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SANSIBAR

Sansibar oder der letzte Grund – das hatte ich in der Schule gelesen. Und obwohl das Buch eigentlich gar nichts mit der Tropeninsel zu tun hat und der Name nur für eine undefinierbare Sehnsucht steht, war auch in meiner Erinnerung der Name immer mit Fernweh, Sehnsucht und Geheimnisvollem verbunden. Sansibar, die Gewürzinsel im Indischen Ozean, Schmelztiegel der arabischen, indischen und afrikanischen Kultur, Zentrum des Sklavenhandels bis ins 19. Jahrhundert, Heimat der schönsten Strände der Welt.

 

 

Jetzt sollte es also soweit sein und ich das Ziel meiner jungendlichen Sehnsüchte bald selbst bereisen. Denn nach unserer Äthiopienreise wollten wir noch ein paar Tage am Strand verbringen und aufgrund der guten Flugverbindungen von Ethiopien Airlines ergab sich bald Sansibar als die optimale Destination, um mit ein paar faulen Tagen am Meer den Urlaub zu beschließen. Doch Sansibar ist auf jeden Fall zu schaden, nur am Strand zu liegen, daher hatten wir auch für die Insel Pläne – nicht viele, aber immerhin stand ein absolutes Muss auf unserer To-Do-Liste, nämlich die Hauptstadt der Insel, Stonetown.

 

Bereits 10 Monate vor der Reise recherchierte ich bei Booking.com, denn unser Aufenthalt fiel noch in die Weihnachtsferien und daher lag der Verdacht nahe, dass erschwingliche Unterkünfte frühzeitig Mangelware werden könnten. Außerdem wollten wir unbedingt in den Süden der Insel, der wohl aufgrund der weniger attraktiven Strände noch mehr Beschaulichkeit aufweist und man noch ruhiger urlauben kann, als an manch anderen, stärker bebauten und damit frequentierten Strandabschnitten. Außerdem bleibt man dort von den Beachboys größtenteils unbehelligt, die einem hartnäckig Bootstouren zu Delfin-Beobachtungen, Spice-Touren oder Taxi-Dienste anbieten wollen und durchaus so anstrengend werden können, dass es einem den Urlaub ein wenig verleidet.

 

Entscheidung für Kizimkazi im Süden der Insel

Die Entscheidung fiel auf die Promised Land Lodge in Kizimkazi. Zwei Unterkunftstypen standen zur Auswahl. Wir entschieden uns gegen ein Doppelzimmer und für einen Bungalow, der auch mit vier Personen hätte genutzt werden können und pro Nacht etwa 100 Euro kostete, inklusive Frühstück. Die Bilder im Internet versprachen wirklich ein Stückchen „Gelobtes Land“, wie der Name der Lodge auch übersetzt werden kann.

 

Von Äthiopien aus kontaktierten wir die Lodge bezüglich eines Taxitransfers ab dem Airport, der uns für 40 $ zugesagt wurde und für ca. 90 Minuten Transferzeit akzeptabel schien. Dollar und Tansania Shilling werden beide als Währung im Land akzeptiert. Mit Euro kann man auch vieles bezahlen, muss allerdings dann Wechselverluste in Kauf nehmen.

Flotte Immigration

Kurzer Kultur- und Temperaturschock bei der Einreise. Die Ankunftshalle mit der Immigration auf Sansibar ist ein Provisorium. Diverse Aushänge entschuldigen sich zwar dafür, aber die Luftfeuchtigkeit scheint bei 100 %, es ist brütend heiß und die Halle ist mit ankommenden Touristen überfüllt, die alle nach einer Unterlage suchen, um ihre Einreiseformulare, die es leider im Flugzeug nicht ausgehändigt gegeben hat, auszufüllen. Was möchte man nicht alles von uns wissen… Einige Schweißausbrüche später stehen wir am Immigration Schalter an, mit unseren ausgefüllten Formularen, dem Impfpass für die bei der Einreise geforderte Gelbfieberimpfung, einem Passbild und 50 Dollar bewaffnet. Unsere Formulare werden entgegengenommen, direkt klein zusammengefaltet, ungelesen zur Seite gelegt und vermutlich anschließend umgehend entsorgt. Die Impfung interessiert nicht, auch nicht das Passbild, sondern lediglich das Geld. So schnell bin ich noch nie in ein visumpflichtiges Land eingereist. Dollar her, Stempel in den Pass, Quittierung des Betrags in den Pass und fertig ist die Immigration. Das Gepäck steht auch schon irgendwo rum in der provisorischen Ankunftshalle und überall krakeelen uns aufgeregte Geldwechsler entgegen, die uns Shilling tauschen wollen. Der Kurs ist natürlich grauenhaft, und jetzt auch noch ausgerechnet der Computer offline, aber da wir wissen, dass es Geldautomaten nur in Stonetown gibt, schmeißen wir der zwielichtigen Wechslerzunft 50 Euro in den Rachen, um nicht völlig ohne Bargeld da zu stehen. Unser Dollar-Depot ist nämlich stark geschmälert nach meinem Visumproblem in Äthiopien und bietet hier keinen großen Spielraum mehr.

 

Erfreulicherweise wartet draußen auch schon der Taxifahrer auf uns und ein beflissener offiziell aussehender Gepäckträger entreißt mir meine Reisetasche, um sie zehn Meter später dem Taxifahrer in die Hand zu drücken und von mir Trinkgeld einzufordern. Na ja, war ja klar. Der alte Trick funktioniert auch bei mir ab und an wohl noch.

 

Die Fahrt in den Süden von Sansibar ist interessant, um einen ersten Eindruck von der Insel zu bekommen. Rechts und links der Straße wird Obst in vielen Varianten angeboten: Mango, Bananen, Jackfrüchte und Papayas. Wir durchfahren Alleen, die von Mangobäumen gesäumt werden, erleben muslimisch geprägte Straßenszenen und werden von spielenden Kindern mit einem freundlichen „Jambo“ begrüßt.

 

Promised Land Lodge – das gelobte Land

In der Promised Land Lodge werden wir von Moussa erwartet, der uns sofort zu unserem traditionellen Bungalow bringt, der sehr einfach, aber liebevoll eingerichtet ist. Erfreulich sind vor allem der Ventilator, die Moskitonetze und das geräumige schlichte Bad. Wir haben vier Betten und können uns gut in der großzügigen Unterkunft ausbreiten. Später sollen wir uns an der Bar, der zentralen Anlaufstelle der Lodge einfinden, damit wir eine kurze Einführung bekommen. Die Lodge ist nicht allzu groß und so liegen alle Zimmer, der Poolbereich, die Bar und das Restaurant recht nahe zusammen. Im Restaurant gibt es jeden Tag ab 8 Uhr Frühstück, ab 13 Uhr Mittagessen und Abendessen wird ab 19.30 Uhr serviert. Beim Mittag- und Abendessen wählt man etwa eine Stunde vor dem Beginn an der Bar aus der Karte aus, somit kann sich die Küche gut vorbereiten. Das Essen ist lecker, alles wird frisch zubereitet – manchmal könnte es besser gewürzt sein und auch die Salate etwas ideenreicher zubereitet werden. Aber der viele fangfrische Fisch am Abend, das leckere Obst zum Frühstück und viele andere Kleinigkeiten machen auch das kulinarische Angebot zur Lodge passend.

 

 

 

 

 

Generell herrscht eine gute Atmosphäre in der Lodge. Das Publikum ist ziemlich gemischt: Viele Holländer, Skandinavier und Franzosen. Die Jungs und Mädels, die dort arbeiten sind total nett. Schnell bekommt man auch heraus, wer zuverlässige Aussagen macht und an wen man sich bei wirklich wichtigen Fragen wenden muss. Das beliebteste Vokabular ist „Hakuna matata“, was auf Suhaeli so viel heißt, wie „kein Problem“. Aber wir müssen nach Äthiopien wieder einen Gang zurückschalten – jetzt sind wir wirklich in der Gelassenheit Afrikas angekommen.

 

 

 

 

 

Die gesamte Anlage ist total liebevoll angelegt mit unterschiedlichsten Liege- und Relax-Möglichkeiten. Alles nicht nur schön fürs Auge, sondern auch bequem. Durch Ebbe und Flut ist es zeitweise ein kleines Stück zu laufen, bis man im Meer ist, aber auch wenn Flut ist, gibt es direkt keinen Sandstrand, sondern man muss vom Liegebereich eine steile Steintreppe die Felsen hinabsteigen, um ins erfrischende Wasser zu gelangen. Aber so kann man auch mal eine Wattwanderung in Afrika unternehmen.

 

Etwa 20 Minuten läuft man von der Promised-Land-Lodge in den Ort Kizimkazi, der ein paar Cafés, einen interessanten Fischfangplatz, wo sich das Dorfleben abspielt und ansonsten ein paar Szenen des Alltagslebens bietet. Sofort hängt sich natürlich ein „Guide“ an unsere Fersen, der uns die Attraktionen des 600 Seelen zählenden Dorfes zeigen möchte. Aber wir sehen uns durchaus in der Lage, die Erkundung selbständig durchzuführen.

 

 

Von Anfang an war der Plan, nichts außer einen Tagesausflug nach Stonetown auf unsere To-Do-Liste zu setzen. Klar, viele unternehmen Delfin-Beobachtungstouren, andere machen einen Schnorchelausflug oder eine Gewürz-Tour ins Innere der Insel oder besuchen einen nahegelegenen Nationalpark, wo sich zwei verschiedene Affenarten tummeln. Da ich diese Delfin-Jagden auf das Strikteste ablehne und wir nach Äthiopien auch tatsächlich etwas Ruhe nötig haben, steht wirklich nur Stonetown, die Hauptstadt von Sansibar auf dem Programm.

 

Stonetown – arabisch, indisch und afrikanisch

Das Taxi kostet nach Verhandlung hin und zurück 55 Euro. Und diesmal haben wir Glück mit Mudy, unserem Fahrer, der gleich mal mit uns sein Englisch ein wenig trainieren möchte. Nach jedem Satz schüttet er sich aus vor Lachen und sein Lachen ist echt köstlich. Für unseren Ausflug nach Stonetown haben wir uns einen Regentag ausgewählt. Unabsichtlich, aber es war goldrichtig, da es dadurch nicht ganz so heiß wurde und uns der Regenguss am Mittag erwischte. Gerade, als wir gemütlich in einem Café saßen.

 

 

 

Wow! Stonetown ist klasse. Die Altstadt besteht aus einem arabischen Gassengewirr und der Stadtplan, den uns Mudy mitgegeben hat, als er hörte, dass wir auch hier auf einen Guide verzichten wollten, nutzte eigentlich nicht viel. Kaum einmal drin im Gewusel, hat man auch schon die Orientierung verloren. Dass wir auf einen Guide verzichteten, die ihre Dienste zahlreich immer wieder anboten, hatte nichts damit zu tun, dass wir Geld sparen wollten, aber wir wollten uns einfach nur treiben lassen und den Flair der in vielen Reiseberichten so magisch beschriebenen Stadt auf uns wirken lassen. In der Tat strömen unzählige Eindrücke auf einen ein, wenn durch die Gassen schlendert. Indien, der Orient, aber auch Afrika – alles vermischt: In der Architektur, in den Waren und in den Menschen. Eine der Hauptattraktionen ist auf jeden Fall der legendäre Gewürzmarkt, am Darajani Bazaar, wo in einem Duft diese Melange der Völker zum Ausdruck gebracht wird: Zimt, Pfeffer, Curry, Vanille und unzählige andere Aromen vermischen sich hier.

 

 

Aber auch die Architektur der Stadt spiegelt die indischen und arabischen Einflüsse wider. Einige der indischen Handelshäuser sind heute zu imposanten Hotels im traditionellen Stil umgebaut worden und bieten neben Zimmern auch eine wunderbare Dachterrasse mit Restaurant. Legendär sind die beiden Emerson-Hotels, die leider schon ausgebucht waren, als wir uns dort zum Lunch niederlassen wollten. Ein hilfsbereiter Hotelmitarbeiter brachte uns aber zu einem ebenfalls historischen Hotel, nämlich dem Swaheli House, das in seinem Roof-Top-Restaurant nicht nur leckeres Essen, sondern auch einen tollen Ausblick auf die Dächer und Türme der Stadt und das Meer bot.

 

An der Strandpromenade entlang bummelt es sich entspannt mit Ausblick auf die kleinen vorgelagerten Inseln und die Ausflugsboote, die Touristen wie Einheimische dorthin bringen. Hin und wieder laufen größere Schiffe ein, wie zu Beispiel die aus der tansanischen Hauptstadt Dar-es Salaam mehrmals täglich kommende Personenfähre. Ein Tag ist definitiv sehr kurz, um all die Eindrücke von Stonetown aufzunehmen, die die Stadt bietet und wir bedauern sehr, dass wir den legendären Nachtmarkt an der Promenade in den Faharadi-Gärten nicht miterleben können, wo am Abend allerlei Leckeres frisch aus dem Meer zubereitet und angeboten wird.

 

Falls mein Blog-Beitrag jemanden zu einer Reise nach Sansibar inspiriert, kann ich ihm für einen zuverlässigen Transport auf der Insel auf jeden Fall unseren Taxifahrer Mudy empfehlen, der nicht nur Englisch spricht – was dort nicht selbstverständlich ist – sondern extrem zuverlässig, gewissenhaft und ehrlich ist. Er hat nicht nur Humor, sondern übernimmt stellenweise im Auto sogar ein bisschen die Funktion eines Guides. Man kann ihn über Whatsapp im Vorfeld kontaktieren: +255 773 660900 – er freut sich über Arbeit.

 

 

MYANMAR

Fünf Jahre ist meine Reise nach Myanmar nun her. Damals hatte ich noch keinen Blog geschrieben. Aber da ich die gewaltigen Eindrücke dieser Reise dennoch keinem meiner Leser vorenthalten möchte, möchte ich wenigstens mit Fotos ein bisschen was von der Faszination des Landes widerspiegeln.

Viele Jahre geisterte die Idee, dieses fast völlig von der Außenwelt isolierte Land zu besuchen,  schon durch meinen Kopf. Aber aufgrund der internationalen Sanktionen gegen das Land gestaltete sich das nicht so einfach, da es kaum möglich war, einen Flug nach Yangon zu bekommen. Als wir es in einer kleinen 4er-Gruppe schließlich 2012 angingen eine Reise zu planen, hatten sich die Restriktionen schon deutlich reduziert. Dennoch schien es viel zu zeitaufwändig – sowohl im Vorfeld, wie auch vor Ort – die Reise auf eigene Faust durchzuführen. Denn inzwischen boomte Myanmar – es gab aber viel zu wenig Unterkünfte und vor allem keine Möglichkeit, mit diesen im Vorfeld in Kontakt zu treten. So entschlossen wir uns, die Reise über meine Freundin Kerstin Knuth zu buchen, Miteigentümerin von Comtour, die Myanmar kurz zuvor in ihr Asienprogramm aufgenommen hatten. Und die Entscheidung war weise. Mangels Internet, Telefon, Bankverbindungen hätten wir es wohl kaum geschafft, die Reise so zu planen, dass wir unserer Unterkünfte, des Transports und der Guides hätten sicher sein können.

Die Route, die wir bereisten, beinhaltete auch einige Inland-Flüge, um so die schlechten Straßenverhältnisse, die damals noch herrschten, zu umgehen und Zeit zu sparen.

Von Bangkog flogen wir mit der Thai in die Hauptstadt von Myanmar, nach Yangon / Rangun, wo wir den ersten Kontakt mit einem Land, das in einem kompletten Aufbruch schien, machten. Als wir ins ehemalige Burma einreisten, gab es noch keine Möglichkeit in Banken oder Geldautomaten an Bargeld zu kommen. Als wir 18 Tage später ausreisten, waren bereits die ersten ATMs aufgestellt. Ähnlich verhielt es sich mit WLAN. Schon stand es in den ersten Hotels zur Verfügung und ermöglichte WhatsApp-Kontakt nach Hause. Telefonieren war damals noch nicht möglich, weil es kein Roaming-Abkommen zwischen deutschen Telefongesellschaften und dem Telefonnetz Myanmars gab. Es war nur eine kurze Frage der Zeit, bis auch dies möglich war.

Die Highlights von Burma

Golden Rock

Der Golden Rock zählt zu den wichtigsten Pilgerzielen der Burmesen und ist allein wegen der unglaublichen Stimmung, die auf dem Berg herrscht, den mühsamen Aufstieg wert. Wer es bequem haben möchte, kann sich aber auch auf einer Sänfte zu Gipfel tragen lassen… Am schönsten ist es, wenn man zum Sonnenaufgang diesen heiligen Ort besucht. Übernachtungsmöglichkeit besteht im Golden Rock Hotel.

Inle-See

Am Inle-See findet man auch heute noch die ursprünglichste Landschaft Myanmars. Beinruderer und schwimmende Gärten machen den See zu einer der größten Attraktion des Landes. Übernachtungsmöglichkeit besteht im Hupin Hotel.

Mandalay

Quirlig und jung wirkt Mandalay, die zweitgrößte Stadt Myanmars und hat doch so viel Sehenswertes zu bieten. Neben Klöstern und Pagoden ist es vor allem die malerische U-Bein Bridge, die ein beliebtes Fotomotiv darstellt. Übernachtungsmöglichkeit besteht im Hotel Mandalay City.

Bagan

Wer Bagan besucht, wird es ein Leben lang nicht vergessen – so viel ist sicher. Auf 40 km² finden sich 3.000 Monumente, die vor allem bei Sonnenauf- und -Untergang einen unvergesslichen Eindruck bescheren. Keine Angst daher vor zu viel Kultur. Übernachtungsmöglichkeit besteht im Aureum Palace Hotel.

Ngapali Beach

Hier finden Sie die schönsten Strände von Myanmar. Idealer könnte es eigentlich kaum sein. Nach einem faszinierenden Kulturprogramm gönnt man sich noch ein paar entspannende Tage am Meer. Eine Übernachtungsmöglichkeit ist das Bay View Hotel.

Rangun / Yangon

Rangun ist sicherlich keine Stadt, in der man allzu lange verweilen will. Aber ein paar „Musts“ gibt es dennoch unbedingt zu absolvieren. Und dazu gehört die Shwedagon-Pagode, das Wahrzeichen Myanmars und Pilgerstätte von Buddhisten aus aller Welt.

Menschen in Myanmar

In kaum einem anderen Land der Welt sind uns so liebenswerte und bescheidene Menschen begegnet, wie in Myanmar. Wenig von der restlichen Welt wissend, begegnen Sie Fremden mit Offenheit und Wärme. Aber auch in keinem anderen Land der Welt ist die Bevölkerung so religiös, was sich auch in der hohen Anzahl an Mönchen und Nonnen widerspiegelt, die dort auf Zeit oder lebenslang in Klöstern leben.

 

STOCKHOLM

Es ist lang her, dass ich das letzte Mal in Stockholm war. Und an einiges konnte ich mich nicht mehr so recht erinnern, beziehungsweise es präsentierte sich jetzt ganz anders, als es mir das Gedächtnis vorgaukelte. Aber in einem war ich mir sicher und da trog mich auch die Erinnerung nicht: Stockholm ist eine der schönsten Städte Europas – vor allem, wenn auch das Wetter so mitspielt, wie bei unserem verlängerten Wochenende in der schwedischen Hauptstadt.

Nach unserer Anreise mit Airberlin ging es vom Flughafen Arlanda superflott mit dem Flughafenbus in 40 Minuten zum Hauptbahnhof (99 SEK, ca. 10 €). Mit dem Arlanda-Express (280 SEK, ca. 28 €) würde es noch schneller gehen, nämlich in 20 Minuten, aber der kostet über das Dreifache mehr und letztendlich gehören diese ersten Eindrücke vom Flughafen bis zur Innenstadt ja zu einer Reise wie die Sehenswürdigkeiten.

Bei der Suche nach dem passenden Hotel hatte ich bei booking.com eine Vorauswahl getroffen und die letzte Entscheidung diesmal meiner Reisegefährtin überlassen. Sie hatte sich für das charmante Boutiquehotel Drottning Kristina Stureplan entschieden. Eine perfekte Wahl! Nicht nur die Lage ist erstklassig, direkt am belebten Stureplan, dem pulsierenden Herz Östermalms, sondern auch die Ausstattung. Die neu renovierten Superior-Zimmer bieten tollen Komfort im gustavianischen Stil, ergänzt mit modernen Elementen. Auch in den öffentlichen Bereichen überraschen gelungene Kombinationen zwischen historischem und zeitgemäßem Ambiente. Das im Hotel offerierte Frühstücksbuffet, das im Preis inkludiert ist,  und auch einige schwedische kulinarische Highlights aufweist, entlässt einen gut gestärkt zu der Erkundung von Stockholm.

Absolute Top-Sehenswürdigkeiten von Stockholm

Schärengarten

Wenn man mehr als einen Tag in der Stadt verbringt, gehört zu den Top Aktivitäten auf jeden Fall ein Ausflug in den Schärengarten. Wir entschieden uns, es gemütlich anzugehen und mit dem Linienschiff von Waxholmsbolaget bis nach Vaxholm zu fahren, die Hauptstadt des Schärengartens. Eine gute Stunde dauert die Fahrt auf dem gepflegten Traditionsschiff (79 SEK, ca. 8 € für einfache Fahrt). Sollte es uns in Vaxholm zu langweilig werden, wollten wir mit dem nächsten Schiff bis nach Grinda.

Aber so weit kam es nicht. Unmittelbar nach unserer Ankunft verliebten wir uns in die zauberhafte Insel mit ihren verwinkelten Gassen, malerischen Holzhäusern und einladenden Geschäften. Nicht zuletzt war diese spontane Liebe auch dem Hembygdsgardscafe zu verdanken, das mit einer tollen Veranda und einem noch viel tolleren Kuchenbuffet seine Gäste verwöhnt. An eine Weiterfahrt war schon allein deswegen nicht mehr zu denken und so bummelten wir durch das Inselidyll und freuten uns auf die Rückfahrt mit dem historisch anmutenden Schiff durch den malerischen Schärengarten.

Gamla Stan

Natürlich ist auch die Altstadt ein absolutes Muss bei einem Stockholmbesuch. Die engen Gassen der Gamla Stan, deren Mittelpunkt der Stortorget ist, wo sich an den Cafés rundum Touristen und Einheimische treffen, ist ein Magnet für alle Reisenden. Inmitten der Souvenirshops spürt man, dass auch asiatische und amerikanische Touristen inzwischen an der entspannten Skandinavischen Metropole Gefallen gefunden haben. Und zwischen all den internationalen Restaurants und Andenkenläden findet man tatsächlich noch das eine oder andere traditionelle schwedische Geschäft, das sich von dem Zeitgeist der umliegenden Geschäfte nicht irritieren lässt.

Millesgarden

Der an einem Hang zum Wasser hin angelegte Skulpturenpark Millesgarden ist leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (U-Bahn bis Ropsten und anschl. eine Station mit dem Bus) auf der Insel Lidingö zu erreichen. Neben den Skulpturen, die der schwedische Bildhauer Carl Milles gestaltet hat, ist es die Anlage, die den Besucher staunen lässt. Carl Milles hat hier zusammen mit seiner österreichischen Frau Olga viele Jahre seines kreativen Lebens verbracht. Neben dem Garten kann man auch Wohnbereiche und ein modern gestaltetes Museum mit Wechselausstellungen besichtigen (150 SEK, ca. 15,50 €). Auf Lidingö lebte übrigens auch Bertolt Brecht als Fluchtmigrant 1939-1940.

Vasa-Museum

Auch wenn man sich nicht unbedingt für Kriegsschiffe und ein Museum, das um ein solches herum gebaut wurde, interessiert, so gehört das Vasa-Museum doch zum absoluten Pflichtprogramm eines erstmaligen Besuchs in Stockholm (130 SEK, ca. 13,50 €). Nur 20 Minuten durfte die Vasa auf ihrer Jungfernfahrt 1628 segeln, ehe sie aufgrund eines Konstruktionsfehlers unterging. Da ist es nur recht und billig, dass ihr die Schweden nun ein stattliches Zuhause geschaffen haben, das schon von außen durch die Architektur besticht. Übertroffen werden die Erwartungen der Besucher aber dann im Inneren durch die Vasa selbst sowie die Aufbereitung der gesamten Geschichte rund um das Schiff, das einst der Stolz der schwedischen Marine war.

Stadthuset

Der Besuch des Stadthuset lohnt sich schon allein wegen des Turms, den man im 30 Minuten-Takt mit Gruppen à 30 Personen besteigen darf. Wir holten uns schon am Morgen für den letzten Turnus die Tickets (50 SEK, ca. 5 €), denn spontan ist es fast nicht möglich in der Hochsaison noch Zutritt zu bekommmen. Abgesehen davon ist am Abend das Licht auch besser. 365 Stufen geht es nun hinauf auf den 117 m hohen Stadtturm, von dem sich ein überwältigender Blick auf die Stadt bietet.

Königliches Schloss

Auch wenn man sich weniger für Klatsch und Tratsch aus dem europäischen Hochadel interessiert, so ist das Königliche Schloss in Stockholm dennoch einen Abstecher wert. Super ist, dass ein einmal erworbenes Ticket (160 SEK, ca. 17 €) sieben Tage in den diversen Museen und Gemächer Einlass gewährt. Von außen beeindruckt die königliche Stadtresidenz schon allein durch ihre Ausmaße. Sie zählt zu den weltweit größten, noch von einer königlichen Familie genutzten Schlössern. Am sehenswertesten sind die großartigen königlichen Repräsentationsräume, die heute noch genutzt werden, was man anhand von Bildern mit aktuellen Anlässen auch schön nachvollziehen kann.

Und was sollte man sonst nicht verpassen, wenn man schon mal da ist?

Auf jeden Fall eine Fahrt mit der U-Bahn (Tagesticket 115 SEK, ca. 12 €). Und dies nicht, weil die Züge so besonders sind, sondern in Stockholm sind es die Stationen, die zum Teil wie Gemäldegalerien anmuten.

Ein Bummel durch das malerisch am Wasser des Riddarfiarden gelegene Riddarholmen  liefert wunderschöne Einblicke und Ausblicke auf Södermalm und das Stadthuset. Und natürlich gibt es jede Menge Museen – einzigartig auf der Welt, wenngleich auch nicht einzigartig gut, ist das Nobelmuseum (120 SEK, ca. 12,50 €), das ganz zentral in der Gamla Stan gelegen ist.

Wer seine Zeit in Stockholm auch zum Shoppen nutzen möchte, wird rund um den Stureplan fündig, wo sich angesagte Designer angesiedelt haben, aber es in den Parallelstraßen der Birger Jarlsgatan auch Erschwinglicheres zu entdecken gibt. Sowohl zum Shoppen, wie auch zum Ausgehen ist das Szeneviertel SoFo derzeit angesagt mit seiner Kneipen- und Cafélandschaft, wo sich weniger Touristen, dafür mehr Einheimische treiben lassen. Restaurantempfehlungen gibt es dank Tripadvisor viele, aber einige davon – vor allem in der Gamla Stan – sind dann doch sehr touristisch, wenngleich die Räumlichkeiten und auch das servierte Essen zum Beispiel im „Den Gyldene Freden“ einen Besuch absolut rechtfertigen. Sehr viel weniger touristisch, aber ebenfalls in einem traditionellen und doch zeitgemäßen Rahmen kann man im „Blå Dörren“ speisen.

Biergarten im SoFo

Der Stockholm-Besucher, der zum ersten Mal in der Stadt ist, wird sich auch über die hohe Zahl an Imbiss-Ständen und Fast-Food-Restaurant wundern, aber das liegt wohl nicht nur an den internationalen Einflüssen, sondern auch an der Liebe der Schweden für das Smörgåsbord, das wörtlich übersetzt so viel wie „Butterbrotstisch“ bedeutet und Köstliches für zwischendurch offeriert.

Smörgåsbord

Was mich aber auch bei diesem Besuch wieder völlig fasziniert hat, ist die Freundlichkeit und Gelassenheit der Schweden, die nichts aus der Ruhe zu bringen scheint, die immer einen freundlichen Spruch auf den Lippen haben und selbst deren Kinder um Welten entspannter wirken, als in Mittel- und Südeuropa. Am liebsten würde man nach vier Tagen Stockholm sofort raus aufs Land fahren und noch viel mehr von dieser Stimmung und vor allem noch viel mehr von der schwedischen Natur, von der man in den einzigartigen Schären bereits eine Kostprobe erhalten hat, aufsaugen.

BURGUND

Es gibt ja nicht so besonders viele größere Städte in Europa, die ich auf meinen Reisen noch nicht besucht habe, aber Dijon im Burgund gehörte bisher dazu. Und das, obwohl ich Senf über alles liebe, gerade den deliziösen Senf aus Dijon.

Innenhof eines Palas

Innenstadt von Dijon

Der Plan war, sich in Dijon eine nette Unterkunft zu suchen und dann ganz gemütlich ein paar Ausflüge in die Umgebung zu machen. Das mit der Unterkunft gelang uns bravourös über Airbnb und so landeten wir bei Thierry und seiner Familie. Er stellte uns in der Stadtvilla eine eigene, bezaubernd renovierte Einliegerwohnung zur Verfügung, wie man sie vergleichbar selten zur Vermietung findet. Außerdem konnten wir auch noch den paradiesisch angelegten Garten mitnutzen, was  vor allem bei den sehr sommerlichen Temperaturen ein toller Mehrwert mit Erholungsfaktor war. Und das ganze Idyll befand sich perfekterweise gerade mal fünf Gehminuten vom Zentrum entfernt.

Rosengarten unserer Unterkunft

Dijon – Hauptstadt des Burgund

Prachtvoll ist wohl der richtige Begriff, wenn man Dijon in einem Wort beschreiben muss. Zauberhaft fällt einem anschließend wohl auch gleich noch dazu ein. Der Reiz der Stadt basiert mit Sicherheit auf der Verschmelzung von Kultur und Kulinarik, die in der Hauptstadt des Burgund ihre Vollendung findet.

Es sind abgesehen vom Herzogpalast, dem Palais des Ducs, nicht ausschließlich die großartige Bauten, die begeistern, sondern die idyllischen Straßen, imposanten Palais mit ihren hübschen Innenhöfen und die vielen Grünflächen der Stadt, wo sich die Einheimischen in ihrer Mittagspause oder Freitzeit tummeln. Attraktiv gestaltete Auslagen der kleinen Shops und Geschäfte in der Innenstadt begeistern einen erstmaligen Dijon-Gast genauso, wie die vielen einladenden Bistros und Restaurants, in denen einheimische edle Tropfen zu erlesenen Köstlichkeiten serviert werden. Es fällt wirklich schwer, sich für ein Restaurant zu entscheiden und dann auch noch zu wählen, mit welcher Leckerei man sich verwöhnen lassen möchte.

am Palais des Ducs

Bummel in Dijon

Fachwerk in Dijon

Die Tourist-Info hält einige Broschüren bereit, die einem die Erkundung der Stadt leicht machen. Da Dijon auch die Stadt der Eulen genannt wird, verfolgten wir den Eulenweg, in den – ähnlich dem Walk of Fame – Eulen im Boden eingelassen sind, hier mit der Absicht, den Besuchern den Weg zu weisen und sie so zu den sehenswertesten Plätzen der Innenstadt zu geleiten.

Kennzeichnung des Eulenwegs

am Herzogpalast

Notre-Dame

eines von unzähligen Bistros

Natürlich mussten wir uns auch noch mit Senf eindecken und dazu bietet der Degustationsraum von Edmond Fallot, einem der renommiertesten und ältesten Senfproduzenten, die beste Gelegenheit. Welch ein Dorado! Senf in allen Geschmacksrichtungen mit Lebkuchen, mit Cassis, mit Vanille oder Estragon – unzählige Sorten, die mein Herz schneller schlagen ließen.

Senfauswahl bei Edmond Fallot

Senfproduktion bei Fallot

Route de Grand Cru

Einen Teil der Weinstraße der „Grand Crus“ wollten wir auf jeden Fall fahren, da sie auch die hübscheste Verbindung zwischen Dijon und Beaune darstellt und man einige malerische Dörfer und Weinhänge dieses renommierten Weinanbaugebiets passiert. Rechts und links der Straße weisen Schilder auf Degustations- und Winzerbetriebe hin und man liest den einen oder anderen weltberühmten Namen. Im Burgund bezieht sich Grand Cru auf die Lage. Die Grand Crus der Côte d´Or sind die besten Lagen und eine der bekanntesten davon ist der Clos de Vougeot. Das Château de Clos de Vougeot gilt als Aushängeschild der Burgunder Weine. Heute werden hier zwar keine Weine mehr gemacht, aber dennoch lohnt es sich, das Schloss zu besichtigen und mehr über die Tradition des Weinanbaus im Burgund zu erfahren.

Blick auf das Châteux Clos de Vougeot

Beaune

Beaune wäre schon als Stadt allein sehenswert, aber ganz zu Unrecht wird die Innenstadt selbst ein bisschen in den Schatten gestellt vom Hôtel-Dieu, das als eines der Highlights unter den französischen Sehenswürdigkeiten gilt.

Innenhof des Hôtel-Dieu

Burgunder Baustil

Einst mittelalterliches Hospiz, hat sich das Hôtel-Dieu zu einem der berühmtesten Geschichtsdenkmäler Frankreichs entwickelt und gilt als Juwel des Burgund. Mit einem kostenlosen Audioguide, den man praktischerweise auf deutsch eingestellt, ausgehändigt bekommt, macht man sich auf die Erkundung dieses ehmaligen Krankenhauses. Die Führung durch das Hôtel-Dieu ist sehr lebhaft gemacht und vermittelt einen ausgezeichneten Einblick in die Zeit der Hospizgründung im 15. Jahrhundert.  Das Hospiz zählt außerdem ein Weingut zu seinem Besitz, in dem 22 Winzer sich um die 60 ha Rebfläche kümmern. Die Weine, fast ausschließlich Grand und Premier Cru Weine, werden jährlich am 3. Sonntag im November bei der wohl bekanntesten wohltätigen Weinauktion der Welt im Hôtel Dieu versteigert.

Arzneischrank im Hôtel-Dieu

Beaune

BRETAGNE

Zunächst war die Reise in die Bretagne eher eine Notlösung, weil wir für die ursprünglich geplante USA-Reise kurzfristig kein Visum bekommen hatten. Im Nachhinein waren wir den Amerikanern rundum dankbar, dass sie uns aufgrund einer zurückliegenden Iran-Reise die Einreise so erschwert hatten, dass es mich nach so vielen Jahren Abstinenz endlich wieder auf bretonischen Boden verschlug.

Ile de St. Cado

Ile de St. Cado

Futtersuche

Futtersuche

Ortseingang von Belz

Ortseingang von Belz

Blühende Bretagne

Blühende Bretagne

Über Airbnb hatten wir uns ein Häuschen in Belz, direkt am Fluß Etel im Departement Morbihan gemietet. Allein die Fotos von dem typisch bretonischen Fischerhäuschen, von dem aus man einen Blick aufs Wasser hatte, erhöhten die Vorfreude auf die Tage enorm. Ruhe und Erholung brauchten wir ganz dringend! Den ganzen Tag aufs Wasser schauen, lesen, Austern schlürfen, Muscheln essen, Cremant trinken und hin und wieder einen entspannten Ausflug in die Umgebung machen – so hatten wir uns die Tage am Atlantik vorgestellt und genau so machten wir es auch.

Bretonische Gallettes

Muscheln in allen Varianten

Muscheln live

Austern

Artischocken

Die Bretagne – das Ende der Welt?

Die Bretagne – das Ende der Welt für die Einen, der Anfang von Allem für die Anderen. Kaum ein anderes Volk ist so stolz auf eine Geschichte, auf seine Traditionen und seine Natur, wie die Bretonen. In den Köpfen der Einheimischen reihen sich Superlative aneinander, wenn sie an ihre Heimat denken und sie preisen. Und das sicherlich mit Recht. Einer, der in den letzten Jahren viel dazu beigetragen hat, dass die Bretagne die Bewunderung erhält, die ihr zusteht, ist der deutsche Schriftsteller Jörg Bong, der unter dem französischen Pseudonym Jean-Luc Bannalec Bretonische Kriminalromane veröffentlich. Auf ausgesprochen liebenwerte Weise schildert der Neu-Bretone Kommissar Dupin den Charakter der Bretonen und ihrer über alles geliebten Heimat Bretagne. Spätestens nach der Lektüre dieser Kriminalgeschichten ist es unaufschiebbar, dass man sich persönlich von dem Zauber dieser Region überzeugt.

Belz und Ile de Saint Cado

Unsere Unterkunft lag im Ortsteil Sant Cado, unmittelbar an der Brücke zur malerischen Ile de Saint Cado, direkt am Ufer des Etel, der ein Küstenfluss ist und bereits den Gezeiten ausgesetzt ist. Bei Flut bedeckt Meerwasser den Boden und bei Ebbe kann man sich zu Fuß auf den Weg auf die kleine, dem Ufer gegenüberliegende Insel machen, wo sich eines der meistfotografierten Motive der Bretagne befindet, ein kleines Fischerhaus. Zur ebenfalls idyllisch gelegenen Ile de Saint Cado führt eine Fußgängerbrücke. Pittoresker hätten wir unsere Bleibe wohl nicht wählen können, denn mit dem unmittelbar in der Nachbarschaft gelegenen Restaurant Les Algues Marines, wo man köstlich Muscheln und Austern essen konnte, hatten wir ein weiteres Ziel des Urlaubs gesichert.

Unser Häuschen

Ile de St. Cado

auf der kleinen Insel

Ile de St. Cado

Sonnenuntergang in Belz

Auray

20 Minuten von Belz entfernt, am Ufer des Fluß Loc’h liegt das bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebte Auray, wo man am Hafen bis zum Abend herrlich in der Sonne sitzen und französische Lebensart und Kulinarik genießen kann. Bars, Restaurants und Brasserien mit einladenden Korb- und Liegestühlen säumen den Place St. Sauveur. Neben dem Hafenviertel St. Goustan ist aber auch die Oberstadt von Auray sehenswert mit ihren engen Treppengassen und beschaulichen Fachwerkhäusern, teilweise aus dem 15. Jahrhundert. Vor allem am Montagvormittag ist dieser Teil des Ortes besonders belebt, denn dann findet der Wochenmarkt statt, der vor allem für Liebhaber des guten französischen Essens ein Paradies ist.

Blick auf Auray

Oberstadt von Auray

Pont Aven

Pont Aven verdankt seine Berühmtheit vor allem Paul Gauguin, dem Aussteiger par excellence, der in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts mit einigen Freunden viel Zeit in Pont Aven verbracht hat und sich von der verträumten Szenerie des Ortes inspirieren ließ. Der Ort schmiegt sich an der Flußmündung des Avens entlang und man kann sich gut vorstellen, dass auch die rund ein Dutzend ursprünglich dort vorhandenen Wassermühlen ausgezeichnete Inspiration für die Künstler boten. Das 2016 wiedereröffnete renovierte Museum der Schönen Künste von Pont-Aven beherbergt heute eine Sammlung mit über 1000 Werken, wobei die Maler der Schule von Pont-Aven stark vertreten sind, leider ohne Werke von Paul Gauguin, obwohl er in seiner bretonischen Zeit ausgesprochen aktiv war. Heute profitieren unzählige Galerien, die das Stadtbild mit prägen, von der Berühmtheit des Ortes durch den exzentrischen Maler.

malerisches Pont Aven

Pont Aven und sein bekanntester Tourist

Vannes

Auch in wenigen Autominuten kann man von Belz aus das lebendige Vannes erreichen. Da der Yachthafen direkt am Stadttor endet, vermitteln Segelboote und Staßencafés nahezu südländisches Urlaubsflair, da die Stadt unmittelbar am Golf von Morbihan liegt. Vannes ist optimal für einen Stadtbummel mit seinen kleinen Boutiquen, Geschäften mit attraktiv gestalteten Auslagen und Crêperien. Außerdem kommt einen ein Fotomotiv nach dem anderen vor die Linse – mal sind es die mittelalterlischen Fachwerkhäuser, mal ist es die Burg, mal der Hafen und in jedem Fall auch das windschiefe Waschhaus in der Befestigungsanlage der Stadt. Von Vannes aus kann man mit dem Schiff Ausflüge auf den Golf von Morbihan machen und zum Beispiel eine der Inseln im Golf wie zum Beispiel die Île aux Moines.

Waschhaus in Vannes

Waschhaus in Vannes

Stadtgraben

Stadtgraben

Friedhof auf der Ile aux Moines

Schiffe im Golf von Morbihan

Altstadt von Vannes

malerische Shops

Herr Vannes und seine Frau

Stadttor von Vannes

Hafen von Vannes

auf der Ile aux Moines

Friedhof auf der Ile aux Moines

Schiffe im Golf von Morbihan

Fanggerät auf der Ile aux Moines

Halbinsel Quiberon

Einmalig schön schiebt sich die schmale Landzunge der Halbinsel Quiberon 14 km in den Atlantik. Und obwohl so schmal, ist die Halbinsel unglaublich kontrastreich. Nicht umsonst zählt sie zu den beliebtesten Urlaubszielen der Franzosen am Atlantik. Während man im Westen an der Côte Sauvage wilde Klippen und tosende Brandung findet, überraschen an der Ostseite geschützte weiße Sandstrände. Und natürlich dürfen in diesem Abschnitt der Bretagne auch nicht die Menhire fehlen, die zum kulturellen Erbe der Bretagne gehören und spätestens als Obelix Hinkelsteine auch in anderen Teilen Europas ein Begriff geworden sind.

St. Pierre-Quiberon

Strand von St. Pierre

Côte Sauvage

Côte Sauvage

Côte Sauvage

Côte Sauvage

Concarneau

Concarneau – das ist in erster Linie eine lebendige Hafenstadt mit aktiver Küsten- und Hochseefischerei. Klar, dass frischer Fisch hier ein Markenzeichen ist. Noch bekannter ist die Stadt wohl durch ihre „Ville close„, die von dicken Festungsmauern umgebene Altstadt auf der Insel im Hafen, die wie ein kleines Museum wirkt. Dank Kommissar Dupin der sich in den Bretagne-Krimis größter Beliebtheit erfreut, kommen nun auch viele Krimifans in die Stadt und wandeln auf den Spuren des Comissaire. Obligatorisch ist dabei, seinem Stammlokal „L´Amiral“ am Hauptplatz direkt am Eingang zur Altstadt, einen Besuch abzustatten.

Hafen von Concarneau

Ville Clos

Hommage an den Erbauer

das legendäre L´Amiral

Austern im Amiral

Fischhalle

Blick auf den Hafen

in der Altstadt

Befestigung der Altstadt

Fischerboote

 

DOCUMENTA 14

Im Juni 2017 war es wieder so weit. Die Documenta 14, die weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst, öffnete am 10. Juni ihre Pforten und wer Lust hat, sich dieses kulturelle Großereignis nicht entgehen zu lassen und einen Abstecher nach Kassel zu machen, kann dies noch bis 17. September tun.

160 Künstler an 30 Ausstellungsplätzen

Es lohnt sich allemal, wenngleich ein Tagesausflug aus dem Süden – wenn man wenigstens ein bisschen was aus dem Repertoire der 160 ausstellenden Künstler an 30 verschiedenen Ausstellungsplätzen der Stadt sehen will – eine recht anstrengende Angelegenheit wird. Um es vorneweg zu nehmen: Man bräuchte wohl jeden einzelnen der 100 Tage, um sich intensiv mit den Installationen und Projekten auseinanderzusetzen und sich ein Bild der Botschaften, die die schaffenden Künstler vermitteln wollen, machen zu können. Diese Zeit hatten wir nicht, aber gelohnt hat sich der Kurzbesuch in Kassel allemal.

Wir hatten uns einen Tag unter der Woche Anfang August ausgesucht, aber die Besucherströme sind an den Tagen unwesentlich verschieden, denn während der 100 Tage dauernden Ausstellung werden in Kassel mehr als 850.000 Besucher erwartet. Schon bei der Halbzeit Ende Juli war klar, dass man den Rekord der letzten Documenta 2012 auf jeden Fall einstellen und übertreffen wird.

Und das, obwohl es auch ausreichend Kritik zu der Veranstaltung gab. Der größte Aufreger war sicherlich, dass die 60-jährige Tradition gebrochen wurde und die Ausstellung sich auf zwei Schauplätze, nämlich Athen und Kassel erstreckte und damit insgesamt auch die Standarddauer von 100 Tagen weit überschritt.

Mehr als ein Tagesausflug

Für uns zeigte sich jedoch lediglich das Manko, dass die Orientierungspläne, die an der Kasse beim Ticketkauf (22 € p.P. / Tagesticket) ausgehändigt werden, so schlecht waren, dass sie wenig Hilfe beim Auffinden der in der Stadt verstreuten Ausstellungshallen und Objekte boten. Ansonsten hatten wir kaum Zeit, uns über Unzulänglichkeiten aufzuregen, sondern waren während unseres Kasselaufenthalts vollauf damit beschäftigt, so viel wie möglich zu sehen und aufzunehmen.

Wie bei jeder Documenta sind es auch diesmal vor allem die imposanten Installationen im Außenbereich, die für Aufmerksamkeit sorgen und in den Medien besprochen werden.

Faszinierende Außen-Installationen auf der Documenta 14

Zu den bekanntesten Kunstwerken der documenta 14 in Kassel gehört sicherlich das Parthenon der Bücher von Martha Minujin. Die Nachbildung eines griechischen Tempels auf der Akropolis nimmt mit 66 x 30 Metern einen Großteil des Friedrichsplatzes ein. Die Säulen des Tempels sind mit Büchern verbotener Autoren bestückt und stellen ein Mahnmal für Meinungsfreiheit sowie gegen Zensur und Verfolgung dar.

Parthenon der Bücher

Auf der Karlswiese in Kassel befindet sich die Mühle des Blutes, ein hölzernes Räderwerk, welches eines der Hauptanziehungspunkte der documenta 14 ist. Zur Zeit der spanischen Eroberer nutzte man solche Mühlen, um in den Silberminen Boliviens unter Einsatz von Sklavenarbeit Münzen zu prägen. Der Nachbau des Künstlers Antonio Vega Maceotelas lässt sich als Kritik an kapitalistischen Arbeitsbedingungen deuten.

Mühle des Blutes

In der Liste der Kunstwerke, die man gesehen haben muss, dürfen auf keinen Fall die Kanalrohre mit Innenleben fehlen. Der irakische Installationskünstler Hiwa K. gestaltete sie so, dass man in ihnen wohnen kann. Das Kunstwerk hat einen persönlichen Bezug zum Künstler, denn er floh in einem LKW mit übereinandergestapelten Rohren aus dem Irak.

Kanalrohre mit Innenleben

Kanalrohre mit Innenleben

Ein wenig außerhalb vom Zentrum, in der Nordstadt befindet sich das Kunstwerk „Living Pyramid“  der Künstlerin Agnes Denes. Die Pyramide wurde zur Documenta 14 mit Blumen und Gräsern bepflanzt und soll die soziale Struktur der  Gesellschaft widerspiegeln.

Living Pyramid

Wir konnten natürlich nur Bruchstücke der Ausstellungen in den Innenräumlichkeiten sehen, aber ein paar weitere Impressionen folgen hier:

MARTELLTAL

Ich dachte immer, ich würde den größten Teil der Täler Südtirols, wenigstens dem Namen nach, kennen. Aber offensichtlich gibt es, wie das Martelltal zeigt, doch selbst in einer so touristischen Region noch einige, mir unbekannte Regionen.

Das Martelltal – ein Seitental des Vinschgaus

Dabei wurde das Martelltal, das ein Seitental des Etschtals im mittleren Vinschgau ist, schon relativ früh für den Tourismus erschlossen. Schon in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde dort die erste Schutzhütte des Alpenvereins erbaut. Um diese Zeit entstand auch eine Art Kurbetrieb in Bad Salt, einem kleinen Örtchen in der Mitte des Tales. Eine dunklere Seite des Fremdenverkehrs begann in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, als am Ende des Martelltals die Italiener das monumentale Hotel Paradiso erbauten, das lediglich zwei Jahre in Betrieb war, bis der zweite Weltkrieg ausbrach. Nach dem Krieg ging es schon 1946 in Konkurs, erlebte einige Wiederbelebungsversuche und steht nun wie ein Mahnmal inmitten des Nationalparks Stilfser Joch, zu dem das Martelltal gehört. Das im Zerfall begriffene Hotelgebäude ist wahrlich keine Zierde, aber dennoch wirkt es imposant in dieser malerischen Idylle.

Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren

Wenn man aus dem Vinschgau hinein ins Martelltal fährt, findet man lediglich auf den ersten Kilometern noch die dicht bepflanzten Obstbaumplantagen, die für den Weg vom Reschenpass nach Bozen hinunter so typisch sind. Im Martelltal pflanzt man auch Obst an, aber hier hat man sich auf Erdbeeren spezialisiert. Bis auf 1.900 m Höhe ziehen sich die Erdbeerfelder hinauf, was zur Folge hat, dass es hier auch Ende August noch erntefrische Beeren zu kaufen gibt.

culturamartell – ein modernes Heimatmuseum

Die frischen Produkte aus dem Tal stehen auch im Mittelpunkt in dem kleinen Verkaufsshop, der sich direkt neben dem culturamartell, dem modernen Nationalparkhaus angesiedelt hat. Drei Euro kostet der Eintritt zum culturamartell nur und nicht nur deswegen sollte man sich den Besuch des Museums, in dem unter anderem ein Heimatmuseum integriert ist, nicht entgehen lassen. Interessant dargestellt, u.a. auch durch Videoeinspielungen, erfährt man viel über das heute noch entbehrungsreiche Leben der Talbewohner und das bäuerliche Kulturland. Wer ausreichend Kultur und Erdbeeren konsumiert hat, der kann sich in der Bar stärken oder sich in dem kleinen Freizeitgelände mit Fischteich und Kinderspielplatz erholen.

Paradies für Wanderer und Bergsteiger

Aber die meisten Besucher zieht es bis ins Talende hinein, wo sich viele Wander- und Bergsteige-Möglichkeiten verschiedener Schwierigkeitsstufen bieten. Recht gemütlich geht es bei der Seeumwanderung des Zufritt-Stausees zu, bei der sich immer wieder schöne Blicke auf den See auftun und man ein kleines Teilstück der Runde direkt auf der Staumauer des Sees zurücklegen kann.

Viele der Touristen, die nicht hochalpin Richtung Cevedale und Ortlergruppe unterwegs sind, wählen den Weg, für den auch wir uns entschieden haben: Den Panoramaweg bis zum Zufritt-Refugium. An vier Stationen des Weges wurden Aussichtsplattformen installiert, die einen atemberaubenden Blick auf das mit brachialer Gewalt vom Berg herabstürzende Wasser, enge Schluchten, das dominante Hotel Paradiso und den blau-grün leuchtenden Zufrittsee gewähren.

Aufgrund dessen, dass das Hotel Paradiso wohl niemals mehr Touristen beherbergen wird, sucht man sich am besten eine beschauliche Unterkunft in den noch recht bodenständigen Gasthöfen oder Pensionen des Tals. Wer es etwas luxuriöser haben möchte, ist wohl besser draußen im Etschtal aufgehoben, wo sich ein Gastgeber an den anderen reiht.

GRAZ

Bei der Überlegung, was denn ein schönes Reiseziel für ein verlängertes Wochenende sein könnte, fiel mir meine Begeisterung für Graz wieder ein, das ich erstmals im Jahr 2003, als es Kulturhauptstadt wurde, kennenlernen durfte.

Was sind die Motive, die Graz eine Reise wert machen? Auf Anhieb fällt es schwer, diese Frage in aller Kürze zu beantworten. Vermutlich ist es das Gesamtbild der zweitgrößten Stadt Österreichs, die mit einer ganz besonderen Atmosphäre aufwartet. Graz besitzt eine der schönsten Altstädte in Europa, noch dazu mit mediterranem Flair. Aber der altehrwürdige Schein trügt, denn Graz ist auch eine pulsierende Studentenstadt mit einer kreativen und schnelllebigen Kulturszene. Der restliche Reiz resultiert aus den osteuropäischen Einflüssen, die aufgrund der Grenznähe mal mehr, mal weniger subtil ins Auge fallen. Und wenn man so gar nichts von Kultur, Architektur und Geschichte hält, dann ist es die steirische Kulinarik, die einen in der Stadt an der Muhr in Begeisterung versetzen wird. Es ist also schier unmöglich, sich nicht für Graz zu begeistern.

Altstadt von Graz

Enge malerische Gassen und Straßen in der Grazer Altstadt laden das ganze Jahr über zum Flanieren ein. Auch im Winter, wenn die Buden der Adventsmärkte aufgebaut sind und die weihnachtliche Beleuchtung installiert ist, ist Graz besonders besuchenswert. 1999 wurde die Altstadt von Graz wegen Ihres hervorragend erhaltenen Stadtkerns zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.  Die Entfernungen in der Innenstadt sind gering, so kann man mit Leichtigkeit alles Sehenswerte in der Innenstadt zu Fuß erlaufen. Und wer dennoch lieber mit der Straßenbahn fährt, oder wie die Grazer sagen mit der „Bim“, kann dies sogar kostenlos zwischen Hauptplatz und Jakominiplatz tun.

Schlossberg

Wer nicht auf dem Schlossberg war, der war nicht in Graz. Also nichts wie rauf auf den Berg inmitten der Stadt. Entweder man strengt sich ein bisschen an und erklimmt den Hügel über Stufen oder man nimmt bequem den Fahrstuhl oder die Schlossbergbahn – irgendwie gelingt es  jedem den Hausberg mit dem 360° Blick auf die Hauptstadt der Steiermark zu bezwingen. Dort oben befindet sich auch das beliebteste Fotomotiv der Stadt, der Uhrturm. Beim Betrachten der Uhr kommt einem unmittelbar der Gedanke, ob in Graz die Uhren anders gehen. In der Tat zeigt hier der kleine Zeiger die Minuten und der Große die Stunden an. Nicht nur der, der den Berg zu Fuß erklommen hat, hat sich eine Jause im Biergarten des Schlossbergs verdient. Der Ausblick und die steirische Kulinarik bieten auch für Grazer Urlaubsgefühle pur.

Blick auf Graz vom Schlossberg

Schloss Eggenberg

Mit der Straßenbahn und einem kleinen Spaziergang ab der Endhaltestelle kommt man gemütlich zu einer weiteren Top-Sehenswürdigkeit von Graz, dem Schloss Eggenberg, das als bedeutendstes Schloss der Steiermark gilt. 365 Fenster, 31 Räume pro Stockwerk, 24 Prunkräume mit 52 Türen und insgesamt 60 Fenstern, 4 Ecktürme – alles Anspielungen auf die Zeit, auf Jahreszeiten, Wochen, Tage, Stunden, Minuten. Beim Bau des Schlosses war der gregorianischen Kalender noch nicht sehr lange eingeführt und  beeinflusste mit diesem Zahlenspiel die Architektur. Allein der Park ist einen Besuch wert und lässt einen uneingeschränkten Blick auf das Schloss, das seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe ist, zu.

Muhrinsel

Nicht wenige Grazer mussten sich 2003 über diese Stahlkonstruktion, die anlässlich der Kulturhauptstadt vom amerikanischen Künstler Vito Annonci gebaut wurde, zunächst aufregen. Ist es nun eine Muschel oder ein Schiff und warum muss es ausgerechnet so modern im historischen Stadtzentrum sein? Heute ist die Muhrinsel aus Graz nicht mehr wegzudenken. Abgesehen davon, dass sie ein Bindeglied zwischen Fluss und Stadt darstellt, kann man in der dort angesiedelten Bar wunderbar Kaffee trinken oder einen Drink genießen. Vor allem am Abend, wenn die Insel in leuchtendem Blau erstrahlt, verlieren auch die letzten wenigen Skeptiker ihre Vorbehalte.

die Muhrinsel bei Nacht

Kunst und Kultur in Graz

Graz gilt als eine der kulturellen Hochburgen Österreichs und das reicht von der renommierten Grazer Oper über diverse alljährlich wiederkehrende Festivals bis hin zu einer Vielzahl an zeitgenössischer Kunst und abwechslungsreicher kultureller Veranstaltungen. Es gibt nie nichts zu besuchen während eines Graz-Trips. Aktuell informiert man sich am besten auf der Homepage von Grazer Tourismus.

Grazer Oper

Kulinarik in Graz

In Graz findet man jegliche Art von Verpflegung auf höchstem Niveau: Die Würstelbude, die die Steirer genauso lieben, wie das Hauben-Restaurant. Die Steirer Küche mit den Steirer Weinen ist ein Erlebnis für alle Sinne. Neben alteingesessenen Lokalen entstehen viele zeitgemäße Cafés und Restaurants, die das Unkonventionelle der Stadt genial widerspiegeln. Ein paar Highlights möchte ich hier kurz vorstellen. Auf jeden Fall tut man gut daran, schon frühzeitig, bevor man nach Graz startet, sein Wunschlokal vor allem für den Abend zu reservieren.

Herausragend war ein abendlicher Besuch beim Steirer. Nur durch Zufall hatten wir spontan noch einen Tisch in dem wochenlang ausgebuchten Lokal ergattert, da just in dem Moment als wir anriefen, eine Reservierung abgesagt wurde. Die Küche ist regionalissimo und geschmacklich grandios, aber der absolute Höhepunkt ist das Ambiente. Inmitten von Regalen, die mit  köstlichsten Steirer Weinen bestückt sind, speist man in Gesellschaft von Weinkisten und einer Ape, die zum Ausliefern der Weine verwendet wird.

Wer es weniger regional und weniger gediegen haben möchte, isst im Café Mitte recht gut. Seit einem Jahr gibt es dort nur noch thailändische Küche, aber die Currys sind köstlich und bei  der Kaffee- und Kuchenauswahl ist man in dem gemütlichen Lokal der österreichischen Ausrichtung gerne treu geblieben.

Café Mitte

Ein Brunch im Blendend am Sonntagmorgen ist ein genialer Start in den Tag. Behaglichkeit, ein interessanter Gästemix und nette Details und Accessoires machen das Lokal, das zudem noch einen supernetten und schnellen Service bietet, zu meiner favorisierten Frühstückslocation.

Gastraum im Blendend

Ähnlich ungezwungen geht es im „Die Scherbe“ zu, wo man nicht nur ein tolles Frühstück bekommt, sondern auch steirisch und international mit interessanten, einfachen, aber raffiniert zubereiteten Gerichten überrascht wird. Man braucht nicht zu erwähnen, dass es dazu auch ausgewählte regionale Weine gibt. Auch hier ist der Service supernett und aufmerksam.

Blick auf die Altstadt vom Café Freiblick

Wer zwischendurch mal untertags in der Innenstadt einen kurzen Stopp einlegen möchte oder eine Shopping-Rast braucht, dem bietet sich das Café Freiblick im 8. Stock des Kaufhauses Kastner & Öhler an. Von der großzügigen Außenterrasse bietet sich ein uneingeschränkter Rundum-Blick auf die Altstadt von Graz.

HOTEL MÜHLBACH

Der eine oder andere wird vermutlich bei Bad Füssing eher an Kuren, Thermalwasser und Tanztee und damit an älteres Klientel denken, aber der Kurort im idyllischen Rottal hat mit dem Hotel Mühlbach tatsächlich ein richtiges Kleinod zu bieten. Das Haus ist mein absoluter Favorit, wenn ich im Bäderdreieck in Niederbayern wellnessen möchte. Das Mühlbach liegt nicht direkt in der Kurzone, sondern im Ortsteil Safferstetten, jedoch am Kurpark, jedoch sind die Thermen mit wenigen Schritten zu erreichen. Aber das ist überhaupt nicht nötig, denn Thermalwasser – wer das möchte – gibt es auch im Haus.

Das Hotel Mühlbach, ein Kleinod im Rottal

Im Mühlbach fühlt man sich wohl, noch bevor man das Hotel betreten hat. Die Fassade und der Außenbereich sind derart einladend gestaltet, dass einem keine Wahl bleibt. Die Mitarbeiter und vor allem die Familie Freudenstein als Gastgeber, tragen anschließend ihren Teil dazu bei, dass man sich wohlfühlt. Es hat sicherlich auch mit der geschmackvollen, teilweise sogar opulenten Dekoration des Hauses zu tun, bei der sich die Juniorchefin verwirklicht. Mit einem ausgesprochen glücklichen Händchen schafft sie eine grandiose Wohlfühlatmosphäre.

Geschmackvoller geht es in Bad Füssing kaum

Bei den Zimmern kann man auswählen, ob man es lieber gediegen oder modern rustikal renoviert hat. Die Homepage klärt über die verschiedenen Zimmerkategorien bestens auf.

Völlig begeistert haben mich allerdings die öffentlichen Bereiche vom Restaurant bis hin zur Bar und der Lounge. Auch hier bezaubern Accessoires, hochwertige Möbel und ausgesprochen geschmack- und stilvolle Dekoelemente. Die Aufenthaltsbereiche sind so gemütlich gestaltet, dass man ewig sitzen bleiben könnte und sich am liebsten in die Sofaecken kuscheln möchte. Im Restaurant ist es ebenfalls gelungen, diese ehrliche Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Aber das allein würde ja in diesem Bereich nichts nützen, wenn es dann nicht schmeckt. Aber davon ist das Mühlbach weit entfernt. Die Küche ist weiterempfehlenswert, auch im Kirchawirt, der auch für externe Gäste zugänglich ist – geschmacklich ausgezeichnet, raffiniert kombiniert und optisch ein Hingucker. Das gilt übrigens auch für das attraktiv drapierte Frühstücksbuffet, das kaum einen Gastwunsch unerfüllt lässt.

Wohltat für Seele und Sinne

Ein besonderer Coup ist der Familie Freudenstein aber auf jeden Fall mit der Neugestaltung des Wellness- und SPA-Bereichs gelungen. Abgesehen von dem vielfältigen Anwendungsangebot bei Massagen und Kosmetik, gelingt es nach einem Bad oder einem Saunagang in den geschmackvollen Ruhebereichen völlig zu entspannen. Die Landsauna mit den diversen Schwitzkabinen und der Landruhe ist nicht allein aus optischen Gründen einen Besuch wert.

Wenn jemand anfänglich gedacht hat,  Bad Füssing wäre nur etwas für Kurgäste und alte Leute, dann wird er seine Meinung nach einem Aufenthalt im Hotel Mühlbach grundlegend revidieren. Wie sagte ich am Anfang? Ja, es ist wirklich ein Kleinod.

REISCHLHOF

Dem Reischlhof eilt ja ein gewisser Ruf voraus. Wenn man von Wellness im Bayerischen Wald spricht, dauert es nicht lange, bis dieser Name fällt. Jetzt war es für mich ja ziemlich spannend, ob das Hotel diesen Vorschusslorbeeren tatsächlich gerecht wird. Die Buchung war schon mal nicht ganz einfach, denn das Hotel schien dermaßen gut gebucht, dass wir nur mit Müh und Not noch einen Termin fanden, an dem sowohl wir, wie auch das Hotel konnten.

Der Reischlhof liegt gefühlt am Ende der Welt

Aber diese anfängliche Mühe hat sich gelohnt. Das sei schon einmal voraus gesagt. Wenn man beim Reischlhof, der noch einige Kilometer von Wegscheid entfernt liegt, ankommt, dann ist man zunächst mal froh, dass man mit Wellness die nächsten Tage ausgelastet ist, denn sonst scheint außer Natur recht wenig los zu sein in Sperlbrunn, dem Ortsteil von Wegscheid. Anderweitige Beschäftigung braucht man aber auch nicht, denn der Reischlhof bietet ausreichend Abwechslung für den Aufenthalt. Das stellt sich ziemlich schnell heraus.

Unser Zimmer war der Hammer! Der Typ „Kuschelnest“ ist einfach pures Wohlbehagen! Wunderschöne Vollholzmöbel, ein superbequemes Sofa und ein noch komfortableres Bett –  alles farblich abgestimmt und total gemütlich, aber auch geräumig. Das Bad übrigens auch! Völlig fasziniert waren wir von dem Farbhimmel, der über unserem Bett hing und von uns selbst farblich reguliert werden konnte.

Wellness auf über 4000 m²

17 verschiedene Ruhebereiche gibt es im Reischhof im Wellnessareal und dazu sieben verschiedene Saunen und Schwitzstuben. Der Bereich ist so weitläufig, dass man schon ein bisschen Zeit braucht, um sich überhaupt zurecht zu finden. Und obwohl hier keiner der Gäste, wie in anderen Wellnesshotels, erst am späten Nachmittag im Wellnessbereich eintrifft, verläuft sich die Gästeschar doch sehr in den vielen kleinen Rückzugsmöglichkeiten. Wer möchte kann sich im SPA bei einer von 200 verschiedenen Anwendungen verwöhnen lassen. Für mich ist ganz klasse, dass hier unter anderem mit meinen Lieblingsprodukten von Pharmos Natur gearbeitet wird.

Und kulinarisch wird man im Reischlhof ebenfalls bestens versorgt. Ob dies beim Nachmittagsimbiss, beim 5-Gang-Abendmenü oder beim sehr abwechslungsreichen Frühstücksbuffet ist – es ist für jeden was dabei und es schmeckt einfach alles sehr sehr lecker.

Dessert beim Abendessen

Ab Juli noch mehr Wellness

Im April schließt der Reischlhof für drei Monate komplett seine Pforten und baut wieder einmal um. Und diesmal sogar noch gewaltiger, als es die vielen Renovierungen und Ergänzungen der letzten Jahre waren. Es entsteht ein neuer Restaurant-Lounge-Bereich, die Pools werden umgebaut, drei weitere Zimmerkategorien werden geschaffen und eine neue Tiefgarage bietet danach Stellplätze für die Pkws. Es wird also sehr spannend, wie sich der Reischlhof ab Ende Juli seinen Gästen präsentiert – eines ist aber sicher: Er wird noch einzigartiger!

www.reischlhof.de