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BURGUND

Es gibt ja nicht so besonders viele größere Städte in Europa, die ich auf meinen Reisen noch nicht besucht habe, aber Dijon im Burgund gehörte bisher dazu. Und das, obwohl ich Senf über alles liebe, gerade den deliziösen Senf aus Dijon. Der Plan war, sich in Dijon eine nette Unterkunft zu suchen und dann ganz gemütlich ein paar Ausflüge in die Umgebung zu machen. Das mit der Unterkunft gelang uns bravourös über Airbnb und so landeten wir bei Thierry und seiner Familie. Er stellte uns in der Stadtvilla eine eigene, bezaubernd renovierte Einliegerwohnung zur Verfügung, wie man sie vergleichbar selten zur Vermietung findet. Außerdem konnten wir auch noch den paradiesisch angelegten Garten mitnutzen, was  vor allem bei den sehr sommerlichen Temperaturen ein toller Mehrwert mit Erholungsfaktor war. Und das ganze Idyll befand sich perfekterweise gerade mal fünf Gehminuten vom Zentrum entfernt. Dijon – Hauptstadt des Burgund Prachtvoll ist wohl der richtige Begriff, wenn man Dijon in einem Wort beschreiben muss. Zauberhaft fällt einem anschließend wohl auch gleich noch dazu ein. Der Reiz der Stadt basiert …

BRETAGNE

Zunächst war die Reise in die Bretagne eher eine Notlösung, weil wir für die ursprünglich geplante USA-Reise kurzfristig kein Visum bekommen hatten. Im Nachhinein waren wir den Amerikanern rundum dankbar, dass sie uns aufgrund einer zurückliegenden Iran-Reise die Einreise so erschwert hatten, dass es mich nach so vielen Jahren Abstinenz endlich wieder auf bretonischen Boden verschlug. Über Airbnb hatten wir uns ein Häuschen in Belz, direkt am Fluß Etel im Departement Morbihan gemietet. Allein die Fotos von dem typisch bretonischen Fischerhäuschen, von dem aus man einen Blick aufs Wasser hatte, erhöhten die Vorfreude auf die Tage enorm. Ruhe und Erholung brauchten wir ganz dringend! Den ganzen Tag aufs Wasser schauen, lesen, Austern schlürfen, Muscheln essen, Cremant trinken und hin und wieder einen entspannten Ausflug in die Umgebung machen – so hatten wir uns die Tage am Atlantik vorgestellt und genau so machten wir es auch. Die Bretagne – das Ende der Welt? Die Bretagne – das Ende der Welt für die Einen, der Anfang von Allem für die Anderen. Kaum ein anderes Volk ist so …

DOCUMENTA 14

Im Juni 2017 war es wieder so weit. Die Documenta 14, die weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst, öffnete am 10. Juni ihre Pforten und wer Lust hat, sich dieses kulturelle Großereignis nicht entgehen zu lassen und einen Abstecher nach Kassel zu machen, kann dies noch bis 17. September tun. 160 Künstler an 30 Ausstellungsplätzen Es lohnt sich allemal, wenngleich ein Tagesausflug aus dem Süden – wenn man wenigstens ein bisschen was aus dem Repertoire der 160 ausstellenden Künstler an 30 verschiedenen Ausstellungsplätzen der Stadt sehen will – eine recht anstrengende Angelegenheit wird. Um es vorneweg zu nehmen: Man bräuchte wohl jeden einzelnen der 100 Tage, um sich intensiv mit den Installationen und Projekten auseinanderzusetzen und sich ein Bild der Botschaften, die die schaffenden Künstler vermitteln wollen, machen zu können. Diese Zeit hatten wir nicht, aber gelohnt hat sich der Kurzbesuch in Kassel allemal. Wir hatten uns einen Tag unter der Woche Anfang August ausgesucht, aber die Besucherströme sind an den Tagen unwesentlich verschieden, denn während der 100 Tage dauernden Ausstellung werden in Kassel mehr …

MARTELLTAL

Ich dachte immer, ich würde den größten Teil der Täler Südtirols, wenigstens dem Namen nach, kennen. Aber offensichtlich gibt es, wie das Martelltal zeigt, doch selbst in einer so touristischen Region noch einige, mir unbekannte Regionen. Das Martelltal – ein Seitental des Vinschgaus Dabei wurde das Martelltal, das ein Seitental des Etschtals im mittleren Vinschgau ist, schon relativ früh für den Tourismus erschlossen. Schon in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde dort die erste Schutzhütte des Alpenvereins erbaut. Um diese Zeit entstand auch eine Art Kurbetrieb in Bad Salt, einem kleinen Örtchen in der Mitte des Tales. Eine dunklere Seite des Fremdenverkehrs begann in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, als am Ende des Martelltals die Italiener das monumentale Hotel Paradiso erbauten, das lediglich zwei Jahre in Betrieb war, bis der zweite Weltkrieg ausbrach. Nach dem Krieg ging es schon 1946 in Konkurs, erlebte einige Wiederbelebungsversuche und steht nun wie ein Mahnmal inmitten des Nationalparks Stilfser Joch, zu dem das Martelltal gehört. Das im Zerfall begriffene Hotelgebäude ist wahrlich keine Zierde, aber dennoch wirkt …

GRAZ

Bei der Überlegung, was denn ein schönes Reiseziel für ein verlängertes Wochenende sein könnte, fiel mir meine Begeisterung für Graz wieder ein, das ich erstmals im Jahr 2003, als es Kulturhauptstadt wurde, kennenlernen durfte. Was sind die Motive, die Graz eine Reise wert machen? Auf Anhieb fällt es schwer, diese Frage in aller Kürze zu beantworten. Vermutlich ist es das Gesamtbild der zweitgrößten Stadt Österreichs, die mit einer ganz besonderen Atmosphäre aufwartet. Graz besitzt eine der schönsten Altstädte in Europa, noch dazu mit mediterranem Flair. Aber der altehrwürdige Schein trügt, denn Graz ist auch eine pulsierende Studentenstadt mit einer kreativen und schnelllebigen Kulturszene. Der restliche Reiz resultiert aus den osteuropäischen Einflüssen, die aufgrund der Grenznähe mal mehr, mal weniger subtil ins Auge fallen. Und wenn man so gar nichts von Kultur, Architektur und Geschichte hält, dann ist es die steirische Kulinarik, die einen in der Stadt an der Muhr in Begeisterung versetzen wird. Es ist also schier unmöglich, sich nicht für Graz zu begeistern. Altstadt von Graz Enge malerische Gassen und Straßen in der Grazer …

HOTEL MÜHLBACH

Der eine oder andere wird vermutlich bei Bad Füssing eher an Kuren, Thermalwasser und Tanztee und damit an älteres Klientel denken, aber der Kurort im idyllischen Rottal hat mit dem Hotel Mühlbach tatsächlich ein richtiges Kleinod zu bieten. Das Haus ist mein absoluter Favorit, wenn ich im Bäderdreieck in Niederbayern wellnessen möchte. Das Mühlbach liegt nicht direkt in der Kurzone, sondern im Ortsteil Safferstetten, jedoch am Kurpark, jedoch sind die Thermen mit wenigen Schritten zu erreichen. Aber das ist überhaupt nicht nötig, denn Thermalwasser – wer das möchte – gibt es auch im Haus. Das Hotel Mühlbach, ein Kleinod im Rottal Im Mühlbach fühlt man sich wohl, noch bevor man das Hotel betreten hat. Die Fassade und der Außenbereich sind derart einladend gestaltet, dass einem keine Wahl bleibt. Die Mitarbeiter und vor allem die Familie Freudenstein als Gastgeber, tragen anschließend ihren Teil dazu bei, dass man sich wohlfühlt. Es hat sicherlich auch mit der geschmackvollen, teilweise sogar opulenten Dekoration des Hauses zu tun, bei der sich die Juniorchefin verwirklicht. Mit einem ausgesprochen glücklichen Händchen schafft …

REISCHLHOF

Dem Reischlhof eilt ja ein gewisser Ruf voraus. Wenn man von Wellness im Bayerischen Wald spricht, dauert es nicht lange, bis dieser Name fällt. Jetzt war es für mich ja ziemlich spannend, ob das Hotel diesen Vorschusslorbeeren tatsächlich gerecht wird. Die Buchung war schon mal nicht ganz einfach, denn das Hotel schien dermaßen gut gebucht, dass wir nur mit Müh und Not noch einen Termin fanden, an dem sowohl wir, wie auch das Hotel konnten. Der Reischlhof liegt gefühlt am Ende der Welt Aber diese anfängliche Mühe hat sich gelohnt. Das sei schon einmal voraus gesagt. Wenn man beim Reischlhof, der noch einige Kilometer von Wegscheid entfernt liegt, ankommt, dann ist man zunächst mal froh, dass man mit Wellness die nächsten Tage ausgelastet ist, denn sonst scheint außer Natur recht wenig los zu sein in Sperlbrunn, dem Ortsteil von Wegscheid. Anderweitige Beschäftigung braucht man aber auch nicht, denn der Reischlhof bietet ausreichend Abwechslung für den Aufenthalt. Das stellt sich ziemlich schnell heraus. Unser Zimmer war der Hammer! Der Typ „Kuschelnest“ ist einfach pures Wohlbehagen! Wunderschöne …

DIE FLEDERMAUS

„Die Fledermaus“ ist derzeit im Hofspielhaus angesagt. Dass es sich bei einer Eigenproduktion des Theaters um eine nicht alltägliche Inszenierung handelt, das überrascht die Zuschauer nach fast eineinhalbjährigem Bestehen der kleinen Bühne im Herzen von München wahrlich nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Eine traditionelle Inszenierung würde in diesem Rahmen wohl eher lange Gesichter hervorrufen. Und so verhält es sich auch mit der Operette „Die Fledermaus“, die in einer Münchner Innenstadtversion im Hofspielhaus am 2. Februar uraufgeführt wurde. 8 Termine sind bis Ende März geplant und schon seit der Premiere erfreuen sich die Vorstellungen einer großartigen Nachfrage. „Die Fledermaus“ spielt in der Falkenturmstraße Die Geschichte rund um die Operette „Die Fledermaus“ ist vielen bekannt. Neu ist, dass sich die Innenstadtversion direkt in der Falkenturmstraße abspielt, wohin kurzerhand die Wohnung der Eisensteins in den ersten Stock des Hofspielhauses verlegt wurde. Und im Gegensatz zur Originalversion wo Gabriel von Eisenstein seine Arreststrafe wegen Beleidigung einer Amtsperson verbüßen muss, tut er dies in der Hofspielhaus-Variante wegen zu schnellen Fahrens. Aber die Irrungen und Verwirrungen, die nun folgen, bleiben die …

LINDENWIRT – DAS REFUGIUM

Vor etwa zehn Jahren kam ich zum ersten Mal in den Lindenwirt nach Drachselsried im Zellertal. Wenn man mir damals gesagt hätte, wie sich das Haus im kommenden Jahrzehnt entwickeln wird, hätte ich es vermutlich ein bisschen angezweifelt. Nicht, weil ich es der Familie Geiger nicht zugetraut hätte, aus dem beschaulichen Familienhotel eines der besten Wellnesshotels im Bayerischen Wald zu machen, sondern weil mir dafür schlichtweg die Vorstellungskraft fehlte. Urlaub im Bayerischen Wald im Lindenwirt Davon, dass die Entwicklung des Lindenwirts auch andere Gäste in Staunen versetzt, konnte ich mich bei meinem letzten Besuch überzeugen, als die sukzessiv erfolgten Neuerungen im Haus von langjährigen Kunden freudig diskutiert und kommentiert wurden. Schon beim Stöbern auf der modern und doch so emotional gestalteten Homepage bekommt man Lust auf den Aufenthalt. Die Entscheidung für eine bestimmte Zimmerkategorie fällt schwer, da alle Unterkunftsarten ähnlich gemütlich und einladend aussehen. Viel Holz, edle Materialien und geschmackvolle Dekoration und Accessoires strahlen wunderbar angenehme Behaglichkeit aus. Natur inspiriert die Seele Dieser rote Faden zieht sich dann vor Ort durch den gesamten Aufenthalt. Man …