Ein Kurzurlaub in Dänemark, der möglichst erholsam sein sollte, fängt erstmal mit Stress an. Man muss sich durch eine gefühlte Milliarde von Ferienhäuser hindurchwühlen im Internet und verliert irgendwann den Überblick. Vor allem, wenn man außer Kopenhagen nichts von Dänemark kennt. Besitzt denn jeder Däne ein Ferienhaus, das er sofort nach Ferienende vermieten will? Soll es nun ein Haus an der Nordsee- oder Ostseeküste sein? In den Dünen oder in Stadtnähe? Im Süden oder im Norden? Irgendwann sehen die Unterkünfte dann alle gleich spartanisch aus. Man stellt sich dann inmitten dieser puristischen Ikea-Einrichtungen aus den 70er Jahren bei kühlem regnerischen Wetter vor und wird zeitweise von dem Gedanken beseelt, dass man sich doch auch zu Hause gut erholen kann…
Just in dem Moment bin ich bei meiner inzwischen genervten Suche im Internet auf das dänische Traumhaus schlechthin gestoßen in dem kleinen unscheinbaren Örtchen Knebel in Djursland, im Süden von Dänemark, an einer geschützten Ostseebucht.
Einfach klasse – ich lass jetzt einfach mal die Bilder sprechen. Die sagen eh mehr als 1000 Worte. Dänisches Design implementiert in ein altes Fischerhäuschen! Geschmackvoller geht es kaum. Ein Schnäppchen war es nicht, wenn man noch die 135 Euro Endreinigungsgebühr miteinkalkuliert, die einem die Vermittlungsagentur abgeknöpft hat (ca. 900 Euro Ende August für eine Woche inkl. Reinigung und Nebenkosten). Aber es lohnt sich jeder Cent, zumal man das Haus auch mit vier Personen nutzen kann.
Fünf Highlights von Djursland
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Auf der Terrasse sitzen und aufs Meer schauen
So nah wohnt man vermutlich nie mehr am Meer, außer man erlebt auf einer Hallig „Land unter“. Es passiert recht wenig, eigentlich nichts. Und das ist herrlich. Ein Fischerboot, das rausfährt, eine Graugans die vorbeifliegt, ein Segelboot, das in den Hafen zurückkehrt, eine Entenfamilie, die einen Ausflug machen – das sind die aufregendsten Dinge, die passieren. Und dann natürlich die freudige Erwartung eines spektakulären Sonnenuntergangs.
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Ebeltoft
Ebeltoft nennt sich die gemütlichste Einkaufsstadt in Dänemark. Es ist sicherlich was Wahres dran, wenn man auf dem Kopfsteinpflaster der Fußgängerzone vorbei an schiefen Fachwerkhäusern mit blühenden Rosenbüschen flaniert. Aber auch am Hafen kann man es gut aushalten in einem der netten Restaurants, die sich dort angesiedelt haben.
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Grenna
In Grenna, dem größten Ort von Djursland sind es sicherlich weniger die Geschäfte, die Gäste in die Stadt ziehen, sondern eher fantastische Strand und der Hafen. Inmitten der Dünen kommt man schon ein bisschen ins Träumen, wie es wäre hier direkt am Meer in einem der liebevoll hergerichteten Ferienhäuser zu leben. Ein Blick in die überall ausliegenden Immobilienzeitungen mit Preisangaben reißt einen jäh aus diesen Träumen.
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Nationalpark Mols Bjerge in Djursland / Dänemark
Wenn die Dänen in Dänemark von einem Berg sprechen, lächeln wir Bayern ja ein bisschen mitleidig. Aber der Nationalpark Mols Bjerge, die umfassendste Eiszeitlandschaft von Dänemark, hat tatsächlich beeindruckende Hügel zu bieten, die fast den Namen Berg verdient haben und eine unglaubliche Aussicht präsentieren. Und nicht nur das. Man kann den Nationalpark auch vom Wasser aus per Kajak erkunden oder einfach nur mit dem Schnorchel an der Küste abtauchen.
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Einfach nur Landschaft – Erholung fürs Auge
Bei einem solchen Traumwetter, wie wir es hatten, macht Dänemark natürlich noch mehr Spaß. Einen großen Beitrag dazu, dass man sich so wohlfühlt in dem Land, leisten aber auch die Dänen, die so entspannt, herzlich und gelassen sind, dass es fast schon ansteckend ist. Aber ja auch kein Wunder, wenn man jahrelang immer wieder zum glücklichsten Volk der Welt gewählt wird…
Und wem es dann doch wieder nach mehr Action und Trubel ist, mehr Kultur sucht und dem Shoppen so richtig frönen möchte, der sollte sich mal mit Aarhus beschäftigen, das von Knebel nur einen Katzensprung, nämlich 40 km in 35 Minuten Autofahrt entfernt ist.