ein kleines Museum wirkt. Dank Kommissar Dupin der sich in den Bretagne-Krimis größter Beliebtheit erfreut, kommen nun auch viele Krimifans in die Stadt und wandeln auf den Spuren des Comissaire. Obligatorisch ist dabei, seinem Stammlokal „L´Amiral“ am Hauptplatz direkt am Eingang zur Altstadt, einen Besuch abzustatten.

Hafen von Concarneau

Ville Clos

Hommage an den Erbauer

das legendäre L´Amiral

Austern im Amiral

Fischhalle

Blick auf den Hafen

in der Altstadt

Befestigung der Altstadt

Fischerboote

 

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