Alle Artikel in: Reisen

FEHMARN

Da ich eh in dieser Ecke beruflich zu tun hatte, wollte ich endlich mal die Gelegenheit nutzen und mir die drittgrößte deutsche Insel, nämlich Fehmarn, ansehen. Gut, ich hatte nur einen Tag Zeit, aber das sollte für einen ersten Eindruck von dem kleinen Eiland reichen. Von Lübeck, wo ich meine Zelte aufgeschlagen hatte, fährt man gerade mal eine Stunde mit dem Auto auf der A1 nach Norden. Mit der Bahn dauert es ebenfalls nur eine Stunde, wenn man einen EC wählt.     Imposant begrüßt den Ankommenden die Fehmarnsundbrücke, die die Insel mit dem Festland verbindet. Danach wird es schnell ländlich, lediglich wenn man in dem stockenden Verkehr zum Hauptort Burg feststeckt, hat man noch ein städtisches Gefühl.     Burg ist das geschäftige Zentrum der Insel mit jeder Menge Restaurants, Shops und hübschen Läden, die zum Einkaufen von regionalen Spezialitäten einladen. Auch wenn das Städtchen recht umtriebig wirkt, so strahlt es doch mit seinen roten Backsteinhäusern eine gewisse Altehrwürdigkeit und vor allem aber auch Urlaubsgefühle aus.     Wer baden möchte, und das war …

BILBAO

Wenn man Bilbao hört, dann fällt vermutlichen vielen zunächst das Guggenheim-Museum ein. So ging es mir auch. Bilder von der großartigen Architektur des Museumsgebäudes tauchen vor dem inneren Auge auf. Aber bietet die Stadt sonst noch was? Auf jeden Fall! Leider hatten wir tatsächlich nur einen Tag  – als Tagesausflug von San Sebastian aus – eingeplant, aber mehr gab unser Kurztrip ins Baskenland leider diesmal zeitlich nicht her.     Wir hatten uns in San Sebastian einquartiert, nicht nur, weil zum Zeitpunkt unserer Reise Hotelzimmer in Bilbao rar waren. Dies lag an dem Wochenende vor allem am European Rugby Champions Cup, der 2018 in Bilbao stattfand und große Scharen von Rugby-Fans vor allem aus dem angelsächsischen Sprachraum in die Stadt lockte. Im Normalfall bietet die Stadt ein größeres Unterkunftsangebot als das etwas kleinere San Sebastian mit günstigeren Alternativen als die elegante Nachbarstadt. Stündlich verkehren Busse zwischen den beiden Städten. Die einfache Fahrt liegt für die 75 Minuten bei ca. 14 Euro. Vom Busbahnhof in Bilbao läuft man ca. 20 Minuten in die Altstadt und auch …

SAN SEBASTIAN

An San Sebastian konnte ich mich nur noch vage erinnern. Immerhin ist es fast 20 Jahre her, als wir damals mit dem VW-Bus die baskische Küste entlangfuhren und dort auch einen Halt einplanten. Ich wusste nur noch, dass ich die Stadt damals toll fand. Warum und weshalb hatte ich nicht mehr so genau in Erinnerung, aber das Gefühl war all die Jahre geblieben, dass ich mich dort gerne noch einmal etwas genauer umsehen würde.     Wenn man einen Besuch in San Sebastian, der Kulturhauptstadt von 2016 plant, gibt es fünf „Musts“, die nicht ausgelassen werden dürfen bei der Erkundung der Stadt. Das Gute an San Sebastian ist nämlich, dass man nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit hetzen muss, um den Charakter der baskischen Metropole zu erfassen, sondern den begreift man hauptsächlich beim Schlendern durch die Stadt und entlang des Strands, beim Erklimmen von kleinen Aussichtsbergen und beim Essen. Ist das nicht wunderbar? San Sebastian hat wirklich Lebensqualität!   La Concha La Concha ist einer von drei Stadtstränden von San Sebastian und für viele sogar der …

ÄTHIOPIEN – DER SÜDEN

Nun geht es also in den Süden dieses fantastischen Landes Äthiopien.  Wir sind neugierig, völlig fasziniert und voller Erwartung. Können die Eindrücke und Erlebnisse aus dem Norden noch getoppt werden?   Mit dem King of the Road durch den Süden von Äthiopien Tesfaye erwartet uns in Arba Minch am Flughafen. Er wird für die nächsten 10 Tage unser Driverguide sein. Er wurde uns als „King of the Road“ und der Beste, den es in Äthiopien gibt, angekündigt. Eine coole Socke – urteilen wir auf den ersten Blick. 1,65 groß, Camouflage-Hose, Safari-Weste, Sonnenbrille, Goldarmband. Er ist ein Profi und Gold wert, wie wir die nächsten Tage noch häufig feststellen werden.     Unser Flug hat Verspätung, da er einen unplanmäßigen Stopp in Jimma eingelegt hat. Flugzeuge agieren zeitweise in Äthiopien wie bei uns die Straßenbahn – kann schon sein, dass man zwei Mal zwischenlanden muss, bevor man sein endgültiges Reiseziel erreicht. Tesfaye fährt uns an dem Abend noch zur Dorze-Lodge, hoch über dem Abaya- und Chamo-See gelegen.       Die Lodge ist ein Projekt, das …

ÄTHIOPIEN – DER NORDEN

„Äthiopien? Wie kommt man den da drauf? Da gibt es doch nichts außer Hunger und Wüste?“ Oder „Da würde mir auch was anderes für meinen Urlaub einfallen.“ Aber wie oft hatte ich das schon in den letzten Jahren gehört, wenn ich jemandem von meinen diversen Urlaubsplänen erzählt hatte. Fast schon genervt von den immer gleichen Einwänden, erzählte ich dann im Falle von Äthiopien von der fantastischen Landschaft, der interessanten Geschichte und den faszinierenden Menschen, die man dort erleben kann, ohne jedoch selbst so recht zu wissen, was mich erwartete. Mit den oben aufgeführten Argumenten kann man wohl kaum jemanden von dem Land überzeugen, aber das wollte ich auch nicht. Denn auch wenn sich der äthiopische Tourismus noch völlig in den Kinderschuhen befindet, bzw. einfach nur wenige Menschen wirklich anzieht, wird es doch nie ein Land für Massentourismus werden. Mancher Äthiopier würde es sich wünschen, aber – wie wir aus so vielen Beispielen anderorts wissen – würde es auch diesem Land trotz des erfolgversprechenden Wirtschaftsfaktors nicht gut tun.   Äthiopien – Traumreiseziel in Afrika Obwohl es …

SANSIBAR

Sansibar oder der letzte Grund – das hatte ich in der Schule gelesen. Und obwohl das Buch eigentlich gar nichts mit der Tropeninsel zu tun hat und der Name nur für eine undefinierbare Sehnsucht steht, war auch in meiner Erinnerung der Name immer mit Fernweh, Sehnsucht und Geheimnisvollem verbunden. Sansibar, die Gewürzinsel im Indischen Ozean, Schmelztiegel der arabischen, indischen und afrikanischen Kultur, Zentrum des Sklavenhandels bis ins 19. Jahrhundert, Heimat der schönsten Strände der Welt.     Jetzt sollte es also soweit sein und ich das Ziel meiner jungendlichen Sehnsüchte bald selbst bereisen. Denn nach unserer Äthiopienreise wollten wir noch ein paar Tage am Strand verbringen und aufgrund der guten Flugverbindungen von Ethiopien Airlines ergab sich bald Sansibar als die optimale Destination, um mit ein paar faulen Tagen am Meer den Urlaub zu beschließen. Doch Sansibar ist auf jeden Fall zu schaden, nur am Strand zu liegen, daher hatten wir auch für die Insel Pläne – nicht viele, aber immerhin stand ein absolutes Muss auf unserer To-Do-Liste, nämlich die Hauptstadt der Insel, Stonetown.   Bereits …

MYANMAR

Fünf Jahre ist meine Reise nach Myanmar nun her. Damals hatte ich noch keinen Blog geschrieben. Aber da ich die gewaltigen Eindrücke dieser Reise dennoch keinem meiner Leser vorenthalten möchte, möchte ich wenigstens mit Fotos ein bisschen was von der Faszination des Landes widerspiegeln. Viele Jahre geisterte die Idee, dieses fast völlig von der Außenwelt isolierte Land zu besuchen,  schon durch meinen Kopf. Aber aufgrund der internationalen Sanktionen gegen das Land gestaltete sich das nicht so einfach, da es kaum möglich war, einen Flug nach Yangon zu bekommen. Als wir es in einer kleinen 4er-Gruppe schließlich 2012 angingen eine Reise zu planen, hatten sich die Restriktionen schon deutlich reduziert. Dennoch schien es viel zu zeitaufwändig – sowohl im Vorfeld, wie auch vor Ort – die Reise auf eigene Faust durchzuführen. Denn inzwischen boomte Myanmar – es gab aber viel zu wenig Unterkünfte und vor allem keine Möglichkeit, mit diesen im Vorfeld in Kontakt zu treten. So entschlossen wir uns, die Reise über meine Freundin Kerstin Knuth zu buchen, Miteigentümerin von Comtour, die Myanmar kurz zuvor …

STOCKHOLM

Es ist lang her, dass ich das letzte Mal in Stockholm war. Und an einiges konnte ich mich nicht mehr so recht erinnern, beziehungsweise es präsentierte sich jetzt ganz anders, als es mir das Gedächtnis vorgaukelte. Aber in einem war ich mir sicher und da trog mich auch die Erinnerung nicht: Stockholm ist eine der schönsten Städte Europas – vor allem, wenn auch das Wetter so mitspielt, wie bei unserem verlängerten Wochenende in der schwedischen Hauptstadt. Nach unserer Anreise mit Airberlin ging es vom Flughafen Arlanda superflott mit dem Flughafenbus in 40 Minuten zum Hauptbahnhof (99 SEK, ca. 10 €). Mit dem Arlanda-Express (280 SEK, ca. 28 €) würde es noch schneller gehen, nämlich in 20 Minuten, aber der kostet über das Dreifache mehr und letztendlich gehören diese ersten Eindrücke vom Flughafen bis zur Innenstadt ja zu einer Reise wie die Sehenswürdigkeiten. Bei der Suche nach dem passenden Hotel hatte ich bei booking.com eine Vorauswahl getroffen und die letzte Entscheidung diesmal meiner Reisegefährtin überlassen. Sie hatte sich für das charmante Boutiquehotel Drottning Kristina Stureplan entschieden. …

BURGUND

Es gibt ja nicht so besonders viele größere Städte in Europa, die ich auf meinen Reisen noch nicht besucht habe, aber Dijon im Burgund gehörte bisher dazu. Und das, obwohl ich Senf über alles liebe, gerade den deliziösen Senf aus Dijon. Der Plan war, sich in Dijon eine nette Unterkunft zu suchen und dann ganz gemütlich ein paar Ausflüge in die Umgebung zu machen. Das mit der Unterkunft gelang uns bravourös über Airbnb und so landeten wir bei Thierry und seiner Familie. Er stellte uns in der Stadtvilla eine eigene, bezaubernd renovierte Einliegerwohnung zur Verfügung, wie man sie vergleichbar selten zur Vermietung findet. Außerdem konnten wir auch noch den paradiesisch angelegten Garten mitnutzen, was  vor allem bei den sehr sommerlichen Temperaturen ein toller Mehrwert mit Erholungsfaktor war. Und das ganze Idyll befand sich perfekterweise gerade mal fünf Gehminuten vom Zentrum entfernt. Dijon – Hauptstadt des Burgund Prachtvoll ist wohl der richtige Begriff, wenn man Dijon in einem Wort beschreiben muss. Zauberhaft fällt einem anschließend wohl auch gleich noch dazu ein. Der Reiz der Stadt basiert …

BRETAGNE

Zunächst war die Reise in die Bretagne eher eine Notlösung, weil wir für die ursprünglich geplante USA-Reise kurzfristig kein Visum bekommen hatten. Im Nachhinein waren wir den Amerikanern rundum dankbar, dass sie uns aufgrund einer zurückliegenden Iran-Reise die Einreise so erschwert hatten, dass es mich nach so vielen Jahren Abstinenz endlich wieder auf bretonischen Boden verschlug. Über Airbnb hatten wir uns ein Häuschen in Belz, direkt am Fluß Etel im Departement Morbihan gemietet. Allein die Fotos von dem typisch bretonischen Fischerhäuschen, von dem aus man einen Blick aufs Wasser hatte, erhöhten die Vorfreude auf die Tage enorm. Ruhe und Erholung brauchten wir ganz dringend! Den ganzen Tag aufs Wasser schauen, lesen, Austern schlürfen, Muscheln essen, Cremant trinken und hin und wieder einen entspannten Ausflug in die Umgebung machen – so hatten wir uns die Tage am Atlantik vorgestellt und genau so machten wir es auch. Die Bretagne – das Ende der Welt? Die Bretagne – das Ende der Welt für die Einen, der Anfang von Allem für die Anderen. Kaum ein anderes Volk ist so …